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Mea Suna: Seelensturm Band 1 (German Edition)

Mea Suna: Seelensturm Band 1 (German Edition)

Titel: Mea Suna: Seelensturm Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Any Cherubim
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Ich bin es, Jade.«
    Vorsichtig öffnete ich die Eingangstür, um mehr sehen zu können. Das Haus besaß keinen Flur, so dass ich mitten im Wohnbereich stand. Überall brannte Licht. Rechts war die Treppe, die in die beiden oberen Schlafräume und das Badezimmer führten.
    »Mr. Chang? Sind Sie da?« Ich schlich weiter hinein und sah mich um. Die Küche war sehr sauber. Auf dem großen Küchentisch entdeckte ich eine Teekanne, einen Becher, eine Zeitung und einen Stift. Ich fasste Mut und lief zur Mitte der Wohnküche. Es gab hier keine Tür, nur einen Fadenvorhang, den ich beiseite schob.
    »Hallo?«, rief ich noch einmal fragend, doch wieder blieb alles still. Auch hier war er nicht. Das rote Sofa sah unbenutzt aus, sodass ich den Raum gleich wieder verließ. Ob er überhaupt jemals den Fernseher oder das Sofa benutzt hatte, bezweifelte ich. Plötzlich erschrak ich. An meinen Füßen fühlte ich etwas, das sich weich und sanft um meine Beine wand. Ein kleines, pechschwarzes Kätzchen mit vier weißen Pfötchen miaute mich leise an.
    »Hallo, wer bist du denn?«, fragte ich und nahm es hoch. Ich wusste nicht, dass Mr. Chang eine Katze besaß. Ich kraulte sie kurz an ihrem Kopf, dann ließ ich sie wieder hinunter. Sie beschwerte sich und lief direkt in ein Körbchen, das ich erst jetzt neben dem großen Küchenschrank stehen sah. Meine Aufmerksamkeit wurde von der Katze auf die Fotos gelenkt, die sich in der Glasvitrine befanden. Es waren anscheinend alte Aufnahmen. Die Menschen, die darauf abgebildet waren, waren mir fremd. Ich öffnete die rechte Tür und nahm ein Bild heraus, um es genauer betrachten zu können. Kurz sah ich mich um, da ich das Gefühl hatte, in Mr. Changs Privatsphäre einzudringen, doch meine Neugier war einfach größer. Drei kleine Kinder, ich schätzte ihr Alter auf etwa 5 bis 11 Jahre, lachten in die Kamera. Ich legte es wieder zurück und nahm ein weiteres. Es war das einzige Foto, das farbig war. Diesmal erkannte ich Mr. Chang. Er war zusammen mit ein paar Kindern abgebildet, die alle unterschiedlichen Alters waren. Mr. Chang selbst hatte noch keine weißen Haare und wirkte sehr viel jünger. Ein weiteres Foto zeigte ihn in jungen Jahren mit einer sehr hübschen Frau. War er verheiratet? Ich kannte ihn so gut wie überhaupt nicht. Ich wusste nicht einmal, ob er Familie hatte. Eigentlich sollte ich mich schämen. Da lebte ich mit einem Mann auf unserem Grundstück, den ich täglich sah und kannte keine Details aus seinem Privatleben.
    Ich sah mir die anderen Bilder an. Schließlich machte ich den Schrank zu, als ich plötzlich jemanden hinter mir hörte.
    »Was tust du hier?«
    Erschrocken fuhr ich herum. Mr. Chang stand in der Eingangstür und starrte mich an.
    »Oh, verzeihen Sie. Ich wollte hier nicht eindringen. Die Tür stand offen, ich habe geklopft und als mir niemand öffnete, da ...«
    »Bist du einfach eingetreten«, beendete er den Satz für mich. Beschämt senkte ich den Kopf.
    »Es tut mir leid.«
    Mr. Chang trat herein und schloss von innen die Tür. Er lief zur Küche und schaltete den Wasserkocher ein. »Möchtest du auch einen Tee?«, fragte er völlig ruhig und gelassen. Leise und peinlich berührt, dass er mich ertappt hatte, trat ich näher. Eine Weile sah ich ihm zu, wie er zwei Tassen aus einem Küchenschrank nahm und das Wasser in eine Kanne leerte. Wir sprachen nicht. Es war ein seltsames Gefühl, bei ihm in der Küche zu sitzen, er war mir so vertraut und doch so fremd. Er setzte sich zu mir an den Tisch und stellte die Tasse mit dem dampfenden Tee vor mich.
    »Pass auf und verbrühe dich nicht. Der Tee ist noch sehr heiß.«
    Ich nahm einen winzigen Schluck.
    »Warum bist du hergekommen?«, fragte er mich ohne Umschweife. Zuerst sah ich ihn an, doch dann senkte ich meinen Blick und sortierte meine Gedanken. Ich hatte so viele Fragen und nur wenige Antworten in meinem Kopf.
    »Ich wollte Sie sprechen«, begann ich vorsichtig. »Ich frage mich, wie ...« Er unterbrach mich, in dem er seine Hand hob, was mich sofort zum Schweigen brachte.
    »Ich kann verstehen, dass du noch einiges wissen willst, aber ich weiß nicht, inwieweit ich dir antworten darf. Ich will deinem Onkel nicht vorgreifen. Verstehst du?« Nickend nahm ich einen weiteren Schluck.
    »Wer sind diese Kinder und die junge Frau auf den Bildern?«, platzte es aus mir heraus. Mein Blick wanderte zur Vitrine. Er brauchte ein paar Sekunden, bis er mir antworten konnte.
    »Das sind alte Erinnerungen aus einer

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