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Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Titel: Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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vielleicht einsfünfundsiebzig …«
    »Nein, mindestens einsachtzig«, sagte Anja. Sie war zurückgekehrt.
    »Haarfarbe?«
    »Halb lang, blond, also dunkelblond.«
    »Dunkelbraun«, sagte Anja. »Und er hatte eine Sportmütze auf.«
    »Nein, ein Schweißband«, sagte Matti.
    »Alter?«
    »Über sechzig«, sagte Matti.
    »Stimmt«, sagte Anja. »Vielleicht noch älter.«
    Schmelzer stöhnte. »Vielen Dank. Wir lassen gleich ein Phantombild zeichnen.«
    »Aber …«, sagte der Jungbulle.
    »Nichts aber«, schnauzte Schmelzer, tippte sich an die Stirn und zog ab. Der Jungbulle trabte staunend hinterher.
    Twiggy schüttelte den Kopf. »Das gibt’s nicht. Eine Leiche im Volkspark. Westreichs Leiche. Mann, Mann, Mann. Und dieser Jogger …«
    Matti hatte Anja nach Kreuzberg gebracht, wo sie in der Mittenwalder Straße wohnte. Twiggy und Robbi hatten im Bett gedöst, standen aber auf, als sie Matti in der Küche hörten. »Lange Schicht heute?«, hatte Twiggy gefragt, und Matti hatte erzählt, was passiert war.
    »Vielleicht hat euch jemand eine Leichenattrappe hingelegt?«, sagte er, als er sich halbwegs vom Schrecken erholt hatte.
    »Warum sollte das einer tun? Solche Attrappen gibt’s nicht. Das war eine echte Leiche. Irgendwer hat die dann weggeschafft. Der Jogger …«
    »Wer sonst?«
    »Aber woher soll der gewusst haben, dass wir ihn mit der Leiche allein lassen würden?«
    »Der hat Westreich erschossen, mit Schalldämpfer wahrscheinlich, und wollte ihn wegtragen, als ihr gekommen seid. Er hat auf unschuldig gemacht und seine Chance genutzt, als ihr zum Café gegangen seid. Ihr seid gegangen, und da hat sich ihm unverhofft die Chance geboten, die Leiche doch noch abzutransportieren.«
    Matti nickte. Das war eine gute Erklärung. Nur, stimmte sie?
    »Aber wer war der Jogger? Und warum sollte er Westreich erschossen haben?«, fragte Twiggy, nachdem sie eine Zeit lang geschwiegen hatten.
    »Hängt wohl davon ab, was er vorhatte.«
    »Wenn er auspacken wollte, war’s ein Genosse von früher, der Schiss hatte«, sagte Twiggy nachdenklich. »Es laufen ja noch ein paar Leute herum, von denen niemand weiß, dass sie bei der RAF waren. Die Anschläge gemacht haben, ohne Spuren zu hinterlassen.«
    »So, wie Westreichs Leiche spurlos verschwunden ist. Ich wette, die Bullen finden nichts.«
    »Und dann?«, fragte Twiggy.
    Es klingelte an der Wohnungstür.
    »Irgendein Depp hat wieder die Haustür nicht geschlossen«, schimpfte Twiggy.
    »Oder es sind schon die Bullen, die uns mal wieder überraschen wollen«, sagte Matti und ging in den Flur.
    Anja stand verschwitzt vor der Tür. »Ich halt es nicht aus allein.«
    Matti verkniff sich die Frage, ob sie nicht Freunde und ihre Eltern hatte, und trat beiseite. Anja stürzte in die Küche, sagte »Tag!« zu Twiggy und setzte sich auf Mattis Stuhl.
    Matti stellte sich an den Tisch, dann nahm er Dornröschens Platz. Anja hatte den Schock offenbar verdaut, ihr Gesicht hatte wieder Farbe, und ihre Augen blickten lebhaft umher. Schnell orientierte sie sich in der Küche.
    Als Robbi hereinschlich, rief sie: »Wie süß, ihr habt eine Katze!«
    Robbi schüttelte sich, dann starrte er sie an, und sie starrte zurück.
    »Miez! Miez!«, gurrte sie. Matti fragte sich, wann Robbi ihr das Gesicht zerkratzen oder Twiggy sie erwürgen würde. Doch Twiggy saß erstarrt auf seinem Stuhl und glotzte. Robbi juckte sich mit der hinteren Tatze am Ohr, kniff die Augen zusammen, öffnete sie und fixierte Anja wie ein Beutetier, das er in der nächsten Sekunde zerreißen würde. Er wiegte seinen Körper hin und her. Endlich sprang er, erst auf den Tisch und dann auf Anjas Schoß. Er drehte sich auf den Rücken und streckte ihr den Bauch hin. Anja begann zu kraulen, und Robbi röchelte genüsslich.
    Twiggy erbleichte, klimperte mit den Augen und schnaufte. Matti fürchtete den Tobsuchtsanfall, aber nichts geschah.
    Nur Robbi gab Geräusche von sich.
    »War die Polizei schon bei euch?«, fragte Anja, ohne ihre Augen vom Kater abzuwenden.
    »Nein … nein«, stammelte Matti.
    »Wenn die glauben, dass wir lügen, was machen wir dann?«
    »Weiß nicht«, sagte Matti. »Warten wir ab, was den Bullen einfällt.«
    »Hm.«
    Twiggy hatte Flecken auf den Wangen, das hatte Matti noch nie gesehen. Und sie hatten genug Mist erlebt, der einem Flecken auf die Wangen treiben konnte. Matti öffnete den Kühlschrank und holte zwei Flaschen Bier heraus. Eine stellte er geöffnet vor Twiggy, aus der anderen nahm er einen

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