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MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)

MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)

Titel: MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Atzeni
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ich nur mit Mühe etwas sehen konnte. Eine grauhaarige, faltige Frau kam auf uns zu. Sie stütze sich vornübergebeugt auf einen Gehstock. Sie erinnerte mich an die böse Hexe aus Kinderbüchern. Marc stand auf und ging einen Schritt auf sie zu. Sein Körper war vollkommen angespannt, während er sie fixierte.
    „ Auch du wirst uns nicht umstimmen können, dem Körpertausch zu zustimmen“, sagte Marc mit kräftiger Stimme.
    „ Mein lieber Junge, das ist nicht mein Bestreben! Ein treuer Freund hat mir soeben erst von der hier stattgefundenen Zwietracht berichtet. Es war nie meine Absicht, einen Körpertausch vorzunehmen. Die Initiative zu diesem Ritual ging einzig und allein von Dala aus. Ich habe mich bereits damit abgefunden, dass meine Zeit zu Ende geht. Ich möchte lediglich, dass mein Enkel vor dem Hexengericht nicht allzu viel Verantwortung für das alles hier bekommt.“
    Sie breitete ihre Arme aus und schaute mit ihrem faltigen Gesicht die Umherstehenden an. Ihre Augen strahlten nichts Böses aus, sie wirkten eher müde und enttäuscht.
    „ Dafür können wir leider nicht garantieren“, erwiderte Marc.
    „ Bevor ihr euch um eure Probleme kümmert ...“, ihr Blick wanderte dabei zu Dala und Mom, „... lasst mich nur noch eins für meinen Enkel Kevin erledigen.“
    Sie ließ ihren Gehstock fallen und streckte die Arme nach vorne. Ein Gemunkel ging durch die Menge und Jim trat hervor.
    „ Du weißt, dass wir das nicht dulden können.“
    „ Ihr müsste damit nicht einverstanden sein, aber ihr könnt mich auch nicht davon abhalten. Ich habe mein Leben gelebt und dieser junge Hexer hatte es noch vor sich. Ich wollte nie, dass wegen mir jemand sein Leben hergeben muss und jetzt sind es gleich zwei. Ich möchte nicht, dass mein Enkel für den Tod eures Hexers verantwortlich gemacht wird.“
    „ Wir können trotzdem nicht zulassen, dass du dein Leben gegen das eines anderen tauschst“, sagte Jim mit strenger Stimme.
    Ich war mir nicht sicher, was hier vorging. Wem wollte, oder konnte sie ihr Leben schenken? Und was meinte sie mit ‚
unser Problem‘
? Es war still, keiner sagte ein Wort, als die Greisin plötzlich einen Schritt nach vorne ging. Sie öffnete ihren schwarzen Umhang und ein großes, leuchtendes Amulett kam zum Vorschein. Es hing an einer Kette um ihren Hals. Sie streckte die Hände zittrig Richtung Himmel.
    „ Vive talibi moritur!“, schrie sie.
    Ihre Augen waren blutrot und drei rote Lichtstrahlen kamen aus ihrer Brust. Einer traf Chris am Kopf und die anderen zwei auf dem Oberkörper. Das Amulett um ihren Hals schien zu brennen. Manche der Anwesenden wollten auf sie zu rennen, wurden aber von einer Schutzbarriere zurückgeworfen. Nach kurzer Zeit schnappte Chris nach Luft und fing schnell an zu atmen. Die alte Dame fiel in sich zusammen. Ich kniete mich zu Chris, um mich davon zu überzeugen, dass er wirklich atmete. Eine große Unruhe machte sich breit. Jim hastete zu Chris und beugte sich zu ihm herunter.
    „ Bleib liegen, mein Junge! Wir kümmern uns gleich um dich.“
    Die Leute liefen aufgeregt umher und sprachen miteinander. Einige standen bei dem leblosen Körper der Greisin, schauten auf sie hinab und bedeckten das Amulett. Mom kam auf mich zu und blickte mich mütterlich an.
    „ Es hätte mich im Übrigen gewundert, wenn du einmal auf mich gehört hättest.“
    Sie schüttelte den Kopf. Steffen trat aus der Menge hervor und richtete seine Arme zum Himmel.
    „ Ruhe!“
    Sofort versiegten die Gespräche und es wurde still. Er schaute Mom ernst an. Ohne Aufforderung ging sie zu ihm. Mit gesenktem Kopf blieb sie vor ihm stehen.
    „ Das Ende hier ist tragisch, auch wenn wir Chris wieder haben. Traurigerweise hat jemand aus unserem Zirkel dunkle Magie angewendet. Ihm gebührt nun die gleiche Strafe wie jedem anderen
Skrulk
.“
    Alle blickte Mom an. Ich spürte, dass sich jemand neben mich stellte und nach meiner Hand griff. Ich drehte meinen Kopf. Es war Marc, der mich jedoch nicht ansah.
    „ Es tut mir unendlich leid Linda, aber wir können keine Ausnahmen machen!“, sagte Steffen beklommen.
    Hektisch sah ich mich um. Ich erblickte Heide-Marie, die ihren Kopf senkte und mit den Tränen kämpfte. Was hatte das zu bedeuten? Worauf wollte er hinaus? Sie hatte doch nur Chris gerächt. Unabhängig davon befand sie sich in einem Ausnahmezustand.
    „ Ich war mir meiner Tat bewusst. Ich habe gegen den Kodex gehandelt. Ich werde das Urteil des Gerichts mit Würde tragen.“
    Mom sank

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