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London 1666

London 1666

Titel: London 1666 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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wohlfühlen. Der Gedanke, sein Herz könnte all die Aufregung am Ende nicht verkraftet haben, entsetzte sie.
    Doch dann .
    Ein Fauchen.
    Ganz nah bei - über - ihnen.
    »Was war das?« keuchte Ruby und versuchte den schweren Körper von sich herabzuwälzen. Aber Pepys lag weiter wie ein erdrückender Klotz auf ihr. Er zitterte.
    Aus Angst und Feigheit? Er mußte das Fauchen ebenso wie sie gehört haben. Warum gab er keine Antwort?
    Ruby fing an, mit den Fäusten gegen seine Brust zu trommeln. Er lag auf seine Arme gestützt und nagelte sie mit dem Gewicht seines Unterleibs förmlich auf dem Dielenboden fest!
    Das Fauchen wurde lauter und aggressiver.
    Und es schwebte nun so nah über Rubys Gesicht in der Schwärze der Nacht, daß sie sich - selbst wenn sie es allzu gern gewollt hätte -nicht länger der Erkenntnis verschließen konnte, daß es von Pepys verursacht wurde. Von dem Mann, dessen Schweiß sich gerade noch mit ihrem eigenen vermischt hatte - Rubys Gedanken zerstoben in einem panischen Wirbel.
    War sie auf einen heimtückischen Mörder hereingefallen? Hatte der »noble Herr« dies alles nur arrangiert, um sich zuerst mit ihr zu vergnügen und sie dann .?
    Es liefen so viele Wahnsinnige in den Straßen herum. (Und nicht alle kommen in ein Heim wie du, Mutter.) So viele Gauner und Halunken! Aber wer von denen trug teure Galoschen aus feinstem Leder und Hosen aus gefärbter Seide und .
    Obwohl sich Ruby immer tiefer in ihre hysterischen Ängste hineinsteigerte, merkte sie, wie sich das, was auf ihr lag, veränderte.
    Ihre Hände merkten es zuerst. Sie erzeugten plötzlich nicht mehr denselben Klang, wenn sie gegen Pepys Brustkorb prügelten. Das gerade noch schwammige und nachgiebige Fleisch auf seinen Rippen schien zu verhärten. Es wurde stramm wie ein aufgespanntes Trommelfell. Und als ihre fuchtelnden Arme von seinen Fingern umschlossen wurden, fühlte auch deren Griff sich gänzlich anders an als noch kurz zuvor!
    Hart und von einer Kraft beseelt, die Rubys Knochen wie dürre Zweige hätte zerbrechen können, wenn Pepys dies gewollt hätte .
    Pepys?
    Sie spürte, wie sich sein Gesicht dem ihren näherte, wie er sich zu ihr hinabbeugte, als wollte er das Küssen und Kosen fortsetzen, bei dem sie unterbrochen worden waren.
    Das Fauchen war jetzt zu einem sonderbaren, kaum weniger angstmachenden Gurgeln herabgesunken.
    Allmächtiger Widersacher Gottes! Heilige Niedertracht...
    Es gelangt Ruby, einen seiner Arme so nah an ihr Gesicht zu zwingen, daß sie nur noch den Kopf hochreißen mußte, um zuzubeißen. Ihre Zähne gruben sich in seine ledrige Haut, und jeder andere hätte vor Schmerz aufgeheult. Pepys jedoch lachte.
    Er lachte.
    Aber nicht wie ein Mensch, und auch von keinerlei Heiterkeit beseelt, sondern wie das grobe Scheusal, in das er sich warnungslos verwandelt hatte!
    »Nur weiter so!« stachelte die Stimme sie voller Häme an, ihre Versuche ruhig fortzusetzen. Eine Stimme, die Ruby beinahe das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    Wer war Pepys?
    Wer war er wirklich?
    »Laß mich los! Hör auf damit! Du -«
    »Du hast immer noch nicht verstanden .« Er lachte schallend. Etwas bohrte sich durch ihre rechte Wange. Es konnte ein Fingernagel sein, spitz wie ein Dorn.
    »Aaahh«, hörte sie ihn seufzen. »Dieser Quell ... wie er duftet ...«
    Atem fächelte über ihr Gesicht. Dort, wo der Finger - oder was auch immer - sich zurückzog, leckte eine samtrauhe Zunge über die blutende Wange.
    »Aaaahhhh ...«
    Die Verzückung war hörbar. Pepys Ekstase schien jetzt größer als während des Beischlafs.
    Er hatte in ihr volles, brünettes Haar gegriffen und den Kopf blitzschnell nach hinten gebogen, so daß sich die Haut straff spannte, und dort, wo der fliegende Puls ihres Herzens sein Crescendo trommelte, drang nun etwas ein, etwas völlig anderes als das, was sie im Gesicht verletzt hatte ... und spätestens als sich Pepys Lippen über diese Stelle stülpten und wie ein Blutegel zu saugen begannen, dämmerte es Ruby, daß es sich nur Zähne handeln konnte.
    Dieser durchgedrehte Kerl hatte ihr in die Kehle gebissen UND WOLLTE SIE UMBRINGEN!
    Der Schock dieser neuen Erkenntnis stürzte sie fast in eine Ohnmacht.
    Sie kämpfte dagegen an.
    Sie kämpfte wie noch nie in ihrem Leben!
    Dreckskerl! dachte sie. Elender Schweinehund! Wie konnte ich bloß auf deine beschissene Schöntuerei hereinfallen?
    Sie wehrte sich gegen ein unsichtbares Phantom, das stark wie ein Ochse war.
    Doch dann - es konnten erst

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