Loose Laos

stehen noch einige Bauten aus der französischen Kolonialzeit, darunter das alte Krankenhaus und die Zollstation. Eine Betonbrücke, die die Inseln seit 1920 verbindet, erinnert an die Zeit, als die Franzosen Güter und Passagiere in einer Schmalspurbahn an den Mekongfällen vorbeileiteten. Zwei Verladerampen auf Don Det und in Ban Hang Khon sind ebenfalls erhalten. Die Schienen dienen inzwischen als Brücken, man kann aber noch der Trasse folgen. Das Westufer Don Dets ist der beste Ort für den Sonnenuntergang .
Inseltour
    Die Sehenswürdigkeiten konzentrieren sich auf Don Khon und können in einer schönen Tagestour besichtigt werden. Zu Fuß ist der Trip recht anstrengend, allerdings sorgt die dichte Vegetation für Schatten. Wasser gibt es unterwegs nur am Tad Somphamit und in Ban Hang Khon zu kaufen. Ein Rad ist auf dem ersten Stück von Vorteil, sobald die alte Eisenbahntrasse erreicht ist, wird es wegen des Schotters schwierig.
    Die Tour beginnt in Ban Khon, am Südende der Eisenbahnbrücke , etwa 2,5 km südwestlich von Houa Don Det. Sie führt zunächst in Richtung Vat Khon Tai, bevor nach 50 m links ein Schild den Weg zu einer Lokomotive weist. Hier rostet das Skelett einer alten Dampflok vor sich hin, die in der ersten Hälfte des 20. Jhs. Güter von Ban Hang Khon am Südende der Insel über die Brücke bis zur Verladerampe auf Don Det und zurück transportierte. Mit dem Bau der 7 km langen Trasse wurde bereits 1897 begonnen. 20 Jahre später folgte die Brücke. Angriffe der Japaner setzten der Verbindung in den 40er-Jahren ein Ende. Nur 100 m südlich der Lok, inmitten von Reisfeldern, befindet sich ein überwucherter christlicher Friedhof , auf dem auch der Grabstein der Familie Xavier steht („unter tragischen Umständen verschieden am 3. Oktober 1922“). Gerüchten zufolge sollen das Paar und die 11-jährige Tochter von ihren Angestellten umgebracht worden sein.
    Zurück auf dem Hauptweg gelangt man nach 200 m zu Vat Khon Tai . Der Tempel wäre zu vernachläsigen, stünde er nicht auf dem Gelände eines alten Khmer-Heiligtums – ein Indiz für die frühe Besiedlung der Region. Hinter dem Vat befindensich ein
lingam
und eine
yoni
. Der Stupa datiert aus dem frühen 20. Jh.
    Entfernungen
    Don Det (östlicher Uferpfad)
    Ban Houa Det – Frz. Pier: 0,9 km
    Ban Houa Det – Brücke: 2,5 km
    Don Khon
    Brücke – Tad Somphamit: 1,2 km
    Brücke – Ban Hang Khon: 3 km
    Brücke – Ban Houa Khon: 0,8 km
    Brücke – Ban Sentho: 1,5 km
    Folgt man dem Pfad links hinter dem Vat 600 m am Fluss entlang, gelangt man zu zwei kleinen Holzbrücken, die man überqueren muss, um nach weiteren 400 m den imposanten Somphamit-Wasserfall zu erreichen, auch Tad Liphi genannt („Geisterversteck“). Hier donnert der Mekong über mehrere Felsstufen in eine 10 m tiefe Schlucht. Der Pfad entlang der Klippe führt nach wenigen hundert Metern zu einer kleinen Bucht mit Sandstrand (Vorsicht: starke Strömung).
    Vom Wasserfall bis Ban Hang Khon sind es noch etwa 3 km. Zurück an den beiden Holzbrücken folgt man dem Hauptweg, biegt an der T-Kreuzung rechts ab und nimmt nach 150 m den ersten Abzweig nach links zur alten Eisenbahntrasse nach Ban Hang Khon. Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, sollte den zweiten Abzweig nach links ein paar hundert Meter weiter nehmen: Der gewundene Sandweg spart einem gut 1 km auf der schlecht zu radelnden Schotterpiste.
    In Ban Hang Khon stehen im Schatten eines bewaldeten Hügels die gewaltige Verladerampe aus der Franzosenzeit (vom Wasser ein toller Anblick) und eine weitere, schlecht erhaltene Lokomotive. Hier ist auch ein guter Ort, um die seltenen Irrawaddy-Delphine (S. 466 ) zu beobachten, die sich in der Trockenzeit in einem tiefen Pool südlich der Insel aufhalten. Manchmal ist es sogar möglich, sie vom Ufer aus zu sehen. Am besten beobachtet man die Tiere aber im Rahmen einer Kajaktour (S. 465 ).
    Von Ban Hang Khon geht es zurück bis zur Eisenbahntrasse und dort auf den rechten Weg gut 4 km am Mekongufer entlang nach Ban Houa Khon. Im Nordosten bei Ban Sentho brechen Betonmauern die Fluten des Mekong. Mit diesem Leitsystem schifften die Franzosen Tropenhölzer den Fluss hinab.
    Übernachtung
    Don Det und Don Khon sind inzwischen fast so beliebt wie Vang Vieng. Die meisten der rund 50 Gästehäuser konzentrieren sich an der Spitze Don Dets
(Houa Det)
. Nach Süden
(Hang Det)
hin dünnen sie sich merklich aus. Don Khon ist schließlich fast eine andere Welt, aber auch hier nimmt die