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Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg

Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg

Titel: Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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Pekinesen«, sagte Ali.
    »Du sprechen Deutsch. Das Neuigkeit.«
    Ali erhob sich und zog die Pistole.
    »Oh, großes silbernes Pistole. Fast wie Django.«
    Ali spannte den Hahn, guckte zu Dornröschen, löste ihn wieder und steckte die Waffe in den Hosenbund. Er stand noch ein paar Sekunden und guckte grimmig.
    Mustafa betrachtete hinterm Tresen die Szene, und in seinem Gesicht wechselten Angst, Erstaunen und Bewunderung einander ab.
    »Wenn du weiter so herumdönst, hilft es nichts«, sagte Dornröschen kühl. »Also, wie ist das mit den Berufskillern? Kennst du die oder nicht? So viele wird’s davon ja nicht geben.«
    Ali setzte sich und schwieg.
    »Hallo, ist jemand da?«, höhnte Dornröschen.
    Sie verblüfft einen immer wieder. Sagt den geschlagenen Tag kein Wort und macht dann so nebenbei einen Bengel mit Knarre zur Minna. Matti grinste.
    Ali guckte nach links und rechts zu seinen Kumpeln. »Klar kenn ich die«, sagte er endlich.
    »Danke für die Auskunft«, erwiderte Dornröschen. »Und mal so nebenbei. Vor so richtig großen Gangstern hab ich irgendwie Respekt. Jedenfalls im Kino. Aber vor dir nicht. Du bist ein Pisser, der sich nur stark fühlt mit der Knarre in der Hand. Schutzgelderpressung ist so ziemlich das Erbärmlichste, was es gibt. Leute, die keine Waffe haben, abzuzocken, klasse. Echte Helden. Supercoole Typen.«
    Die beiden Kumpane glotzten Ali an. Der erhob sich wieder, zog die Pistole und ballerte in die Decke. »Du, du, du hältst das Maul!«
    »Ist ja gut«, sagte Dornröschen. »Steck das Ding wieder ein.«
    Matti kroch der Schreck mit Verzögerung in die Glieder. Mustafa duckte sich hinter dem Tresen. Twiggy saß bleich und starr. Aber Dornröschen begann in ihrem Tee zu rühren. Ali stand da mit der Knarre in der Hand und wusste nicht, was er tun sollte. Er hob die Pistole und zielte auf Dornröschen, die so tat, als würde sie nichts bemerken. Der Gegelte flüsterte was auf Türkisch. Matti überlegte fieberhaft, was Dornröschen vorhaben mochte. Vielleicht kitzelte sie das Risiko, fehlten ihr die Kloppereien mit den Bullen, der Kampf gegen Schlagstock und Wasserwerfer, den sie so genossen hatte und den es nicht mehr gab.
    »Du sollst das Ding einstecken! Setz dich hin und trink deinen Tee, sonst wird er kalt!«
    Die beiden Kumpane hätten sich fast verkrümelt vor Schreck.
    Ali glotzte Dornröschen an, zielte auf sie, dann richtete er die Waffe ins Leere, blickte sie eine Weile an und steckte sie in den Hosenbund.
    »So fünfzehn, zwanzig Jahre im Knast sind eher langweilig«, sagte Dornröschen und trank einen Schluck Tee. »Das Zeug kriegt man sogar runter.« Sie setzte das Glas ab. Sie wandte sich an Ali. »Mit dieser Großmäuligkeit kommst du nicht weit«, sagte sie. »Und jetzt kriegen wir unsere Handys wieder, ja?«
    Die Kumpane guckten Ali an, und als der schwieg, schoben sie die Handys auf den Tisch. Die wurden gleich weggesteckt, während Ali trübsinnig vor sich hin starrte.
    Matti wandte sich an den Gegelten und deutete auf Ali. »Der kennt diese Killer gar nicht, oder?«
    Der Gegelte hob nur die Augenbrauen.
    »Danke für die Auskunft«, sagte Matti. Er wunderte sich, dass die drei Türken noch nicht abgehauen waren.
    In diesem Augenblick brachen die Aliens herein. Bullen in Schutzkleidung, mit Gasmasken und Schilden, Maschinenpistolen und einem gewaltigen Krach. Als ihnen kein Kugelhagel aus tausend MPis entgegenprasselte, blieben sie stehen, fast schien es, als wären sie enttäuscht, dass sie nichts in Klump ballern durften. Aber was sollte man über Leute sagen, die um einen Tisch saßen und Tee tranken?
    »Was ist los, Herr Wachtmeister?«, fragte Dornröschen den erstbesten Bullen.
    Matti hörte, wie einer per Funk die Einsatzleitung rief. »Alles unter Kontrolle.«
    »Meinen Glückwunsch, Sie haben Mut bewiesen, Einsatzfreude und Disziplin. Und immerhin haben wir überlebt«, sagte Dornröschen.
    Zwei Männer in Zivil erschienen. Einer hatte einen schmalen Oberlippenbart und trug eine Hakennase im Gesicht, der andere sah aus wie ein graumäusiger Verwaltungsbeamter, der noch nie ein Molekül frischer Luft geschnuppert hatte, bevor er diesen Einsatz leitete.
    Der Oberlippenbart stellte sich an den Tisch, den Bullen mit Schwerstbewaffnung umzingelten.
    »Kriminalrat Sonnenschein, weisen Sie sich bitte aus.« Drei weitere Zivilisten betraten den Gastraum. Sonnenschein winkte sie zu sich. »Wenn Sie die Dame und die Herren bitte durchsuchen könnten. Wir wollen doch

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