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Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden

Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden

Titel: Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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sagte ihr Körper? Wie könnte sie sich verhalten, damit es ihr auch auf lange Sicht gut damit ging?
    Sie blieb ruhig und unaufgeregt und ließ ihrer Tochter Raum zum Nachdenken. Genevieves Mutter hatte die Gabe, intensiv zuzuhören, ohne Druck auszuüben, so hatte Genevieve ihre volle Aufmerksamkeit und konnte zugleich ohne Hemmung ihre Gedanken und Gefühle formulieren.
    Genevieves Bauchgefühl war recht eindeutig: Sie mochte Justin wirklich, sie war gerne mit ihm zusammen, aber wenn er ihr körperlich zu nahe kam, fühlte sie sich eher unwohl und bedrängt. Sie wollte, dass die Beziehung stärker und fester würde, aber sie wollte sich dabei Zeit lassen. Ihre Mutter hörte zu, nickte und schilderte dann ihren eigenen Eindruck: »Es klingt so, als wärst du noch nicht bereit für Sex mit ihm, du willst nicht, dass es jetzt in diese Richtung geht.«
    Genevieve bestätigte das, aber sie machte sich Gedanken, was passieren würde, wenn sie Justins Vorstöße immer wieder zurückweisen würde. Sie besprach mit ihrer Mutter, wie sie ihm ihre Gefühle und Bedürfnisse deutlich machen konnte.
    In den folgenden Wochen führten Genevieve und Justin darüber eine Art Debatte. Im Prinzip begegnete er ihren Forderungen mit einem Ultimatum – es war so eine Art Kräftemessen. Justin kannte eine Menge Mädchen, die zwar nicht so interessant und außergewöhnlich wie Genevieve waren, dafür aber jederzeit bereit, mit ihm Sex zu haben, und schließlich macht er Schluss. Genevieve hatte gewusst, dass das passieren konnte, doch das änderte nichts an der Tatsache, dass sie sich furchtbar niedergeschlagen fühlte. Sie war ein sehr offenes, emotionales Mädchen, ihre Seele verfügte nicht über Abwehrmechanismen, und sie brauchte lange, um darüber hinwegzukommen. Aber sie kam darüber hinweg, und als Justin sich sechs Monate später meldete, um wieder mit ihr zusammenzukommen, erteilte sie ihm eine freundliche, aber klare Abfuhr. Sie hatte sich weiterentwickelt.
    Realitätscheck
    Als ich jung war, reiste ich gerne in ferne Länder, hielt mich in kleinen Dörfern auf Papua-Neuguinea oder den Slums von Kalkutta auf. Wenn ich nach Hause zurückkehrte, überraschte mich immer wieder eine bemerkenswerte Tatsache: Menschen in schwieriger Umgebung sind glücklicher. Das Leben dort war hart, aber die Einwohner waren dennoch gut gelaunt und herzlich zueinander. (Im Wohlstand und Überfluss schienen alle unglücklich.) Diese Erfahrung überzeugte mich: Wir sind dazu gemacht, glücklich zu sein , nicht deprimiert. Besonders nicht im Alter von 15 Jahren.
    Ein Mädchen zu sein soll Freude machen, es bedeutet Spaß mit jüngeren und älteren Freunden, mit ersten Liebeserfahrungen, mit dem Beherrschen neuer Fähigkeiten. Aus den jugendlichen Dramen sollen Mädchen lernen und wachsen, aber nicht daran kaputt gehen.
    Verglichen mit der aktuellen Lage wird klar, dass etwas komplett falsch läuft. Millionen von Eltern fragen sich, warum ihre Töchter so niedergeschlagen sind und was sie tun können, damit das Leben ihrer Kinder gelingt. Wie Sie sehen werden, können wir eine ganz Menge tun.

Erster Teil
    Die fünf Phasen
im Leben
eines Mädchens



Kapitel 1
    Mädchen erziehen – ein erster Überblick
    Molly hebt ein Spielzeugauto hoch und will es ihrer Freundin Jemima auf den Kopf schlagen. Auch wenn sie erst zwei ist, weiß sie, dass das nicht wirklich der Sinn einer Spielgruppe ist, und wirft einen schnellen Blick in Richtung ihrer Mutter, die sie dabei beobachtet. Die hat alles gesehen und signalisiert sehr eindringlich »Untersteh dich!«
    Gaaanz langsam lässt Molly das Auto sinken und widmet sich wieder den Buntstiften. Jemima hat glücklicherweise von alldem nichts mitbekommen, sie summt vor sich hin und krallt sich den gelben Buntstift.
    Die zehnjährige Elise sitzt vor ihrem Computer. Sie hat eben eine Nachricht erhalten, die eine ihrer Freundinnen gepostet hat. Es geht um eine Klassenkameradin, ein sehr scheues und unsicheres Mädchen, und der Text ist sehr gemein und geht unter die Gürtellinie. Elise kaut auf ihrer Lippe herum, bis sie feuerrot ist. Sie hasst das Geläster, aber was soll sie unternehmen, ohne sich selbst unbeliebt zu machen? Sie springt die Treppen hinunter, um mit ihrer Mutter darüber zu sprechen.
    Die 15-jährige Samantha sitzt in einer Matheprüfung. Sie macht

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