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Lovecraft, H. P.

Lovecraft, H. P.

Titel: Lovecraft, H. P. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stadt ohne Namen
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dem unbekannten Kadath in der kalten Wildnis kommen und sich auf diesem so übel geeigneten Felsen zwischen den sanften Hügeln und Tälern voll ruhiger, einfacher Fischersleute einnisten könnten. Dies wünschen sie nun gar nicht, denn einfachen Leuten sind Dinge, die nicht von dieser Welt sind unwillkommen, und nebenbei, der schreckliche alte Mann erinnert sich oft daran, was Olney ihm über ein Klopfen erzählte, das der einsame Bewohner fürchtete und von einem Schatten, der sich schwarz und neugierig gegen den Nebel durch diese merkwürdigen durchscheinenden Butzenscheibenfenster erkennen ließ.
    All dies können indessen nur die Altesten entscheiden, und in der Zwischenzeit zieht der Nebel noch immer zu dem einsamen, schwindelnden Gipfel mit dem alten Haus hoch oben empor, diesem grauen Haus mit dem herabgezogenen Dach, wo niemand zu sehen ist, aber wo der Abend verstohlene Lichter hervorbringt, während der Nordwind von seltsamem Jubel erzählt. Weiß und federig steigt er aus der Tiefe zu seinen Brüdern, den Wolken, empor, voller Träume von saftigen Weiden und den Höhlen des Le−viathan. Und wenn Geschichten dicht in den Grotten der Tritonen herumschwärmen und Muschelhör−ner in Seetang−Städten wilde Melodien blasen, die sie von den Ältesten gelernt haben, dann steigen dicke, eifrige Nebel, beladen mit Kunde zum Himmel, und Kingsport, das sich unbehaglich an die niederen Klippen unter dieser schrecklichen, ragendenFelsschildwache duckt, sieht in Richtung Ozean nichts als eine mystische Weiße, als ob der Rand der Klippe der Rand der ganzen Erde sei und die feierlichen Glocken der Bojen freischwebend im Feenland des Äthers ertönten.
    Grauen in Red Hook
    Es gibt um uns Mysterien des Guten wie des Bösen, und wir leben und bewegen uns nach meiner Ansicht in einer unbekannten Welt, einem Ort, wo es Höhlen und Schatten und Bewohner im Zwielicht gibt. Es ist möglich, daß der Mensch manchmal den Weg der Entwicklung zurückgeht, und es ist meine Meinung, daß ein schreckliches überliefertes Wissen noch nicht tot ist.
    Arthur Machen
    Erst vor einigen Wochen lieferte ein großer, kräftig gebauter, gesund aussehender Fußgänger an einer Straßenecke der Gemeinde Pascoag durch eine sonderbare Fehlreaktion viel Grund zum Nachdenken. Es schien, als sei er den Hügel neben der Straße nach Chepachet heruntergekommen und war, als er auf ein dichtbewohntes Viertel stieß, nach links in die Hauptstraße eingebogen, wo einige bescheidene Blocks von Geschäftshäusern den Eindruck des Städtischen hervorrufen. An dieser Stelle beging er ohne sichtbaren Anlaß seinen erstaunlichen Lapsus, er starrte für eine Sekunde das größte Gebäude vor ihm komisch an und begann dann mit einer Anzahl hysterischer, verschreckter Schreie wie wild davonzurennen, stolperte schließlich und fiel an der nächsten Kreuzung hin. Nachdem hilfreiche Hände ihn aufgehoben und abgestaubt hatten, fand man, daß er wieder bei Vernunft, körperlich unverletzt und offensichtlich von seinem plötzlichen Nervenanfall geheilt war. Er murmelte einige verlegene Erklärungen von einer großen Überanstrengung, die er durchgemacht habe, dann ging er mit niedergeschlagenen Augen wieder die Chepachet Street hinauf, er ging langsam weiter, ohne sich noch einmal umzusehen. Es war seltsam, daß solch einem großen, robusten, normal und tüchtig wirkenden Mann so etwas passieren konnte, und das Seltsame daran wurde durch die Bemerkung eines Zuschauers nicht gemildert, der in ihm den Mieter eines wohlbekannten Meiereibesitzers aus der Umgebung von Chepachet erkannte. Er war, so stellte sich heraus, ein Polizei−Detektiv aus New York namens Thomas F. Malone, der jetzt bei medizinischer Behandlung nach einem übermenschlich anstrengenden Auftrag an einem schrecklichen lokalen Kriminalfall, den ein Unglück hatte dramatisch werden lassen, einen langen Krankheitsurlaub machte. Während einer Polizeirazzia, an der er teilnahm, waren einige alte Ziegelbauten eingestürzt und die ungeheueren Menschenverluste, sowohl unter den Gefangenen, wie unter seinen Kameraden, hatten ihn außerordentlich entsetzt. Er hatte daraufhin einen akuten und unnatürlichen Abscheu vor Gebäuden bekommen, die auch nur im entferntesten an die erinnerten, welche eingestürzt waren, so daß schließlich Spezialisten für Geisteskrankheiten ihm den Anblick derartiger Dinge auf unbestimmte Zeit untersagten. Ein Polizeichirurg, der in Chepachet Verwandte hatte, schlug den malerischen

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