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Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Titel: Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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ihr Linken wirklich unschlagbar.«
    Matti wandte sich ab und ging zurück zum Café. Zweifel an Anjas Darstellung mehrten sich. Aber warum sollte sie dieses Theater aufführen? Was hätte sie davon? Außerdem hatte er Westreichs Leiche doch gesehen. Und es klang plausibel, dass Georg seine Tochter sehen wollte, bevor er im Knast verschwand. Oder was immer er vorhatte. Aber bestimmt wollte er ihr seine Geschichte erzählen, bevor die Zeitungen sie breittraten. Und ihre Geschichte wollte er ihr auch erzählen. Matti überlegte, wie er es auffassen würde, wenn einer käme und sagte, deine Mutter ist abgetaucht und hat dich weggeben, und der Mann, den du für deinen Vater hältst, ist nicht dein Vater. Ich bin dein Vater, und ich habe mich genauso wenig um dich geschert wie deine Mutter. Der revolutionäre Kampf war mir wichtiger als du.
    Bei Anja saß eine Frau mit kurzen grauen Haaren und redete auf sie ein. Als Matti näher war, hörte er Satzfetzen: »Versuchen Sie ruhig zu atmen … Weinen ist gut …«
    Anja schaute auf und blickte zu Matti. Der schüttelte den Kopf. »Er ist verschwunden. Einfach weg.«
    Anja guckte ihn fassungslos an.
    »Guten Tag, ich bin Helga Gruber, Psychologin.« Sie hatte warme Augen.
    Wo kam die plötzlich her? Er reichte ihr die Hand. »Ich bin ein Freund …«
    »Ich weiß, Herr Jelonek. Verschwunden, sagen Sie? Das ist ja merkwürdig … Setzen Sie sich doch zu uns.«
    Matti zog einen Stuhl heran.
    Anja war leichenblass, hatte sich aber anscheinend beruhigt. Sie blickte Matti an.
    »Die Bullen suchen Spuren und Zeugen. Vielleicht finden sie was.«
    »Man kann doch nicht einfach so eine Leiche wegtragen, ohne dass es jemandem auffällt«, sagte Anja.
    Matti zuckte mit den Achseln. »Tja, sollte man glauben.«
    »Du hast doch auch gesehen, dass es … Georg war?«
    »Ja. Das war er. So viel Ähnlichkeit gibt’s nur bei eineiigen Zwillingen. Aber Georg hatte keine Geschwister.«
    Frau Gruber hörte zu.
    Matti wandte sich an sie: »Wir haben uns das nicht eingebildet. Da lag eine Leiche. Und sie sah aus wie Westreich. Außerdem war da noch ein Jogger.«
    »Ja, das glaube ich Ihnen. Und wo ist der Jogger jetzt?«
    »Weg. Wie ich die Bullen kenne, wittern die einen Trick, eine Provokation.«
    Frau Gruber lächelte. »Vielleicht haben die Polizisten mit so was Erfahrungen machen müssen?«
    »Ich erfinde doch keine Leiche. Und sie« – ein Blick zu Anja, dann zurück zu Frau Gruber – »schon gar nicht. Was für einen Sinn soll es haben, dass Anja den Bullen weismacht, sie habe die Leiche ihres Vaters gefunden?«
    »Das frage ich mich auch«, sagte Schmelzer.
    Matti erschrak. Der Oberbulle stand plötzlich am Tisch, einen Jungbullen im Schlepptau.
    »Wir haben keine Spuren gefunden. Bisher. Die Kriminaltechniker grasen jetzt alles ab, im wahrsten Sinn des Wortes. Aber die finden wahrscheinlich auch nichts.«
    »Dann sollten sie besser suchen. Da müssen doch Blutspuren sein«, sagte Matti. Ein Blick zu Anja, aber die war weit weg.
    »Wenn die Leiche auf dem Rücken lag und die Kugel im Kopf steckt …«
    Anja erhob sich und rannte zur Kneipe.
    Frau Gruber schüttelte den Kopf und folgte ihr.
    »Da muss es Abdrücke geben. Von der Leiche und dem- oder denjenigen, die sie weggetragen haben.«
    »Überall sind Abdrücke, Herr Jelonek«, sagte Schmelzer überheblich. »Sie können gern glauben, dass wir von unserer Arbeit nichts verstehen.«
    »Ist ja gut«, sagte Matti. »Also keine Abdrücke?«
    »Lauter Abdrücke, überall. Wenn es Ihnen noch nicht aufgefallen sein sollte, liegen und laufen hier jeden Tag Hunderte von Leuten herum. Und alle hinterlassen Abdrücke.«
    Matti winkte ab. »Sie wollen uns nicht glauben. Aber es gibt einen Zeugen.« Er berichtete von dem Jogger. »Der hat Sie als Erster angerufen.«
    »Das ist doch Unsinn, Herr Jelonek. Niemand hat angerufen außer Ihnen.«
    »Sie fürchten, dass wir Sie hereinlegen.«
    »Das traue ich Ihnen zu. In der Tat.«
    »Aber warum sollte Anja Sie hereinlegen?«
    »Weil ich auf Sie nicht mehr hereinfalle? Vielleicht deswegen?«
    »Sie meinen, Anja lügt?«
    »Ich weiß es nicht. Das ist auch nicht so wichtig. Nur wenn wir herausfinden, dass Sie uns linken wollen, schicke ich Ihnen die Rechnung für den Einsatz. Plus Vergnügungssteuer.« Er zögerte, dann sagte er: »Gut, können Sie diesen Jogger beschreiben?«
    Matti überlegte. »Jogginganzug, grau vielleicht. Weiße Laufschuhe …«
    »War er groß oder klein?«
    »So mittel,

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