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Hexenblut

Hexenblut

Titel: Hexenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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Eins
    Gold
    Alles tanzt und wirbelt. Voll Sorgen
    Verwundet, haben wir uns verborgen
    Noch seid ihr vor unserer Macht nicht gefeit
    Wo Deveraux sind, herrscht die Dunkelheit
    Cahors vertraut dem Frieden noch nicht
    Kein Fest, kein Tanz bei Mondeslicht
    Wir fürchten das lauernde Verderben
    Doch mehr noch, was wir selbst verbergen
    Frankreich, im Mittelalter:
    Fantasme, Pandion, Jean und Isabeau
    Barrumm, barrumm, barrumm.
    Das Schicksal entließ Fantasme, den uralten Bussard, das mächtige Hexentier des Hauses Deveraux, in den freien Wind. Die Glöckchen an seinem Geschüh klingelten wie die einer Tempeltänzerin, während er sich hoch über das Waldland Frankreichs hinaufschwang. Er witterte die Hitze von Pandion, dem Falkenweibchen der Cahors. Wollte man behaupten, dass ein Bussard lächeln kann, so grinste Fantasme in lüsterner Vorfreude. Der Sohn seines Herrn, Duc Laurent, würde bald bei der Tochter des Hauses Cahors liegen. Vielleicht sollte Fantasme deren Hexentier auf die gleiche Weise nehmen. Peut-être würde er sie auch einfach nur in Fetzen reißen.
    Barrumm, barrumm, barrumm...
    Unter ihm scheuchten die Treiber die Leibeigenen auf. Sie droschen mit Stangen auf die Zweige der Eichen ein, um die unfreiwilligen Menschenopfer aus ihren Löchern und Verstecken zu treiben. Anderes, gewöhnliches Fleisch würde für den großen Festschmaus vor der Vermählung von Jean Deveraux und Isabeau aus dem Hause Cahors genügen: Wild, Schwein, Geflügel. Erzfeinde, im Stand der Ehe vereint - das Ergebnis jahrzehntelanger Komplotte, Planung und Meuchelei.
    Die Deveraux behaupteten, Nicolette aus dem Hause Cahors habe hundert Jahre zuvor Elijah, Sohn und Erbe der mächtigsten Hexerfamilie in ganz Frankreich, ermordet und seinen Leichnam in einem Graben versteckt.
    Das Haus Cahors hingegen klagte, Elijah habe ihre Hexenprinzessin zum Jahrmarkt in Scarborough gelockt und sie dort in Stücke gehackt.
    Beides war nie bewiesen worden, doch Fantasme wusste, dass sich jetzt, hundert Jahre später, die Geschichte wiederholen würde. Ein Deveraux und eine Cahors, in Liebe aneinander gebunden? Wahrscheinlich würden sie sich gegenseitig im Schlaf ausbluten.
    Unter ihm hob der prächtige junge Jean einen Arm, sein Signal an Fantasme, zu ihm zurückzukehren. Weiter hinten in der Jagdgesellschaft ritt Jeans Mätresse Karienne ganz allein in dem Wissen, dass man sie bald fortschicken würde.
    Barrumm, barrumm, barrumm... Tränen auf Leder, pochende Herzen und das hämische Gelächter unsichtbarer Mächte, die wieder einmal im Begriff waren, die beiden Familien aufeinanderzuhetzen.
    In einem Schloss einige Wegstunden entfernt ließ das Falkenweibchen Pandion gereizt die Glöckchen an dem Geschüh klimpern, mit dem sie an ihrem Sitz festgebunden war, obwohl sie doch lieber nach Beute spähen wollte. Sie witterte Fantasme im Wind und hätte ihm lieber mit ihren Klauen die Augen aufgeschlitzt, als ihn später bei der Vermählung sehen zu müssen.
    Gehüllt in viele Ellen schwarzer Schleier, mit Silber durchwirkt, bereitete Catherine, die Hexenfürstin der Cahors, ihre Tochter Isabeau für die Hochzeit mit Jean Deveraux vor. Sie verlieh ihr Kraft durch Opferungen und reckte die blutigen Hände ihrer Göttin entgegen, während Isabeau weinte vor Angst und Hass. Sie würde Jean heiraten, doch er würde nicht lange ihr Gemahl bleiben.
    Wenn die Deveraux den Cahors nicht das Geheimnis des Schwarzen Feuers enthüllten, würde die gesamte Hexerdynastie im Schlaf ermordet werden, noch ehe das Jahr zu Ende ging. Das hatte Catherine geschworen, und Isabeau war ganz ihre Tochter, dazu erzogen, keinem Gemahl oder Herrn zu gehorchen, nur ihrer Herrin und Schöpferin. Isabeaus Vater Robert spielte keine Rolle im Hause der Cahors, wo die Frauen regierten. Männer waren dazu da, Kinder zu zeugen, kaum mehr - entbehrlich und bedauernswert.
    Gegenwart: Jer, ohne sie
    »Holly«, flüsterte Jer Deveraux, der im Dunkeln trieb. Und in Träumen ...
    Gehst du zum Jahrmarkt in Scarborough?
    Könnten wir doch die Zeit umkehren... könnten wir nur dorthin zurückkehren... hätte ich irgendetwas anders machen können ... den anderen Weg wählen sollen ...
    Sein Leben bestand aus Reue. Er kannte keine Freude mehr, nur noch Schmerz.
    Wenn ich sie doch noch einmal sehen könnte, ehe ich sterbe... aber wenn nicht, würde ich lieber sterben ...
    Holly Cathers. Holly aus dem Hause Cahors. Du hast mich behext. Mich ins Verderben gestürzt.
    Beim Gehörnten Gott, verdammt

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