Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal
denn hier für ein Ort, verdammt?«
»Ich hatte kaum Zeit, mich eingehend mit dem Mühlthal zu beschäftigen«, antwortete Professor Weissinger entschuldigend. »Aber was ich weiß, ist, das s … «
Da unterbrach ihn Mama mit einem lauten »Huhu!« und winkte. Sie sollten wohl endlich Walburga begrüßen, anstatt weiter auf dem Parkplatz herumzustehen.
Gleichzeitig schalteten der Professor und Mara die Gesichtsmechanik auf »nett« und kamen folgsam näher.
»Erzähle ich dir gleich«, raunte Professor Weissinger Mara noch zu und da standen sie auch schon vor Walburga, die ihm interessiert von unten in den Bart starrte.
»Hallo«, sagte Mara einsilbig und der Professor streckte seine Hand aus. »Freut mich, Sie kennenzulernen, Reinhold Weissinger mein Name.«
»Oh, Rein-hold, der Reine, der Saubere, und dazu noch hold, wie schön! Ich bin beeindruckt«, flötete Walburga.
»Walburga interessiert sich sehr für die Herkunft von Namen«, erklärte Maras Mutter stolz.
»Ah, wie interessant. Welche Quellen nutzen Sie denn zumeist für Ihre Recherchen?«, fragte der Professor höflich.
»Die Erde selbst natürlich. Ich spüre durch mich hindurch in den Boden und Nerthus gibt mir die Antworten.«
»Ein ungewöhnlicher Ansatz zur wissenschaftlichen Wissensgewinnung«, murmelte der Professor und rang sich so etwas wie ein Lächeln ab.
»Ja, das höre ich oft«, lachte Walburga. »Ich kam darauf, als ich die Erdmutter um einen Namen bat. Sie taufte mich Walburga, denn es bedeutet Die Erwählte ihres Hauses . Wal wie Wahl und burg wie Haus plus das weibliche a am Ende, verstehen Sie?«, erklärte Walburga und Maras Mutter nickte wissend.
»Ich habe jedes Wort verstanden, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich alles verstanden habe«, brummte der Professor.
»Ach, macht nichts, das bin ich gewöhnt. Ich erkläre es Ihnen gerne jederzeit noch einmal in aller Ruhe, wenn Sie wollen«, flötete Walburga.
Mara konnte ein Grinsen gerade noch unterdrücken, als sie sah, wie sich Mamas Gesicht zu einer Zitrone formte.
»AlsowirbeziehenjetztmalunsereZimmer«, sagte Mama etwas zu schnell und zog damit den Professor Richtung Tür. »Wir sehen uns ja später. Bis dann.«
»Ich freue mich!«, zwitscherte Walburga ihnen hinterher und Mara musste hinter ihr vorbeigehen, um ihr Grinsen zu verstecken.
Na, das kann ja noch was werden, dachte Mara, als sie kurze Zeit später mit dem Zimmerschlüssel in der Tasche ihren Koffer die schmalen Treppen hinaufwuchtete.
Mama hatte Mara sogar ein eigenes Zimmer gebucht, denn sie wollte bei ihrer morgendlichen, mittäglichen und abendlichen Meditation nicht gestört werden.
In einem richtigen Urlaub wäre Mara natürlich enttäuscht gewesen, dass Mama sich keine Zeit für sie nahm. Aber in diesem Fall war ihr das ausnahmsweise sehr recht. Sie war auch ganz froh, dass ihr Zimmer nicht im gleichen Stockwerk lag wie das von Mama. Zufrieden stellte sie außerdem fest, dass das Zimmer des Professors ebenfalls nicht in Mamas Gang lag. Um zu ihr zu gelangen, musste er sogar an Maras Zimmer vorbei und das würde sie natürlich hören un d … ja, was eigentlic h … Egal. Hauptsache, Mara hatte ein Auge darauf. Auf was auch immer. Nicht dass hier noch irgendwer irgendwas Dings. Aber echt.
Die Zimmer waren nicht luxuriös, aber sehr geschmackvoll eingerichtet, mit viel dunklem Holz und einem bequem aussehenden Bett. Mara fiel sofort die Nachttischlampe auf, die kleine Löcher in Form von Sternen im Lampenschirm hatte. Wenn man sie anschaltete, warf das Licht ein hübsches Sternchenmuster an die Wand. Direkt neben dem Eingang befand sich die Tür zu einem kleinen Badezimmer mit Dusche. Dort hängte Mara erst mal ihren Bademantel auf, den sie extra noch mit in den Koffer gequetscht hatte. Mara fand abtrocknen nämlich doof und umständlich. Es war doch viel praktischer, in einen Bademantel zu schlüpfen, der dann das Wasser einfach wegsaugte, während man es schön warm hatte. Dazu konnte man noch die Kapuze aufsetzen, die Haare wurden auch gleich trocken und machten nicht überall Wasserflecken, auf denen man dann ausrutschte.
Da klopfte es auch schon leise an der Tür und Mara ließ den Professor herein.
»Wo hast du mich da bloß hingeschleppt, Mara Lorbeer aus der Au«, seufzte er, ließ sich auf der Bettkante nieder und stützte den Kopf auf die Hände.
»Was denn? Ist doch ganz hübsch, das Hotel«, entgegnete Mara amüsiert, da sie natürlich genau wusste, worum es Professor
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