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Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Titel: Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Krappweis Tommy
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war ihr auch diese Rückführungsgeschichte nicht ganz geheuer. Sie wollte sich schließlich weder rück- noch vor- oder sonst wohin führen lassen, sondern nur herausfinden, was hinter dem Vers steckte. Und am besten, ohne dass dieser Dr. Thurisaz Verdacht schöpfte.
    Das Forsthaus war nicht etwa eine kleine Holzhütte, wie der Name vielleicht vermuten ließ. Vielmehr war es als sogenannter Jagdsitz der Wittelsbacher im Jahr 1894 erbaut worden. Hier in der Gegend hatte sich also die Königsfamilie von einem Heer aus Treibern die Tiere des Waldes vor die Flinten hetzen lassen, um sie dann des Abends im Forsthaus gemeinsam zu verspeisen. Puh. Mara war zwar keine Vegetarierin, aber ein bisschen mulmig wurde ihr schon bei dem Gedanken. Dafür entschädigte allerdings der Anblick des romantisch anmutenden Hauses mit seinen efeuumrankten Fenstern und dem gemütlichen Biergarten unter den alten Kastanienbäumen.
    Das Gebäude schmiegte sich mit seiner rechten Seite so nah an einen steilen Berghang, dass man fast das Gefühl hatte, das Haus würde Schutz suchen. Oder den Berg stützen.
    Zwei rauchende Schornsteine ließen auf brennendes Kaminholz schließen und aus den Fenstern schimmerte warmes Licht.
    Vielleicht wird’s ja doch sogar ganz nett, dachte Mara, als sie ihren Koffer vom Rücksitz zerrte und versuchte, die dort ebenfalls gestapelten Aktenordner nicht auf dem Parkplatz zu verteilen.
    Am Eingang zum Forsthaus wurde Mama bereits herzlich begrüßt von ihrer besten Freundin bei den Wiccas von der Au: Walburga.
    »Christa! Ist es hier nicht ganz zauberhaft?«, flötete sie und hopste dabei freudig auf und ab.
    Walburga war wirklich und wahrhaftig Mamas dickste Freundin, denn sie war eher breit als hoch und hatte in etwa die Form von zwei aufeinandergedötschten Eiskugeln. Mit Beinen.
    Trotzdem war Walburga erstaunlich quirlig und beweglich.
    »Die heißt doch nicht wirklich Walburga, oder?«, zischte der Professor Mara zu, aber Mara zuckte nur mit den Schultern. Ob sie nun wirklich so hieß oder sich den Namen selbst gegeben hatte, machte kaum einen Unterschied: Auf jeden Fall passte er perfekt.
    Mama und Walburga schwatzten sofort aufeinander ein und ihre Stimmen verschmolzen zu etwas, das so ähnlich klang wie »Bagawaggawagga…« Na ja, Hauptsache, die beiden verstanden, was sie sich gegenseitig erzählten.
    Mara trottete über den Parkplatz auf sie zu und ließ die Umgebung auf sich wirken. Überrascht blieb sie plötzlich stehen, kniff die Augen zusammen und griff sich mit Zeigefinger und Daumen an den Nasenrücken. Aua! Was ist das denn? Au !
    »Stimmt was nicht?«, raunte ihr der Professor zu.
    »Ja, nein, ich weiß nich t … «, flüsterte Mara mit zugekniffenen Augen.
    »Was Gutes oder was Schlechtes und will es, dass du kommst oder dass du wegbleibst?«, fragte der Professor in sachlichem Tonfall. Er hatte mit Mara schon zu viel erlebt, um ihre Empfindungen als Einbildung abzutun.
    »Ich weiß gar nicht, ob es ein Es ist oder mehrere Esse . Es fühlt sich an, als würde mich der ganze Berg anbrüllen, aber ich verstehe ihn nicht. Er schreit nämlic h … mit Licht«, presste Mara hervor.
    Ja, genau das war es: Sie spürte eine gebündelte Energie von so reiner Kraft, dass sie ihr wie ein grellweißes Leuchten vorkam.
    »Mara!«, stieß der Professor hervor, als sie den Koffer fallen ließ.
    Ein paar Meter weiter drehte sich Mama erschrocken um. Mara widerstand dem sinnlosen Versuch, sich mit den Händen vor dem Licht zu schützen, und fuhr stattdessen ihre mentale Schutzmauer hoch. Während der langen Jahre als Tagträumerin hatte sie sich diese Antitraumblockade mühsam aufgebaut und diese leistete ihr nun gute Dienste. Sofort verblasste das Licht zu einem kaum wahrnehmbaren Funkeln irgendwo am gegenüberliegenden Berghang.
    Geblendet wie nach einem Fotoblitz, griff Mara tastend nach unten, bekam den Griff des Koffers zu fassen und stand dann mit einem halb gefrorenen Lächeln wieder auf.
    »Hoppla«, rief sie etwas zu laut und zu fröhlich, um auch nur ansatzweise den Eindruck zu erwecken, dass wirklich alles in allerbester Ordnung war.
    Als sie dabei ihren Blick wieder auf das Forsthaus richtete und einen tapsigen Schritt nach vorn machte, war auch das Funkeln verschwunden und Mara konnte versuchen, ihre Sinne wieder zusammenzukehren.
    »Okay, schräg unterhalb vom linken Berghang da drüben steht wohl ein Leuchtturm und leuchtet mir direkt ins Hirn«, flüsterte sie dem Professor zu. »Was ist das

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