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Mea Suna: Seelensturm Band 1 (German Edition)

Mea Suna: Seelensturm Band 1 (German Edition)

Titel: Mea Suna: Seelensturm Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Any Cherubim
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stimmt das schon, aber eben nicht ganz. Der Mann, der ein Interesse daran hat, heißt Roy Morgion. Hast du schon einmal diesen Namen gehört?«
    Roy Morgion? Angestrengt dachte ich nach, da mir dieser Name nicht ganz unbekannt war. »Ist das nicht dieser ... dieser Typ, der dieses schöne Hospiz für Kinder in Europa hat bauen lassen?«
    »Genau der«, bestätigte er meine Frage. Ungläubig starrte ich ihn an. Roy Morgion war der Mörder? Der Mann war ein Prominenter, einer, der nur mit tollen Schlagzeilen in der Welt bekannt war. Er war dafür berühmt, ein großes Herz zu haben, sammelte Spenden und half vielen Menschen. Er war ja schon fast ein Heiliger!
    Fassungslos schüttelte ich den Kopf. »Aber ... er tut so viel Gutes. Wie kann er ...?«
    »Findest du nicht, dass das jetzt etwas zu weit führt, Vico? Die Mädchen kennen nicht alle Details«, mischte sich Onkel Finley ein.
    »Das sollten sie aber, Fin. Es ist wichtig, dass deine Nichten so viel wie möglich wissen, damit sie verstehen, wie Morgion agiert.« Vico wandte sich wieder mir zu. »Natürlich gibt es noch ein paar Dinge, die ihr noch nicht wisst. Morgion hat in der ganzen Welt eine reine und sehr ehrenhafte, saubere Weste. Allerdings wissen nur sehr wenige Menschen von seinen Machenschaften. Er ist ein begnadeter Wissenschaftler und hat ein Medikament entwickelt, womit er seine Macht ausbauen kann.«
    Es klopfte an der Tür und damit wurde Vico in seinen Ausführungen unterbrochen. Gebannt hing ich noch immer an seinen Lippen.
    »Genug für heute. Amy, mein Schatz, komm rein«, unterbrach Onkel Finley Vico, ging um den Schreibtisch und lächelte meine Schwester an. Schweigend erhob ich mich, ich wollte nicht dabei sein, wenn sie Amy die ganze Wahrheit erzählten. Jedoch konnte ich nicht verhindern, dass grün, orange und schwarz aus mir traten, die Amy verrieten, wie durcheinander und beunruhigt ich war und vor allem, wie viel Angst ich hatte. Mir entging ihr fragender Blick nicht, aber ich war froh, als ich die Tür hinter mir schließen konnte.

Kapitel 10
     
    Schnell zog ich meine Sportsachen an, denn ich wollte noch kurz in der Bibliothek allein sein. Ich hatte so viele Gedanken im Kopf und konnte einfach nicht klar denken. Meistens ging ich in die Bibliothek, wenn ich Sorgen hatte. Schon als kleines Mädchen hielt ich mich gerne in dem großen Raum auf, dessen Geruch nach altem Papier und Zigarren mit Vanillearoma schon immer eine beruhigende Wirkung auf mich hatte. Onkel Finley bewahrte einige seiner Schätze hier auf. Alte wertvolle Bücher, die er meist auf Auktionen gekauft hatte und auf die er besonders stolz war. Die großen Regale waren überfüllt mit bunten Buchrücken. Auch wenn ich die meisten Bücher nicht gelesen hatte, strich ich gerne über die Einbände. Es gab mir das Gefühl von Beständigkeit.
    Trotz der dunklen Regale war unsere Bibliothek hell und freundlich eingerichtet. Onkel Finley liebte Gemütlichkeit. Direkt vor dem Kamin stand ein bequemes Sofa und daneben ein Ohrensessel, in den ich mich gerne kuschelte. Ein kleines Sideboard mit alkoholischen Getränken und ein paar Bilder, die er ebenfalls teuer erstanden hatte, schmückten die Wände. Schwere rote Samtvorhänge gaben der Bibliothek eine Atmosphäre aus lang vergangenen Zeiten. Und auch wenn wir von hier wirklich fortgingen, würde dieser Raum mir besonders fehlen.
    Ich fühlte mich überfordert mit der ganzen Situation und brauchte unbedingt einen Freund, mit dem ich reden konnte. Dabei dachte ich an Tom. Doch durfte ich es ihm erzählen? Wie würde er reagieren? Wahrscheinlich hätte er genauso Probleme damit, es zu glauben, wie ich. Mein Display auf meinem Handy zeigte mehrere Anrufe in Abwesenheit an. Neun davon waren von Tom. Natürlich! Er hatte bestimmt von dem Unfall gehört und machte sich große Sorgen. Am liebsten hätte ich ihn gesehen, doch vorerst musste es reichen, einfach nur seine Stimme zu hören. Ich wählte seine Nummer.
    »Hi, ich bin es!«, begrüßte ich ihn. Ich versuchte den Klang meiner Stimme fröhlich klingen zu lassen, doch Tom kannte mich einfach zu gut.
    »Jade? Wo steckst du? Seit gestern hab ich ständig versucht, dich zu erreichen. Alles in Ordnung mit dir und Amy?«
    »Ja, es geht uns gut. Amy hat einen gebrochenen Arm, aber sonst ist uns bis auf ein paar blaue Flecken nichts passiert.«
    »Ich habe mir Sorgen gemacht. Wieso bist du nicht ans Handy gegangen?« Er war verärgert.
    »Tut mir leid, ich ... ich hab es einfach nicht

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