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Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Titel: Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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gestottert. Irgendwas wie ›Du hier?‹, und dann hat er gesagt: ›Fünf Minuten nur. Gut, eigentlich habe ich keine Zeit.‹« Sie schluchzte.
    Matti hörte das Geheul der Bullensirenen. »Und dann ist er zum Teich gegangen.«
    »Ja, und verschwunden.«
    »Und hat er gesagt, warum er weggeht?«
    Sie überlegte. »Nein, also … Ich komm gleich wieder, mehr nicht.«
    Ein blau-weiß lackierter BMW mit Blaulicht raste vorbei zum Teich. Ihm folgten ein Notarztwagen und weitere Autos. Aus einem Zivil-Passat stieg Schmelzer. Matti sah ihn zum Teich gehen. Er stand auf. »Warte hier, ich komm gleich wieder.«
    Matti lief Schmelzer nach. Als er ihn erreicht hatte, sagte er: »Ich bring Sie hin.«
    Schmelzer staunte ihn an. »Sie sind nicht bei der Leiche geblieben?«
    »Ich bin doch nicht Ihr Leichenwächter.« Schmelzer schnaubte und folgte Matti. »Gleich sind wir da.«
    »Woher wissen Sie, dass es eine Leiche ist? Vielleicht schläft er nur.«
    »Herr Schmelzer, halten Sie mich für bekloppt? Der hat ein Loch im Kopf. Überall Blut. Reicht das als Auskunft?«
    Der Fundort lag fast genau gegenüber vom Zugang zum Teich. Matti entdeckte den Busch, neben dem Anja gesessen hatte. Er blickte sich um, ging ein paar Schritte in diese Richtung, ein paar in eine andere, schüttelte den Kopf, spürte, wie ihm heiß wurde und kalt. Der Jogger war weg.
    »Ja, und wo ist nun Ihre Leiche , Herr Jelonek?« Das klang ein bisschen so wie: Ich hab’s doch gleich gewusst.
    Die Leiche war verschwunden. Matti fand Abdrücke im Gras. Da hatte Anja gesessen, dort Westreich gelegen. »Die Leiche war hier.« Er deutete auf die Stelle.
    Schmelzer blickte ihn streng an. Seine Bullenherde hatte sich am Ufer aufgebaut. »Sie wollen mich jetzt aber nicht verarschen?«
    Matti schüttelte den Kopf. »Verdammt, wo ist sie?« Er hatte Georg gesehen. Anja hatte ihn gefunden. Georg hatte ein Loch im Kopf gehabt. Jemand hatte ihn erschossen.
    Schmelzer wendete sich an seine Bullen. »Schauen Sie sich mal um. Vielleicht gibt es Leute, die schon so früh spazieren gehen. Oder von einer Party heimkommen. Vielleicht hat jemand was gehört. Einen Schuss. Oder was gesehen. Auffällige Leute. Und so weiter.« Die Bullen zogen los.
    »Das ist jetzt keiner von Ihren albernen Tricks, mit denen Sie die Bullen zu ärgern pflegen?«, fragte Schmelzer und guckte sich um, als suchte er eine versteckte Kamera.
    »Nicht wir haben Sie provoziert, Sie rennen uns dauernd die Bude ein zur Gestapo-Zeit«, erwiderte Matti.
    »Das machen wir doch schon eine Weile nicht mehr«, sagte Schmelzer mit spöttischem Unterton. »Nun übertreiben Sie mal nicht. Außerdem hatten wir einen guten Grund, schließlich gibt es Hinweise darauf, dass Sie gesuchten Terroristen Unterschlupf gewährt haben.«
    »Wegen eines Haares? Oder was war das noch mal?«
    »Sie wissen genau, wen und was ich meine, Herr Jelonek.«
    »Bevor Sie jetzt weiter den Märchenonkel geben, kümmere ich mich um Anja.«
    »Wer ist Anja?«
    »Die Tochter der Leiche. Die sitzt am Café und ist fix und fertig. Sie hat den Toten gefunden.«
    »Die Leiche soll ihr Vater sein?«, fragte Schmelzer ungläubig.
    »Sagt sie.«
    »Und dann werden Sie uns vielleicht den Namen des unsichtbaren Opfers nennen können?«
    »Georg Westreich.«
    Schmelzer überlegte. »Westreich, Westreich … der von der Richter-Entführung?«
    »Vielleicht.«
    »Den suchen wir immer noch. Und Sie haben gewusst, dass er in Berlin ist? Sie hätten uns informieren müssen. Sie haben sich strafbar gemacht.«
    »Bleiben Sie auf dem Teppich, Herr Wachtmeister. Ich habe bis eben nichts gewusst. Bis Anja mich anrief. Und dann habe ich Sie angerufen. Aber Sie glauben mir kein Wort. Stattdessen verdächtigen Sie mich. Beim nächsten Mal erfahren Sie nichts.«
    Schmelzer lachte.
    »Jetzt mal ernst, was haben Sie Westreich vorzuwerfen, was nicht schon verjährt ist?«, fragte Matti.
    »Mord«, sagte Schmelzer fast lässig.
    »Beihilfe, mehr war das nicht«, sagte Matti. »Wenn überhaupt. Sie wissen doch gar nicht, ob der geschossen hat.«
    »Das ist egal«, sagte Schmelzer. »Er war dabei, das reicht.«
    »Eine komische Rechtsprechung. Die Gerichte haben reihenweise KZ-Wärter gestreichelt, weil sie denen keinen … wie heißt es so schön … persönlichen Tatbeitrag nachweisen konnten, der übers Normalmorden hinausging. Aber wenn es gegen links geht, kommt es auf solche Lappalien nicht an.«
    »Ach, Herr Jelonek. Sie immer mit Ihren Haarspaltereien. Da seid

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