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Love is a Miracle

Love is a Miracle

Titel: Love is a Miracle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Scott
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gefragt wurde, ob ihre Eltern sich gemeldet hätten, und sie schüttelte den Kopf und runzelte einen Augenblick die Stirn, ehe sie wieder zu mir herschaute. Das Stirnrunzeln verwandelte sich sofort in ein Lächeln, aber der Ausdruck in ihren Augen blieb bedrückt, fast ängstlich.
    Dann trat Dad hinter Mom und schloss uns beide in seine Arme. »Also dann lasst uns mal reingehen«, sagte er zu den Leuten. »Die Kirche hat ein köstliches Büffet für uns aufgebaut und unsere arme Meggie hier hat tagelang nur von Krankenhauskost gelebt.« Grinsendfügte er hinzu: »Du hast doch sicher nichts gegen ein anständiges Essen einzuwenden, Meggie, oder?«
    Ich schüttelte den Kopf und alle gingen ins Haus.
    Der ganze Ort war hier offenbar versammelt und mir schwirrte der Kopf, bis ich mich halbwegs in die Küche durchgequetscht hatte.
    Endlich stand ich am Küchentisch, wo Reverend Williams ein Gebet mit allen sprach, und dann wurden Lobreden auf mich gehalten. Wie toll ich war, wie tapfer und mutig. Ein Wunder eben.
    Ich fasste verstohlen in mein Haar, entdeckte immer neue angesengte Spitzen und riss sie ab. David rannte in der Küche herum, und weil sein Verband inzwischen abgefallen war, trat eine tiefe Schnittwunde zutage, die unter der Haarlinie anfing und sich bis zu seiner rechten Augenbraue hinunterzog. Normalerweise wäre Mom sofort aufgesprungen, um Jod und frisches Verbandszeug zu holen, aber jetzt rührte sie keinen Finger, sondern blieb neben mir und streichelte mit einer Hand meinen Rücken.
    »Ich bin so froh, dass ich wieder zu Hause bin«, wiederholte ich wie ein Papagei, bis es nur noch eine sinnlose Buchstabenfolge war, ein Nichts.
    Aber es war gelogen. Ich war nicht froh.
    Ich fühlte nichts.
    Dad entschuldigte sich, wechselte einen Blick mit Mom, als er vom Tisch aufstand, und ich sah, wie er zu unserem Nachbarn ging, zu Mr Reynolds, der sichtlich betrunken war und schwankend mit einem Bild in derHand dastand. Dad sagte etwas zu ihm und Mr Reynolds zeigte auf das Bild. Dad blickte über die Schulter, runzelte die Stirn, und dann sah ich den Hinterkopf von Joe, der jetzt zu seinem Vater ging und ihn zur Tür schob. Zahlreiche Köpfe fuhren herum, als Joe mit seinem Vater hinausging, alles weibliche, und ein paar von den Mädchen drängten sich sogar ans Wohnzimmerfenster und schauten zu, wie Joe seinen Vater nach Hause brachte.
    Die Person, die mich gerade umarmte, nahm mein Gesicht in ihre Hände und hob es zu sich hoch. Ich hörte die Worte »kostbar«, »Wunder« und »Gottes Wille«. Meine Haut fühlte sich schon ganz klebrig und ausgeleiert an, und ich rettete mich mit einer Lüge und sagte, dass ich aufs Klo müsse. Die Leute machten mir respektvoll Platz  – nein, geradezu ehrfürchtig. Ich entdeckte Lissa in der Menge und wartete darauf, dass sie die Augen verdrehte und lachte, aber sie wich nur stumm und bereitwillig zurück, so wie alle anderen.
    Ich flüchtete ins Klo und schloss die Tür hinter mir ab. Dann stand ich da und starrte mich im Spiegel an. Ich sah normal aus. Okay. Außer den Haaren, die aussahen, als ob ich bei einem schlechten Friseur gewesen wäre, aber okay. Wie kann man einen Flugzeugabsturz überleben? Und ausgerechnet ich? Ich hatte doch gar nicht das Zeug dazu. Nie und nimmer.
    Und wenn ich gar nicht überlebt hatte? Vielleicht war ich in Wahrheit tot? Lag irgendwo am Boden und der Regen fiel auf mich herunter, in meine weit offenen Augen.Ich betrachtete mich im Spiegel und sah nichts. Sah mich nicht. Dann beugte ich mich vor und lehnte meinen Kopf ans Waschbecken. Es war kalt.
    Ich holte tief Luft, einmal, zweimal, wie immer, wenn ich mich konzentrieren musste. Aber es half nichts. Ich stand irgendwie neben mir, als sei ich aus meinem Körper ausgetreten. Als sähe ich mich selbst, wie ich über dem Waschbecken hing. Als könne mein Körper jeden Moment vornüberkippen, um sich nicht mehr zu rühren, nicht mehr zu atmen. Nichts.
    Ich war nicht mehr ich selbst, war nicht wirklich hier.
    Vielleicht war das der Grund, warum ich mich an nichts erinnerte – weil das alles hier nicht Wirklichkeit war? Weil ich nicht wirklich war?
    Ich atmete, klar, und doch wieder nicht, da war ich mir sicher. Das Waschbecken roch plötzlich nach Rauch, verkohlt irgendwie, und ich richtete mich so schnell auf, dass ich mich an der Wand abstützen musste, weil mir schwindlig wurde.
    Und da wusste ich, dass ich noch lebte. Einem Toten wird nicht schwindlig. Und ein Toter denkt auch nicht, dass

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