Logans Traeume
Sie haben eine tolle Arbeit gemacht.“ Sie streckte die Hand aus, um seinen Arm zu berühren. „Ich dachte gerade...“
Jason trat einen Schritt näher, und sie fand sich plötzlich in seinen Armen; der Kartoffelsalat war vergessen. Er strich ihr eine Haarsträhne von der Wange und sah sie an.
„Was denn?“ Seine Stimme war gedämpft, weich wie Honig. Ann blickte ihn an, ihre Lippen öffneten sich; sie atmete kaum mehr, nur ihr Herz schlug schneller.
„Ich dachte gerade... ich würde Sie vermissen... bis dahin.“ Die Worte waren ausgesprochen. Warum habe ich solche Probleme damit, zu sagen, was ich meine?
Jasons Lippen bogen sich zu einem sanften Lächeln. „Ich glaube, ich würde Sie auch vermissen.“
„Jason!“ Bens Stimme drang durch die offenen Fenster. Jason hielt Ann einen Moment länger fest, bevor er sie losließ, seine Augen ließen Anns Augen nicht los. Sie spürte den Schlag ihres Herzens, sicher, dass auch Jason ihn spürte.
„Ich nehme das.“ Er trat weg von ihr, packte die Schüssel mit dem Kartoffelsalat, ging durch die Küchentür hinaus und ließ Ann an der Spüle stehen. Sie sah aus dem Fenster, wie er die Schüssel auf den Tisch stellte, bevor er sich zu Ben wandte.
Du bist eine dumme, verrückte Frau, Ann Franklin. Du musst das hier in den Griff bekommen.
Ann holte tief Luft, ging zum Rasen unter den Bäumen und schaute kontrollierend über das Essen auf dem Picknick-Tisch. Jeder hatte sich einen Teller genommen und sich selbst bedient; nun saßen sie auf Liegestühlen oder auf dem Boden unter den großen Bäumen. Sie ging von Gruppe zu Gruppe, um sicher zu sein, dass jeder hatte, was er brauchte.
Als sie hinter die große Eiche kam, hörte sie das Ende des Gesprächs zwischen Ben und Jason. Ben klang eindringlich und Jason erschien wütend.
„Sarah sagte, dass Du sie anrufen sollst, Jason. Und dass es dieses Mal wichtig sei.“
Jason schüttelte den Kopf. „Nein, sie hat ihre Entscheidung getroffen, und das war 's. Ich weiß, wie sehr Du sie magst... Aber ich kann nicht zurück. Nicht nach all den Sachen, die sie gesagt und getan hat. Sie weiß halt, dass es das Ende der Saison ist, und sie denkt, dass sie mich rumkriegt und ich wieder zurückkomme... da ich sonst nirgends hin kann.“
„Sie sagte, dass sie Dich liebt, Jason. Kannst Du ihr keine zweite Chance geben?“
„Sie ist einsam, sonst nichts. Sie hat Angst vorm Alleinsein, das ist alles. Und sie hat mir nie eine zweite Chance gegeben...“
Ann zögerte, da sie nicht stören wollte. Sie wandte sich um und ging ein paar Schritte zurück zum Haus, als sie Jasons Stimme hinter sich hörte.
„Ich wollte mich nur nochmal für das leckere Essen und ihre großzügige Gastfreundschaft bedanken.“
Ben stand neben Jason und nickte. Sie war sich nicht sicher, ob sie etwas davon mitbekommen hatten, dass sie ihrem Gespräch gelauscht hatte.
Sie traf Jasons Blick, sah etwas seine grünen Augen bedecken. Und sie fühlte einen kleinen Schmerz des Bedauerns. Für was eigentlich? Für etwas, das doch nicht geschehen war? Eine Berührung in der Küche? Ein Beinahe-Kuss?
Sie zuckte mit den Schultern. „Kein Thema. Es ist das Mindeste, das ich tun kann, für die Arbeit, die Sie für mich tun. Danke...“ Sie blickte Jason in die Augen. „Danke für die gute Arbeit, die Sie gemacht haben.“ Sie wandte sich ab, ging zurück in Richtung des Hauses, plötzlich überraschend Tränen über den Verlust in den Augen.
Es war später Nachmittag, als Ben zu ihr kam und sagte, dass sie für heute fertig seien, und er Jason zurücklassen werde, damit er am nächsten Tag den Rest erledigen könne.
„Das war mein letzter Job, Ann. Das war‘s. Ich bin offiziell in Rente.“ Ben lächelte breit, aber Ann erkannte einen Hauch von Traurigkeit in seinen Augen. Impulsiv streckte sie ihre Arme aus und umarmte ihn. Er lief rot an, als sie ihn losließ.
„Also, wenn ich gewusst hätte, dass ich eine Umarmung von so einem hübschen Mädchen bekomme, hätte ich Ihnen jedes Jahr erzählt, dass ich in Rente gehe.“ Ben lächelte und verließ den Hof.
Sie fragte sich kurz, wo Jason war, aber entschied, dass es war besser, alles zu vergessen, was in der Küche geschehen — oder nicht geschehen — ist. Ist alles reine Einbildung, Ann.
Sie lehnte am Zaun, als Ben in seinem alten staubigen Pick-up davonfuhr. Die Schafe waren nun auf der Weide, grasten und sahen erstaunlich dünn und ein wenig ungewohnt in ihrem frischgeschorenem Zustand
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