Mein Hund Mister Matti
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  2  MISTER MATTI KOMMT ZU UNS
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Mister Matti kam wegen Onkel Gavin zu uns. Ich war damals erst drei. An ein paar Ereignisse kann ich mich erinnern, andere weià ich nur, weil Mum und Dad sie mir später erzählten. Manchmal weià ich nicht, was ich woher weiÃ, weil das alles inzwischen schon sieben Jahre her ist.
Onkel Gavin ist der Bruder meines Vaters. Dad nannte ihn immer seinen »kleinen Bruder«, weil er jünger ist als mein Vater. Aber das war eher ein Witz, denn Onkel Gavin ist viel gröÃer und dicker als Dad.
Wenn Onkel Gavin uns besuchte, begrüÃte Dad ihn mit: »Wie gehtâs, kleiner Bruder?« Und Onkel Gavin antwortete: »Nicht schlecht, g.B.« G.B. steht für »groÃer Bruder«. Aber das habe ich schon lange nicht mehr gehört, weil Onkel Gavin uns nämlich nicht mehr wie früher besuchen kommt und wir auch nicht mehr zu ihm hingehen.
Ich habe weder einen kleinen Bruder noch einen groÃen Bruder. Stattdessen habe ich zwei kleine Schwestern. Eine ist noch ein Baby. Meistens sind sie beide ganz okay, finde ich. Sie heiÃen Amelia und Grace. Und falls es euch interessiert: Ich heiÃe Corey. Corey Ingram. Aber damals, als wir Mister Matti bekommen haben, gab es keine Amelia und keine Grace, sondern nur mich und Mum und Dad.
Allerdings nicht mehr lange, denn Mum war schwanger. Dad machte Fotos, als wir zu Onkel Gavin fuhren, um Mister Matti abzuholen, und man sieht Mums dicken Bauch. Mum findet, sie sieht auf den Bildern aus, als hätte sie einen Ball verschluckt. Ich wollte unbedingt, dass Mum einen Jungen bekommt, damit ich und er groÃer Bruder und kleiner Bruder sein könnten wie Dad und Onkel Gavin, aber es lief auf Amelia hinaus.
Jedenfalls bekamen wir Mister Matti von Onkel Gavin, weil er zwei Hunde hatte und auf einmal furchtbar viele Welpen. Onkel Gavins Hunde waren sehr teure, reinrassige Dalmatiner. Aber das interessierte Onkel Gavin gar nicht, denn er ist, wie Mum sagt, sowieso »stinkreich«. Er hat ein eigenes Baugeschäft und ist der Chef von allem. Deshalb gab es von Onkel Gavin an Weihnachten immer die besten Geschenke. Einmal kaufte er für Dad einen groÃen Werkzeugkoffer, für den Dad ewig hätte sparen müssen. Mum schenkte er ein Parfüm, das, wie sie meinte, ein »Heidengeld« gekostet hatte. Dieses Jahr bin ich mir allerdings nicht sicher, ob wir überhaupt ein Geschenk von Onkel Gavin bekommen.
Und falls ihr es nicht wisst: Dalmatiner sind diese groÃen, gepunkteten Hunde, die aus dem Film 101 Dalmatiner . So viele besaà Onkel Gavin allerdings nicht. Er hatte nur zwei: eine Hündin, die er Madonna nannte, und einen Rüden, den er Prince taufte. Sie hieÃen nach seinen Lieblingssängern. Jetzt sind beide tot. Ich meine, die Hunde, nicht die Sänger, obwohl ich bei Prince nicht ganz sicher bin.
Onkel Gavin hatte Madonna und Prince ursprünglich zum Züchten gekauft. Dann wollte er die Welpen verkaufen oder sie bei Hundeshows vorführen und haufenweise Preise und Trophäen mit ihnen gewinnen. Aber es kam nicht so, obwohl Madonna tatsächlich zehn Welpen hatte. Doch diese Welpen waren Mischlinge, das heiÃt, sie waren keine reinrassigen Dalmatiner wie Madonna und Prince. Onkel Gavin war nicht sehr glücklich darüber, aber Dad meinte, das sei seine eigene Schuld.
Onkel Gavin hatte nämlich einmal vergessen, die Zwingertür zu schlieÃen, sodass Madonna ausbüxen konnte. Das war der Grund dafür, dass Prince nicht der Vater war. Als sich herausstellte, dass die Welpen keine richtigen Dalmatiner waren, wollte Onkel Gavin sie nicht behalten. Er meinte, sie würden ihm »nichts bringen und nur Arbeit machen«, und er wollte alle weggeben. Mum und Dad hätten die erste Wahl.
Ich erinnere mich ganz genau daran, wie Mum und Dad mir verkündeten, dass wir einen jungen Hund bekommen würden. Ich konnte es kaum glauben. Das war noch besser als ein neuer Bruder oder eine neue Schwester. Aber das Allerbeste war: Ich durfte mir den Welpen aussuchen, der mir gefiel. Und das war bei Amelia eindeutig nicht so.
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  3  MISTER MATTI BEKOMMT SEINEN NAMEN
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Wie Mister Matti seinen Namen bekam, ist eine merkwürdige Geschichte. Alles begann an dem Tag, als wir zu Onkel Gavin fuhren, um unseren Welpen auszusuchen.
Dad sagte, die Welpen seien eine »echt bunte Mischung«. Und er
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