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Lust auf Lust: Intime Geständnisse

Lust auf Lust: Intime Geständnisse

Titel: Lust auf Lust: Intime Geständnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renske de Greef , Matthias Müller
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dazu?«
    Kasper wirft mir kurz einen schockierten Blick zu und lacht dann. »Also, das find ich auch sehr interessant.«
    »Ja, oder? Und wo du jetzt gerade von dir selbst redest: Was hältst du eigentlich von Porno? Und was ist deine Lieblingsstellung? Und was ist für dich das Schönste am weiblichen Körper? Und kapierst du, wie in Gottes Namen eine Frau mit einem Pferd vögeln kann?«
    Während Kasper noch nach einer Antwort sucht, guckt jemand von der anderen Seite zu uns herüber. »Renske!«, ruft er. »Worüber redest du da schon wieder? Bestimmt über Sex, oder?«
    Ich lache. »Ja! Macht doch Spaß!«, rufe ich zurück.
    »Du redest aber auch echt immer über Sex, oder?«, ruft er lachend.
    Ja, meistens schon, ja.
     
    Ich liege im Bett. Mein Freund liegt neben mir. Wir beginnen ganz brav mit Küssen, steigern die Intensität ein bisschen, und dann verschwindet er unter der Decke. Toll, denke ich. Aber eigentlich wäre es mir lieber, er würde was anderes tun. Aber wie sagt man so was? Worte wie ›einen blasen‹, ›vögeln‹ und ›lecken‹ kriege ich im Bett einfach nicht über die Lippen. ›Oral befriedigen‹, ›penetrieren‹ und › »sie« küssen‹ erst recht nicht. Und er könnte jetzt mal mehr nach links. Aber was soll’s.
     
    Lustlos sitze ich an der Bushaltestelle im Wartehäuschen und denke über mein schreckliches Dilemma nach. Ein Mann, der auch Schutz vor dem Regen sucht, gesellt sich zu mir. Er ist etwa vierzig, gut gekleidet und hat einen Schnurrbart. Er setzt sich neben mich. »Sagen Sie mal«, beginne ich, »wieso ist es eigentlich so schön, außerhalb des Betts über Sex zu reden, während es im Bett wirklich schrecklich ist?« Ich sehe ihn an, während er mir zuhört. »Ich finde, die schönsten Gespräche sind die, in denen es um Sex geht. Das ist aufregend, intim, und jeder hat irgendwas dazu zu sagen. Sehr persönlich und gleichzeitig universell. Aber im Bett über Sex reden ist ganz was anderes. Die Worte, die mir sonst so leicht über die Lippen kommen, kriege ich dann nicht mehr raus, und alles klingt entweder belehrend oder wie billiger Porno. Es macht die Stimmung kaputt. Entspannt und lustvoll weitermachen ist danach nicht mehr drin, man beschäftigt sich ja dann doch irgendwie mit dem, was gesagt wurde. Vielleicht geht es, wenn man schon sehr lange einen Freund hat, aber ich schaffe es nach zwei Jahren immer noch nicht.« Ich schaue auf einmal ganz belämmert drein. (Ich kann mich selber sehr gut mitreißen.)
    Er sieht mich an. »Na, na, von so einer energischen jungen Dame wie Ihnen hätte ich wirklich etwas anderes erwartet. Sie geben sich so unkonventionell, können aber Ihrem Freund nicht klarmachen, was Ihnen gefällt? Tun Sie’s einfach! Ich weiß, wovon ich rede - danach ist es viel schöner.«
     
    Ich liege im Bett. Mein Freund neben mir. Wir küssen uns ein bisschen, und dann bewegt er sich küssend meinen Bauch entlang nach unten. Jetzt ist der richtige Augenblick, blitzt es mir durch den Kopf. »Ähm… Liebling?«, setze ich zögernd an. »Könntest du vielleicht… mit den Fingern…« Er blickt auf. »Häh? Mmh… ja, klar. Ich dachte nur, dass es dir so gefällt.«
    »Ja, es gefällt mir auch, aber…«
    »Okay, ich mach’s schon.« Einen Moment lang ist es still. Dann machen wir weiter und ich versuche, mich hinzugeben. Aber es klappt nicht. Weil ich Anweisungen geben muss: ein bisschen mehr nach links, nein, so wie du’s gerade gemacht hast. Irgendwann hört er auf und wälzt sich von mir weg. »Mensch, Rens, was ist denn los? Mach ich es nicht gut, oder was? Sieh dir das an!« Er schaut auf seinen schlaffen Pimmel, der, kombiniert mit seiner Laune, wenig Gutes verheißt.
    Ich setze mich auf. Die Stimmung ist so gemütlich wie zwischen zwei tiefgefrorenen Kaninchen in der Kühltruhe. »Tja, ich dachte… ich dachte, man muss über Sex reden. Das tu ich ja eigentlich mehr als genug, aber ich meine im Bett, mit dir.« »Der Mann in dem Wartehäuschen…«, murmele ich noch hinterher.
    »Aha«, sagt mein Freund. »Und? Wie findest du das, im Bett über Sex reden?«
    Ich platze los. »Schrecklich! Grauenhaft! Gar nicht auszudenken, dass du mich jetzt auch gleich so nervst. Man muss nicht alles sagen, so als würde man eine Gebrauchsanleitung vorlesen. Das kommt schon von selber.«
    Er drückt mich an sich. »Gut so. Ich fand es auch blöd und hatte schon überlegt, wie ich’s dir gleich heimzahlen kann.« Dann sieht er mich mit einem gespielt

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