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Mann Mit Grill Sucht Frau Mit Kohle

Mann Mit Grill Sucht Frau Mit Kohle

Titel: Mann Mit Grill Sucht Frau Mit Kohle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milosz Matuschek , Alexandra Kilian
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zu gewichten, Begriffe zu definieren, einen Sachverhalt unter einen Rechtssatz zu ziehen. Denn nur dann kann ein Ergebnis gebildet werden. Deshalb will auch das Sams dauernd Ergebnisaus­sagen von mir: »Was willst du denn nun wirklich?«, »Was verstehst du unter Abenteuer?« Mal versucht sie es mit Vorwürfen (»Man weiß bei dir nie, woran man ist.«), mal mit offener Provokation (»Du bist gerade so in deiner Sturm-und-Drang-Phase, stimmt’s?«).
    Hört das denn gar nicht mehr auf? Übertriebene Neugier pariert man ja am besten mit Pseudoehrlichkeit.
    Â»Du, ich will eigentlich nur mit dir ins Bett.«
    Jetzt hat das Sams aber plötzlich sehr große Augen bekommen, denke ich. Was macht sie nun? Steht sie auf? Geht sie? Klatscht mir eine? Sie wirft die Haare zurück, guckt in den Kneipenhimmel und dann auf mich.
    Â»Und, was willst du später mal werden?«
    5. Offene Aussprache im Richterzimmer
    Wenn Juristen über sich sprechen, gibt es einen Knigge. Denn es gibt eine Frage, die man Juristen nie und nimmer stellen darf. Das ist die Frage nach der Examensnote. Die Examensnote ist das Heiligtum, das Unaussprechliche, das Geheimnis, das Juwel schlechthin. Sie entscheidet darüber, ob man in den finanziellen Juristenhimmel kommt oder nicht. Nach der Note fragt man also nicht. Das ist so wie nach der Penislänge oder Körbchengröße. Da lässt man sich auch irgendwie überraschen. Juristen wären aber nicht Juristen, wenn sie nicht trotzdem Wege fänden herauszubekommen, wo der andere karrieremäßig steht. Denn Juristen sind neugierig und manchmal verdammt gewieft im Fragen. Das Sams auch.
    Â»Und was hattest du so im Examen?«
    Ich sehe vor meinem geistigen Auge die Klinge einer Guillotine auf mich niedersausen. Die Todesstrafe war doch abgeschafft, oder?
    6. Antrag auf Vertagung der Hauptverhandlung
    Gibt es nicht etwas anderes, worüber man reden könnte? Ich ziehe die Reißleine, los muss ich ohnehin.
    Â»Wie, Party? Das kannst du doch jetzt nicht einfach so machen«, blökt sie mich an. Hatte ich das noch nicht erwähnt? Och, das tut mir aber leid! »Mein Samstagabend ist ruiniert, aber sonst geht’s mir gut«, nuschelt sie in ihr Glas und versucht noch, mich mit einem Laserstrahlblick zu töten.
    Â»Oh my god, that’s so awesome!« Schöffenpärchen Nr. 1 hat in einem Berlin-Reiseführer die Seite mit den Burgerläden entdeckt.
    Â»Warte, eine Frage habe ich noch.« Das ist der Columbo-Trick, denke ich. Wie bei dem Trenchcoat-Kommissar mit dem Chamäleonblick kommt immer noch eine letzte, alles entscheidende Frage. Ich erwarte ein Angebot für einen »Deal« à la »Hirschi verpflichtet sich freiwillig, sich für immer vom Sams fernzuhalten«. Und danach ein »Berufung wird nicht zugelassen. Die Verhandlung ist geschlossen.«
    Aber sie erspart mir nichts:
    Â»Und, wie lautet dein Tenor?«
    Ich wünsche mir die Guillotine, den Scheiterhaufen und das Vierteilen auf einmal und verlasse den Gerichtssaal.
Kamera ab – und gleich zu dritt
    Bei unserem letzten Treffen war Milosz ziemlich gut gelaunt. Seine »Hansi-Hirsch«-Nummer scheint tatsächlich zu funktionieren. Ich freue mich dennoch, nicht eine der Frauen zu sein, die auf »Suchst du Mann mit Pferdeschwanz?« mit »Gilt auch ›Suche nur Letzteres‹?« antworten muss. Außerdem beschäftigt mich gerade diese Mail:
    Â» Laut Sabine kannst du mehr Grillfleisch verdrücken als ein Drei-Zentner-Bauarbeiter, beeindruckend. Ich bin stubenrein, kinderlieb und kann dazu noch ganz gut kochen – könnte also passen. Wenn du auch Lust hast, mich mal kennenzulernen, freue ich mich über eine Antwort. LG, Jürgen. «
    Eine Empfehlung von guten Freunden. Besser geht’s doch nicht. Der Jürgen dürfte also weder gesessen noch schon mal betrogen haben. Ich freue mich sehr auf das Treffen. Schade nur, dass es zum kompletten Desaster gerät.
    Wir verabreden uns am Gendarmenmarkt. Es ist Sommer, es ist heiß und herrlich und verlangt danach, sich nackt auf dem Balkon Mangoscheiben in den Mund zu schieben. Hätte ich vielleicht nicht so ausgiebig tun sollen – es dauert doch etwas länger, sich in Charlot­tenburg in Kleid und U-Bahn zu werfen, als ich dachte. Ich bin also zu spät. Und Jürgen steht schon da. Vor dem »Ritter-Sport«-Laden in der

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