Mein griechischer Boss - und Geliebter
sah. Sie war zutiefst unglücklich. „Geht es dir nicht gut?“ Seine sanfte Stimme vergrößerte ihre Qual nur noch, aber sie zwang sich zu einem Lächeln. „Doch, ich bin nur müde. Die letzten Tage waren einfach ein bisschen zu viel.“
Alexi nickte und ließ sie los. „Es ist ohnehin schon ziemlich spät.“ Er lächelte. „Und wir sind in den Flitterwochen. Die Leute können nicht von uns erwarten, dass wir uns großartig für sie interessieren.“
Sie versuchte, sein Lächeln zu erwidern, ohne Erfolg.
Es dauerte länger, als Katie gehofft hatte, bis sie endlich wegkamen. Jeder schien sie zum Abschied umarmen zu wollen, und Alexis Mutter bestand darauf, dass sie sie bald wieder besuchten.
„Wahrscheinlich glaubt sie, wir würden uns ohne sie langweilen“, erklärte Alexi lachend, als sie endlich im Auto saßen.
„Das liegt daran, dass sie deine Mutter ist und dich gerne um sich hat“, sagte Katie leise. „So etwas ist beileibe keine Selbstverständlichkeit. Nicht jeder hat so eine gute Beziehung zu den Eltern.“
Stille senkte sich über sie, als sie das freundliche, hell erleuchtete Haus hinter sich ließen. Tiefschwarz lag die Straße vor ihnen, nur das Licht der Scheinwerfer schnitt sich wie silbrige Klingen in die Landschaft.
„Du hast heute Abend erzählt, dass du deinen Vater nie kennengelernt hast“, sagte Alexi unvermittelt. „Das muss hart sein.“ „Ja, das stimmt.“ Katie dachte an die Vergangenheit und daran, wie unterschiedlich sie aufgewachsen waren.
„Was ist mit ihm geschehen?“, wollte Alexi wissen.
„Nichts“, erklärte Katie rundheraus. „Ich kam zur Welt, aber er hatte nicht das geringste Interesse an mir. Nicht jeder Mann besitzt so viel Pflichtgefühl wie du, Alexi.“
„Ich will mein Kind nicht aus Pflichtgefühl“, erwiderte er mit leiser Stimme. „Meine Gefühle für das Baby gehen viel tiefer.“
„Ja, natürlich.“ Sie biss sich auf die Lippe.
„Ist dein Vater verschwunden, als du geboren wurdest? Oder waren deine Eltern nie zusammen?“
„Sie waren nie zusammen.“ Katie blickte hinauf in den Himmel. Noch nie zuvor hatte sie die Sterne so klar und hell funkeln sehen. Langsam entspannte sie sich ein wenig. „Lucy ist eigentlich meine Halbschwester. Als sie drei war, hat ihr Vater sich scheiden lassen. Ich glaube, meine Mutter ist nie wirklich darüber hinweggekommen. Lucys Vater war die große Liebe ihres Lebens.“
„Und dein Vater?“, fragte Alexi sanft.
„Das war nur eine Affäre, mit der sie sich über die Scheidung hinwegtrösten wollte. Als sie ihm sagte, dass sie schwanger ist, wollte er nichts mehr von ihr wissen.“
Erneut dehnte sich die Stille zwischen ihnen aus, nur durchbrochen vom stetigen Pochen ihres Herzens.
„Meine Mutter hat immer gehofft, dass Lucys Vater eines Tages zu ihr zurückkommt, aber er mochte mich ganz offensichtlich nicht.“ Sie zuckte die Schultern. „Leider war meine Mutter in Sachen Liebe ziemlich unvernünftig. Sie hat sich immer die falschen Männer ausgesucht. Sie sind gekommen und wieder verschwunden. Nach ein paar Jahren ist Lucy zu ihrem Vater und seiner neuen Frau gezogen. Das war die schlimmste Zeit von allen. Ohne meine Schwester war das Leben einfach unerträglich. Wir haben uns ein Zimmer geteilt, und irgendwie war es sicherer, wenn sie da war.“
Alexi spürte, wie sich sein Magen verkrampfte. Gott allein wusste, was sie durchgemacht hatte!
„Ich weiß gar nicht, warum ich dir das alles erzähle.“ Plötzlich fühlte sie sich verlegen, weil sie so offen zu ihm war. „Meine Mutter hat stets versucht, ihr Bestes für mich und Lucy zu geben. Es war sicherlich nicht einfach für sie, uns allein großzuziehen.“
Jetzt verstand Alexi ihr starkes Bedürfnis nach Unabhängigkeit. Wahrscheinlich hatte sie sich als Kind nie geliebt gefühlt. Ihre Mutter hatte ihr die Schuld gegeben, dass ihr Exmann es nicht noch einmal mit ihr versuchen wollte, und das war grausam und unmenschlich. Wie konnte man ein unschuldiges Kind dafür verurteilen, dass es geboren wurde?
Er begriff, wie entsetzlich sie sich gefühlt haben musste, als sie entdeckte, dass sie schwanger war. Darum also hatte sie der Heirat zugestimmt … sie wollte all die Sicherheit und Liebe für ihr Kind, die sie selbst nie erfahren hatte. Das stellte sie sogar über ihr eigenes Glück.
Er erinnerte sich daran, wie sie ihn angesehen hatte, als er ihr den Ehering über den Finger gestreift hatte. Der verletzliche Ausdruck versetzte ihm
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