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Meerjungfrau

Meerjungfrau

Titel: Meerjungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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trug nur ihren Rock, und das Gesicht war blutverschmiert und geschwollen. Sie stürzten zu ihr, aber sie flüsterte nur ein Wort.
    Â»Christian.«
    Iréne raste hinauf in sein Zimmer, riss ihn aus dem Bett, roch den Alkohol und zog daraus ihren Schluss. Ragnar musste gestehen, dass er ihre Überzeugung teilte. Allerdings hatte er Zweifel. Vielleicht hatte er Christian deshalb Alices Bilder geschickt. Denn ganz sicher war er sich nie gewesen.
    Gösta und Martin hatten Patrik rechtzeitig erreicht. Patrik hatte gerade erfahren, dass sie den Flughafen Landvetter verlassen hatten. Immerhin etwas. Man würde sehen, was sich nach so langer Zeit noch machen ließ. Kenneth würde jedenfalls nicht mehr schweigen, davon war Erica überzeugt. Und Erik musste sich zumindest für einige finanzielle Unternehmungen verantworten. Er würde mit Sicherheit für eine gewisse Zeit hinter Gittern landen, aber im Moment war das ein schwacher Trost.
    Â»Jetzt rufen die Zeitungen an!« Mellberg strahlte übers ganze Gesicht. »Hier wird in der nächsten Zeit der Teufel los sein. Das ist eine unheimlich gute Publicity für unsere Dienststelle.«
    Â»Da hast du wahrscheinlich recht.« Patrik betrachtete die Zeichnungen.
    Â»Hedström, das haben wir richtig gut gemacht! Es hat zwar einige Zeit gedauert, aber als wir endlich in die Gänge gekommen sind und uns auf die guten alten Ermittlungsmethoden besonnen haben, lief es wie am Schnürchen.«
    Â»Natürlich.« Patrik war heute nicht in der Lage, sich über Mellberg zu ärgern. Er rieb sich den immer noch schmerzenden Brustkorb. Offenbar hatte er doch mehr abbekommen als gedacht.
    Â»Es ist wohl das Beste, wenn ich wieder in mein Zimmer gehe«, sagte Mellberg. »Das Aftonbladet hat gerade angerufen, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Expressen sich meldet.«
    Â»Hm …« Patrik strich noch immer über die Rippen. Himmel, tat das weh. Vielleicht wurde es besser, wenn er sich ein bisschen bewegte. Er stand auf und ging in die Küche. Typisch. Wie immer war kein Kaffee mehr in der Kanne, wenn er sich eine Tasse nehmen wollte. Paula gesellte sich zu ihm.
    Â»Wir sind jetzt fertig. Ich bin vollkommen sprachlos. Das hätte ich nie geahnt.«
    Â»Nein«, sagte Patrik. Ihm war bewusst, dass er mürrisch wirkte, aber er war so müde. Er konnte jetzt nicht über den Fall sprechen, konnte nicht an Alice und Christian denken und nicht an den kleinen Jungen, der neben seiner toten Mutter wachte, die in der Sommerhitze verweste.
    Er richtete den Blick auf die Kaffeemaschine und füllte ein paar Löffel Kaffeepulver ein. Wie viele waren es jetzt? Zwei oder drei? Er wusste es nicht mehr. Er versuchte, sich zu konzentrieren, aber die nächste Portion landete daneben. Er steckte den Messlöffel noch einmal in die Packung, doch ein stechender Schmerz in der Brust raubte ihm den Atem.
    Â»Was ist los? Patrik?« Er hörte Paulas Stimme, sie kam von ganz weit her. Er wollte sie ignorieren und den Kaffee einfüllen, aber seine Hand gehorchte ihm nicht mehr. Vor seinen Augen blitzte es, und der Schmerz in seiner Brust vertausendfachte sich. Er dachte noch, irgendetwas stimmt nicht, irgendetwas passiert.
    Dann wurde ihm schwarz vor Augen.
    Â»Hat er sich die Drohbriefe selbst geschickt?« Anna rutschte von einer Pobacke auf die andere. Das Baby drückte auf ihre Blase, und sie musste eigentlich dringend aufs Klo, konnte sich aber nicht losreißen.
    Â»Ja, und den anderen auch«, sagte Erica. »Wir wissen nicht, ob Magnus welche bekommen hat. Wahrscheinlich nicht.«
    Â»Warum brach es aus, als er mit dem Buch anfing?«
    Â»Hier habe ich wieder nur eine Vermutung. Thorvald meinte, es wäre für ihn vielleicht problematisch gewesen, während der Arbeit an dem Buch seine Medikamente gegen Schizophrenie zu nehmen. Sie verursachen manchmal starke Nebenwirkungen wie Müdigkeit und Antriebslosigkeit, und da konnte er sich vielleicht nicht gut aufs Schreiben konzentrieren. Ich schätze, er hat die Medikamente abgesetzt, und da blühte die Krankheit richtig auf, nachdem er sie jahrelang im Griff gehabt hatte. Auch die Persönlichkeitsstörung machte sich wieder bemerkbar. Am meisten hasste Christian schließlich sich selbst, und offenbar wurde er nicht mehr mit der Schuld fertig, die mit der Zeit übermächtig geworden war. Also teilte er sich in zwei Personen: Christian,

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