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Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg

Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg

Titel: Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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zu führen. Jedenfalls hatte man nichts mehr von ihnen gehört, was die Szene als gute Nachricht verbuchte.
    »Sie glauben also, dass wir uns mit einer europaweit arbeitenden Mörderbande angelegt haben.« Matti versuchte so cool wie möglich zu sprechen. Diese verdammte Angst. Aber sie hatten Lara umgebracht, und die WG hatte die Makarovs nicht wieder eingegraben, als wäre das ein Zeichen, dass sie auch diese Sache zu Ende führen müsste. Einen Augenblick fiel Matti Wyatt Earp ein und die Schießerei am O. K. Corral, wo Recht und Unrecht aufeinandertrafen zum Shoot-out.
    »Sie sollten nicht versuchen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Das gäbe eine dreifache Beerdigung, wenn man Ihre Überreste überhaupt fände. Sie sollten nach Italien reisen oder besser noch weiter weg, nach Afrika oder Asien.«
    »Wenn es ein Berufskiller war, der Rosi umbrachte, muss der einen Auftrag gehabt haben.« Sachlich bleiben, die Angst beherrschen. Das Gehirn entscheiden lassen, nicht den Bauch. Schmelzer ausfragen, Informationen sammeln. Wir müssen alles wissen. Er sprach es in sich hinein, das war das neue Mantra. Wir müssen die Angst besiegen, bevor sie uns besiegt. Wer immer der Feind ist, wir müssen ihn stellen, bevor er uns stellt. Wir müssen den Kampf mit unseren Waffen führen, nicht mit denen des Feindes. Wir sind in Berlin zu Hause, wir kennen uns aus. Wir hauen nicht dorthin ab, wo wir fremd sind, sondern wir bleiben, wo der Feind fremd ist. Er sprach ganz selbstverständlich für Twiggy, Dornröschen und Robbi mit. Sie würden so denken wie er. Wer immer Rosi umgebracht hatte, hatte auch Lara ermordet. Sie mussten die Auftraggeber finden und diejenigen, die die Mordaufträge übernommen hatten.
    »Haben diese Killer etwas mit Schutzgelderpressung zu tun?«, fragte Matti.
    Schmelzer betrachtete ihn neugierig. Er zuckte mit den Achseln. »Wir kennen die nicht. Aber ich gehe davon aus, dass es kein schmutziges Geschäft gibt, in dem sie nicht mitmischen würden. Diese Typen sind wie ein Phantom. Wir kennen ihre Verbrechen, finden ihre Opfer, zumindest die meisten, aber wir haben keine Ahnung, um wen es sich handelt. Wir wissen nicht einmal, ob es eine Organisation ist oder ob ein halbes Dutzend freischaffender Auftragsmörder auf dem Arbeitsmarkt aufgetaucht ist, weil die als Söldner keinen Job finden.«
    »Aber Sie nehmen doch an, dass es sich um eine Organisation handelt«, sagte Matti, »wenn ich Sie richtig verstanden habe.«
    »Ich gehe davon aus, aber meine Kollegen glauben an andere Erklärungen.« Er guckte so beleidigt, dass ihm fast die Haarsträhne abgerutscht wäre, die er über seine Glatze gezirkelt hatte. »Die halten mich für einen … Verschwörungsgläubigen.«
    »Ach nee, das tut mir aber leid.« Es rutschte Matti raus.
    Schmelzer guckte ihn grimmig an.
    »Man könnte glatt glauben, dass Rosis Mörder oder den Sie dafür halten mit Absicht erschossen wurde.«
    »Nein«, sagte Schmelzer, »das ist abwegig.«
    »Warum?«
    »Der Typ hat herumgeballert wie ein Irrer. Den kriegte man nicht lebendig.«
    »Na ja«, sagte Matti.
    »Wie kommen Sie auf Schutzgelderpressung? Haben Sie da etwas herausgefunden? Sie wissen, dass Sie mir das sagen müssen.«
    »Jawohl, Herr Hauptkommissar.« Matti nahm Haltung an.
    Schmelzer schüttelte missmutig den Kopf, und wieder geriet die Glatzentarnsträhne in Rutschgefahr. »Ich weiß doch, dass Sie herumschnüffeln. Sie glauben uns nichts …«
    »Und sind damit immer gut gefahren.«
    Wieder Kopfschütteln. »Natürlich verraten Sie uns nichts, ja, ja. Aber wenn ich mal an Ihren Verstand appellieren darf. Hier hört keiner zu. Wenn Sie mir etwas sagen wollen, werde ich das für mich behalten. Ich werde nichts dagegen unternehmen, dass Sie schnüffeln, obwohl ich das für wahnsinnig halte. Wenn wir in dieser Hinsicht zusammenarbeiten, auf getrennten Wegen, versteht sich, dann haben wir beide etwas davon. Sie wollen doch auch wissen, wer Ihre Freundinnen auf dem Gewissen hat.«
    »Nur dass Sie uns nichts oder wenig über Ihre Ermittlungsergebnisse verraten.«
    »Soweit kommt es noch!« Schmelzer tat empört. »Davon abgesehen, ich habe Ihnen schon mehr gesagt, als ich dürfte.«
    »Ich glaube Ihnen auch nicht, dass Sie wirklich an die Hintermänner heranwollen. Sie haben doch den Mörder von Rosi Weinert, und was passiert? Gar nichts, jede Wette.« Matti spürte die Säuernis in sich. »Es kratzt Ihresgleichen doch gar nicht, wenn so eine umgebracht wird. Eine Rote

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