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Manchmal muss es eben Mord sein

Manchmal muss es eben Mord sein

Titel: Manchmal muss es eben Mord sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frida Mey
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wieder. Denn sie verstand, dass sich offenbar doch wieder alles fügte – nur diesmal gabes eine neue Botschaft. Zuerst Ludwig, der ihr seine Unterstützung bei den Projekten aufkündigte. Und jetzt machte auch Rüdiger einen Rückzieher.
    Das konnte nur eines bedeuten: Sie sollte ihre Aktivitäten einstellen. Die Zeichen waren eindeutig. Sie würde einen neuen Weg einschlagen.
    Sie besah sich die Idee von allen Seiten und befand, dass sie sich gut anfühlte. Dann musste es die richtige Entscheidung sein.
    Als sich zum Schluss der Sitzung alle die Hände reichten, genoss Elfie die überbordende Energie, die jetzt durch sie hindurchfloss. Das heutige Mantra Ich bin frei sprach sie voller Überzeugung mit.

32 Am Nachmittag machten sich Alex und Gudrun auf den Weg, die fraglichen Banken abzuklappern. Telefonisch würden sie nichts ausrichten, dafür war das Bankgeheimnis zu streng.
    »Eigentlich könnten wir Felix auch noch mitnehmen«, überlegte Alex kurz. »Aber nein, nachdem der Chef heute zu Hause vor sich hin leidet, sollte Felix hier die Stellung halten. Ach, Gudrun, gleich kommt die Lehmann, um ihr Protokoll zu unterschreiben. Wie regeln wir das denn?«
    »Ich werde Felix sagen, dass er der jungen Dame in seiner liebevollen Art noch einmal auf den Zahn fühlen soll. Vielleicht ist sie ihm gegenüber etwas mitteilsamer und heult nicht sofort wieder los.«
    Alex nickte zustimmend. »Inzwischen müsste sie ja ihren Schreck überwunden haben. Und eigentlich denke ich, dass Jenny Lehmann kaum noch als Verdächtige in Frage kommt, nachdem das Kissen aus der Nummer raus ist. Ich glaube, der Schlüssel liegt bei Helene Windisch, in welcher Form auch immer. Na ja, glauben ist nicht wissen«, seufzte sie.
    Nachdem Gudrun Felix instruiert hatte, kam sie wieder zur Tür herein.
    »So nehme ich dich aber nicht mit, als Trauerkloß. Die denken ja, wir kämen vom Beerdigungsinstitut, du bist der Boss und ich die Leichenwäscherin. Hier«, sie kramte inihrem Schreibtisch und zog triumphierend eine Plastiktüte hervor, »hab ich letztens gekauft. Zwei Tücher zum Preis von einem. Reine Seide oder fast reine Seide.«
    Sie schlang Alex so geschickt ein pinkfarbenes Tuch um den Hals, dass die Nadelstreifenbluse nicht mehr zu sehen war.
    Alex protestierte: »Das ist ja so knallig wie die Muleta, die beim Stierkampf geschwenkt wird.«
    »Von mir aus muletafarben. Ich sag Pink dazu. Steht dir gut. So blass, wie du derzeit bist, verleiht es deinem Gesicht einen rosigen Schimmer. Felix, schau mal!«, rief sie ins andere Büro hinüber.
    »Ist schon gut, wenn du meinst, dann eben Pink.« Alex stand hastig auf. »Lass uns endlich losfahren.«
    Felix kam über den Flur. »Was gibt’s denn?«
    »Alex trägt ausnahmsweise mal Farbe!«, sagte Gudrun und grinste.
    Verständnislos starrte Felix die beiden an. »Frauen«, murmelte er hinter ihnen her.
    Zwei Stunden später kamen Alex und Gudrun zurück, bepackt mit Unterlagen und Kontoauszügen.
    »Am besten ist, du schaust dir die Sachen von Stefan Windisch an und ich die von seiner Frau.« Alex teilte die Papiere auf. »Da scheint ja einiges im Argen zu liegen, wenn sich auch die Banker nur sehr zurückhaltend geäußert haben. Vorher versuche ich noch mal, Frau Windisch ans Telefon zu bekommen.«
    Aber auch jetzt meldeten sich nur Anrufbeantworter und Mailbox. Alex versuchte es im Immobilienbüro.
    »Ich weiß immer noch nicht, wo Frau Windisch ist.« Die Stimme der Sekretärin klang gereizt. »Es ist mir inzwischenauch egal. Ich habe zwei Monate kein Gehalt bekommen und kündige. Angeblich ist da mit der Bank etwas schiefgelaufen, aber das soll glauben, wer will. Ich schließe hier ab, werfe den Schlüssel in den Briefkasten, und das war’s dann!«
    Eine halbe Stunde später wusste Alex über Helene Windischs Finanzen Bescheid.
    »Alle Konten sind bis zur Schmerzgrenze überzogen, sowohl privat als auch geschäftlich. Dauernd sind größere Summen abgehoben worden. Ich vermute mal, dass sie beim Glücksspiel so viel verloren hat.«
    Sie überschlug im Kopf die Schulden, die aufgelaufen waren. Rund 50 000 Euro.
    »Gudrun, Helene Windisch wird sowohl geschäftlich wie privat Insolvenz anmelden müssen.«
    »Na ja, bei ihrem Mann sieht die Sache allerdings anders aus.« Gudrun raschelte mit den Papieren.
    »Alle Konten gedeckt. Sieh dir das mal an: Bei einer Bank hat er seit Jahren jeden Monat dreitausend Euro eingezahlt. Außerdem hat er zahlreiche Aktienfonds und Wertpapiere. Alles in

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