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ARALORN - Die Wandlerin: Roman (German Edition)

ARALORN - Die Wandlerin: Roman (German Edition)

Titel: ARALORN - Die Wandlerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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PROLOG
    Schwankend stolperte der Wolf fort von der Höhle. Er wusste, dass jemand ihn suchte und dass er sich diesmal nicht selbst schützen konnte. Er war fiebrig und krank, und sein Kopf hämmerte so sehr, dass es schmerzte zu laufen. Er konnte kaum klar denken.
    Nach all dieser Zeit, nach all seiner Vorbereitung, würde er von einer Krankheit zu Fall gebracht werden.
    Die Ranken des Suchenden streckten sich abermals aus, strichen über ihn hinweg, ohne ihn zu erfassen oder innezuhalten. Die Nordlande steckten voll wilder Magie – weshalb andere Magie hier nicht richtig funktionierte. Der Sucher hielt Ausschau nach einem Zauberer. Er würde den Wolf, in dem sich der Mann verbarg, niemals bemerken, solange das Fieber ihn nicht verriet.
    Er sollte sich ruhig verhalten, das war die … aber die Furcht war zu groß, und seine Krankheit vernebelte seine Gedanken.
    Der Tod schreckte ihn nicht; manchmal dachte der Wolf sogar, dass er bloß hierhergekommen war, um ihn zu suchen. Wovor er viel größere Angst hatte, war, dass er nicht sterben würde, war das, wozu er dann werden würde. Vielleicht befand sich der, der dort nach ihm forschte, nur einfach so und ohne festes Ziel auf der Jagd – doch als der Wolf das dritte Umhertasten spürte, wusste er, wie unwahrscheinlich das war. Durch irgendetwas musste er sich verraten haben. Ihm war immer klar gewesen, dass er eines Tages gefunden werden würde. Nur dass dies in einem Moment geschähe, in dem er so schwach war, hätte er niemals gedacht.
    Er versuchte sich besser mit der Form zu verbinden, die er angenommen hatte, noch mehr in dem Wolf aufzugehen. Es gelang.
    Das vierte Knistern von Magie, der Magie des Suchers, war für den Wolf zu viel. Er war ein weit simpleres Geschöpf als der Magier, der sich in ihm verbarg. Wurde der Wolf in Angst versetzt, so griff er entweder an oder lief weg. Da niemand da war, den er angreifen konnte, lief er.
    Erst als der Wolf erschöpft war, war der Mann imstande, sein Menschsein zu sammeln – ein Witz, sein Menschsein –, nun ja, er sammelte sich und hörte auf zu laufen. Die Rippen schmerzten vom schweren Atmen, und die harten Fußballen waren zerschnitten von Steinen und Eiskristallen, die es in einem Land, in dem die Sonne das Geschenk des Winters nie ganz hinwegzuschmelzen vermochte, überall gab. Obwohl er sich heiß und fiebrig fühlte, fröstelte er. Er war krank.
    Er konnte nicht einfach weiterrennen – und es war nicht nur der Wolf, der nach Entkommen lechzte. Denn Rennen würde ihn nicht retten, nicht vor dem, wovor er floh.
    Er schloss die Augen, doch das hielt seinen Kopf nicht davon ab, im Rhythmus seines rasenden Pulses zu hämmern. Wenn er nicht vorhatte, hier draußen zu sterben, musste er sich ein Versteck suchen. Irgendeinen warmen Platz, wo er ausharren und wieder zu Kräften kommen konnte. Er hatte Glück, dass er in den Süden gekommen war, und es war Hochsommer. Wäre jetzt Winter, bestünde seine einzige Chance darin, wieder zu den Höhlen zurückzukehren, von denen er fortgerannt war.
    Ein Laubhaufen unter einem Espendickicht erregte seine Aufmerksamkeit. Wenn er tief genug und es darunter trocken war, sollte dies als Unterschlupf reichen. Er setzte sich wieder in Bewegung, den Hügel hinab und in Richtung der Bäume.
    Es gab nicht das geringste warnende Anzeichen. Der Boden unter ihm gab so urplötzlich nach, dass er zehn Fuß tiefer auf einem Stoß verrotteter Pfähle aufschlug, noch bevor er überhaupt realisierte, was passiert war.
    Es war eine alte Fallgrube. Er wollte wieder aufstehen und stellte fest, dass es mit seinem Glück doch nicht so weit her war, wie er gedacht hatte. Die Pfähle waren gebrochen, als er auf sie herabgestürzt war, doch leider traf dies auch auf sein Hinterbein zu.
    Vielleicht hätte er etwas unternehmen können, wenn er nicht so krank, nicht so müde gewesen wäre. Einstmals, vor langer Zeit, hatte er gelernt, Schmerz beiseite zu schieben, während er seine Magie benutzte. Doch diesmal wollte es ihm, so sehr er sich auch bemühte, einfach nicht gelingen, nicht bei seinem vom Fieber geschüttelten Körper. Ohne Magie, mit einem gebrochenen Bein, saß er hier fest. Die verrotteten Pfähle bewiesen, dass niemand mehr die Falle kontrollierte – niemand kommen würde, ihn zu befreien oder kurz und schmerzlos zu töten. Und so würde sein Ende ein langsames sein.
    Aber das war in Ordnung, denn wenn er die Wahl hätte, wurde er lieber nicht befreit als erwischt werden.
    Das hier war

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