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Mars-Trilogie 3 - Blauer Mars

Mars-Trilogie 3 - Blauer Mars

Titel: Mars-Trilogie 3 - Blauer Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Stanley Robinson
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konnten, was ihnen entgehen würde. Manche im Alter dieser kleinen Kinder. Jäh ausgelöscht wie Frösche bei Frost. Und das konnte immer noch passieren. In jedem Augenblick konnte schon die Luft einen emporreißen und töten. Obwohl das ein Unfall sein würde. Man mußte zugeben, daß die Dinge sich jetzt verändert hatten. Falls kein Unglück einträte, würden diese Kinder wahrscheinlich eine volle Lebensspanne genießen. Und das würde ein sehr langer Zeitraum sein. Soviel konnte man, so wie die Dinge jetzt lagen, sagen.
    Nikkis Freunde hatten gesagt, es wäre am besten, ihre Tochter Tati vom Sand fern zu halten, da sie dazu neigte, ihn zu essen. Also versuchte Ann, sie auf dem schmalen Rasen zwischen Dünen und Strand zurückzuhalten. Aber sie riß heulend aus, wälzte sich hinüber und plumpste mit zufriedenem Gesicht nahe bei den anderen auf dem Sand auf ihre Windeln. »Okay«, sagte Ann, gab es auf und ging zu ihr. »Aber iß nichts davon!«
    »Schaut!« rief Francesca ihnen zu. »Ich laufe um euch in Kreisen.«
    Boone blickte auf. »Nein«, sagte er. »Du läufst Ovale.«
    Er ging zurück, um mit Maya über den Lebenszyklus der Sandkrabben zu diskutieren. Ann hatte ihn schon früher getroffen. Vor einem Jahre hatte er noch kaum gesprochen. Nur einfache Phrasen wie Tati und Nanao. Fischchen! Meine! Und jetzt war er ein Pedant.
    Die Art und Weise, auf die Sprache zu Kindern kam, war unglaublich. Sie waren in diesem Alter alle Genies. Erwachsene brauchten Jahre um Jahre, um sie zu den Bonsai-Kreaturen zu entwirren, die sie schließlich wurden. Wer würde wagen, das zu tun? Wer würde dieses natürliche Kind verkrüppeln wollen? Niemand. Und dennoch wurde es gemacht. Niemand wollte es, und alle taten es. Obwohl Nikki und ihre Freunde, die fröhlich für ihre Gebirgsreise packten, Ann immer noch recht wie Kinder vorkamen. Und sie waren fast achtzig Jahre alt. Also geschah das jetzt nicht mehr so oft. Auch das war dazu zu sagen, so wie die Dinge jetzt lagen.
    Francesca hörte mit dem Laufen in Kreisen oder Ovalen auf und riß Nanao eine Plastikschaufel aus der Hand. Nanao weinte aus Protest. Francesca wandte sich ab und stellte sich auf die Zehenspitzen, wie um zu demonstrieren, wie unbeschwert ihr Gewissen war.
    Sie sagte über die Schulter: »Das ist meine Schaufel.«
    »Ist sie nicht!«
    Maya blickte kaum hoch. »Gib sie zurück!«
    Francesca hüpfte mit ihr davon.
    »Ignoriere sie!« wies Maya Nanao an. Nanao jaulte noch wütender mit rotem Gesicht. Maya warf Francesca einen Blick zu. »Willst du ein Eis oder nicht?«
    Francesca kam zurück und ließ die Schaufel Nanao auf den Kopf fallen. Boone und Maya, die schon wieder in ihre Graberei vertieft waren, achteten nicht darauf.
    »Ann, könntest du etwas Eis vom Kiosk holen?«
    »Sicher.«
    »Nimm bitte Tati mit!«
    »Nein!« sagte Tati.
    »Eis!« sagte Maya. Tati dachte darüber nach und rappelte sich mühsam auf die Füße.
    Sie und Ann gingen Hand in Hand zurück zum Kiosk an der Haltestelle. Sie kauften sechs Portionen Eis, von denen Ann fünf in einem Beutel trug. Tati bestand darauf, ihres im Gehen zu essen. Sie war noch nicht geübt genug, zwei Verrichtungen gleichzeitig zu bewältigen, und sie kamen nur langsam voran. Geschmolzenes Eis lief an dem Stab herunter, und Tati lutschte gleichermaßen am Eis und an der Hand. Sie sagte: »Fein. Meckt fein.«
    Eine Straßenbahn lief in die Station ein und fuhr dann weiter. Ein paar Minuten später kamen drei Personen auf Fahrrädern den Weg herunter. Sax, dahinter Nirgal und eine eingeborene Frau. Nirgal bremste sein Rad neben Ann ab und umarmte sie. Sie hatte ihn viele Jahre lang nicht gesehen. Er war alt. Sie drückte ihn fest an sich und lächelte Sax zu. Sie wollte auch ihn umarmen.
    Sie gingen hinunter zu Maya und den Kindern. Maya stand auf, um Nirgal zu umarmen und schüttelte dann Bao die Hand. Sax fuhr auf dem Rasen hinter dem Sand mit dem Rad hin und her, einmal sogar freihändig und winkte der Gruppe zu. Boone, der an seinem Rad noch Stützräder hatte, sah ihn und rief verblüfft: »Wie machst du das?«
    Sax ergriff wieder die Lenkstange, hielt an und sah Boone mißmutig an. Boone ging unbeholfen mit ausgebreiteten Armen zu ihm und stolperte direkt in sein Rad. Sax fragte: »Stimmt etwas nicht mit dir?«
    »Ich versuche zu gehen, ohne mein Cerebellum zu benutzen.«
    »Eine gute Idee«, sagte Sax.
    »Ich werde mehr Eis holen«, erbot sich Ann. Sie ließ Tati diesmal zurück und trollte sich über den

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