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MARCO POLO Reisefuehrer Sylt

MARCO POLO Reisefuehrer Sylt

Titel: MARCO POLO Reisefuehrer Sylt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silke von Bremen
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Jahr schwere Schäden zu.
    WATT
    Ein amphibischer Raum zwischen Land und Meer, der bei Flut überspült wird und bei Ebbe ganz oder teilweise trockenfällt. Diese auf den ersten Blick öde wirkende, graubraune Sand- und Schlicklandschaft ist ein hoch produktiver Lebensraum, der sich besonders gut auf einer geführten Wattwanderung erkunden lässt: Über 1500 Tierarten leben hier – vom Plattwurm bis zum Seehund. Niemals sollte man als Unkundiger alleine ins Watt gehen – jedes Jahr werden in Nordfriesland mehrere Unvorsichtige von der Flut überrascht und ertrinken!
    WELTNATURERBE & NATIONALPARK
    2009 erhielten das deutsche und das niederländische Wattenmeer den Status eines Unesco-Welterbes, der dänische Teil soll folgen. Der schleswig-holsteinische Teil des weltweit einzigartigen Lebensraums Wattenmeer ist seit 1985 als Nationalpark ausgewiesen, ursprünglich unter Einbeziehung aller Inseln. Das aber ließ sich seinerzeit nicht durchsetzen – Touristiker, Landwirte und Fischer liefen Sturm dagegen, und so kam es 1999 zu einem Kompromiss: Die Inseln und Strände wurden ausgeklammert, dafür wurde der Nationalpark um 40 Prozent auf 4410 km 2 vergrößert und südlich des Hindenburgdamms eine sogenannte Nullnutzungszone von 125 km 2 eingerichtet. Um Sylt herum gehören weitere Gebiete zur Nationalparkzone 1, die nur von Fischern und auf geführten (Watt-)Wanderungen betreten werden dürfen: z. B. nördlich vom Hindenburgdamm, zwischen Rantumbecken und Morsum-Odde und der Lister Königshafen. www.wattenmeer-weltnaturerbe.de
    WINDPARK
    Bislang sind in der Nordsee vor Schleswig-Holstein sieben Offshore-Windparks mit insgesamt 790 Windanlagen genehmigt. Einer davon ist Butendiek ( www.sylt-2000.de/Aktuelles/Butendiek/Sichtbarkeit/sichtbarkeit.html ) 34 km westlich von Sylt mit 80 Anlagen auf einer Fläche von 42 km 2 . Eigentlich sollte der Park 2012 ans Netz gehen, doch da es Probleme mit der Finanzierung und der Netzanbindung gab und gibt (die Leitung muss immerhin mitten durch den Nationalpark führen), verzögert sich der Baubeginn. Mittlerweile erheben auch die Fischer Protest, denn Fangeinbußen werden unvermeidlich sein. Und nicht zuletzt haben Naturschutzverbände bei Gericht Klage gegen den Park eingereicht, denn er liegt mitten in einem wichtigen Überwinterungsgebiet für Seevögel und dem größten Nordseevorkommen von Kegelrobben und Schweinswalen. Das ganze Areal soll nach EU-Recht unter Schutz gestellt werden, so ihre Forderung. Es kann also gut sein, dass die Sylter und ihre Gäste auf den Anblick von kleinen Windrädern am Horizont verzichten müssen …
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BAUWUT UND PLANUNGSFEHLER
    Die Keitum-Therme (noch bis mindestens 2013 Bauruine), Gezänk bei so gut wie jedem größeren Immobilienprojekt, Neubauten wie das einer Reihenhaussiedlung ähnelnde Dorfhotel direkt am Naturschutzgebiet in Rantum oder das (nicht einmal ungeschickt) in die Lister Ortsmitte implantierte Arosa-Hotel: Symbole kommunal- und landespolitischer Unfähigkeit wie auch bedenkenloser Profitgier; dazu in der Hochsaison Zehntausende Urlauber gleichzeitig, Stop-and-go-Verkehr allerorten und bis zu 30 Starts und Landungen von Düsenjets täglich. Die Insel ist dabei, genau das Kapital zu verspielen, dessentwegen ihre Gäste eigentlich kommen: ihre Natur, ihre Ruhe und ihr hochwertiges touristisches Angebot. 45 Prozent Sylts sind Schutzgebiete, doch weitere von einer Mehrheit der Sylter nicht gewollte Projekte sind in Planung (neuester Geniestreich der Planer ist ein Luxushotel mitten in der Westerländer Innenstadt) – die Zukunft wird zeigen, wie viel diese Inseln auf der Insel noch wert sind, wenn es rundherum noch mehr stinkt und lärmt.
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Die Insel ist mit sieben Michelinsternen ein kleines Sterneparadies. Dazu trägt an erster Stelle Johannes King bei, der zum wiederholten Mal für sein Restaurant im Rantumer Söl’ring Hof gleich zwei Sterne verliehen bekam.
    Nicht weniger beeindruckend ist die Leistung von Jörg Müller in Westerland, der seinen Stern schon seit mehr als 20 Jahren verteidigt! Holger Bodendorf holte die begehrte Trophäe für sein Bodendorf’s im Landhaus Stricker nach Tinnum, im Munkmarscher Fährhaus hat sich Alexandro Pape 2010 seinen zweiten Stern erkocht, und Sebastian Zier vom La Mer im Lister Arosa-Hotel hat die Auszeichnung gleich im ersten Jahr bekommen.
    Die meisten Sylter Gäste kennen aber wohl eher die anderen rund 300 gastronomischen Betriebe, die alle Diätabsichten zunichte machen. Auf

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