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Magma

Magma

Titel: Magma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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Stahlkolosse gegenseitig zu nahe kamen.
    »Was Sie hier sehen, ist nur ein kleiner Teil der Schiffe, die seit einem knappen Monat unaufhörlich neue Kugeln bringen, um sie hier im Meer zu versenken«, fuhr Helène fort. »Das Projekt Gaea, wie wir es genannt haben, ist ein großer Erfolg. Mit jeder Kugel, die wir in die Fluten hinablassen, sinken die Amplituden der Erdstöße. Sie sind jetzt schon so gering, dass sich sämtliche Erdbebenherde beruhigt haben. Wir können mit einer vollständigen Beruhigung innerhalb der nächsten Tage rechnen, vorausgesetzt, wir bekommen die letzten zehn Kugeln fristgerecht geliefert.«
    »Das sind wirklich großartige Neuigkeiten.« Die Erleichterung in Sarah Connellys Stimme war nicht geheuchelt. »Nur noch zehn von insgesamt einhundertdreiundfünfzig? Das kommt mir sehr schnell vor. War es nicht ein unerhört schwieriges Problem, alle betroffenen Staaten von der Dringlichkeit dieses Einsatzes zu überzeugen? Von der logistischen Anforderung, die Kugeln ausfindig zu machen und hierher zu transportieren, möchte ich gar nicht sprechen.«
    Helène schüttelte den Kopf. »Ich hätte selbst nicht damit gerechnet, dass es so einfach sein würde. Die Lokalisierung der Kugeln durch die Satelliten hat ausgezeichnet funktioniert. Noch mehr hat mich jedoch überrascht, wie gut die Verhandlungen auf internationaler Ebene verlaufen sind. Für dieses eine Mal haben wirklich alle Nationen an einem Strang gezogen. Hoffen wir, dass das auch so bleiben wird.«
    »Wie mir zu Ohren gekommen ist, haben Sie vor, die
Kowarski-Labors
aufzulösen. Was ist dran an diesem Gerücht?«
    Die kleine grauhaarige Frau stieß einen Seufzer aus. »Das Gerücht ist wahr, fürchte ich.« Einen Augenblick lang blickte sie traurig zu Boden, dann fasste sie sich und sagte in die Kamera: »Die Einrichtung hat ihren Zweck erfüllt. Mehr noch, sie hat dazu beigetragen, das schwierigste Problem, vor dem die Menschheit bisher gestanden hat, zu lösen. Mit dieser Aktion haben wir uns praktisch selbst die Arbeitsgrundlage entzogen. Außerdem ist die Führungsetage untereinander so zerstritten, dass es ohnehin keinen Sinn machen würde, an dem Projekt festzuhalten. Wir müssten uns ganz neu strukturieren, und dafür fehlen die finanziellen Mittel. Jetzt, da beinahe alle Kugeln im Meer versunken sind, werden sich kaum noch Sponsoren finden lassen. Der Berg wird geschlossen werden, für immer. Kein großes Drama für eine Einrichtung, die offiziell nie existiert hat.« Sie lächelte traurig.
    Sarah Connelly nickte. »Es hieß, es haben Kräfte existiert, die verhindern wollten, dass das Projekt Gaea zu einem glücklichen Abschluss käme. Was ist mit den Leuten geschehen, die sich gegen Sie verschworen haben?«
    Helène gab ein trockenes Lachen von sich. »Was soll mit ihnen sein? Sämtliche Unterlagen sind wie durch Zauberhand verschwunden. Ich konnte ihnen nichts nachweisen. Die Schuldigen werden also ungeschoren davonkommen. Ich kann nur hoffen, dass sie ihre Lektion aus dem Abenteuer gelernt haben und sich ihren zukünftigen Arbeitgebern gegenüber loyaler verhalten werden.«
    »Und was werden Sie selbst unternehmen, jetzt, da Sie aus dem Unternehmen ausgeschieden sind?«
    Helène strich sich durch das Haar. »Erst mal lange Urlaub machen. Die Salomonen scheinen ein echtes Paradies zu sein. Ich wollte immer schon mal Tauchen lernen, und jetzt scheint ein guter Zeitpunkt dafür zu sein. Und danach – ich weiß es noch nicht. Michelle Ourdai und ich werden uns vielleicht den SETI -Projekten anschließen. Ich bin sicher, dass die uns dort mit all dem Wissen, das wir durch unser Abenteuer erworben haben, mit offenen Armen empfangen werden. Die restlichen Mitarbeiter unserer Crew, allen voran Colin …«, sie deutete hinüber zu dem jungen Iren und seiner Freundin, »… haben bereits Angebote von CERN erhalten. Sie werden also nicht einmal umziehen müssen.«
    »Madame Kowarski, ich danke Ihnen für dieses Gespräch.« Mit einem Nicken wandte sich Sarah an Ella, die geduldig auf ihrer rechten Seite gewartet hatte. »Und jetzt kommen wir zu der Person, die wie keine andere ins Licht des öffentlichen Interesses gerückt ist. An meiner Seite begrüße ich die Geologin und Vulkanologin Ella Jordan. Wie fühlen Sie sich nach den Anstrengungen der letzten Wochen?«
    »Müde.« Ella lächelte. »Müde, aber erleichtert.« Weiter kam sie nicht, denn in diesem Augenblick wurde es so laut, dass ihre Worte im Lärm der Rotoren

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