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Mein Hund Mister Matti

Titel: Mein Hund Mister Matti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerard Bauer
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hatte recht. In dem Zwinger gab es einige gepunktete Hunde, manche waren ganz braun oder schwarz, einige waren ziemlich groß und andere ganz klein, manche hatten ein kurzes Fell und andere waren total wuschelig. Einer hatte ganz lange Ohren und trat immer darauf, sodass er hinfiel. Das sah ziemlich lustig aus. Nur zwei Welpen kamen mir vor wie richtige Dalmatiner, aber Onkel Gavin meinte, auch sie wären nicht wirklich richtig.
    Als Onkel Gavin die Zwingertür öffnete, stürmten alle Welpen auf uns zu. Ich erinnere mich, wie sie an mir hochsprangen, an meinen Beinen schleckten und Kratzer hinterließen und versuchten, meine Schuhe anzunagen. Mum sagt, sie musste mich auf den Arm nehmen, sonst hätte ich geweint. Daran erinnere ich mich nicht, aber vielleicht stimmte es, schließlich war ich damals noch ganz klein.
    Dad hatte überhaupt keine Angst vor den Welpen. Auf dem Video, das Onkel Gavin damals machte, liegt er im Gras und lässt die Welpen auf sich herumkrabbeln. Sie lecken ihm das Gesicht ab und beißen ihn in die Ohren. Mum und ich lachen darüber. Dad lacht auch, und man hört ihn sagen: »Hilfe! Hilfe! Rettet mich! Ich werde bei lebendigem Leib von einer Meute verrückter Hunde aufgefressen!« Damals machte er noch solchen Blödsinn.
    Wahrscheinlich sah ich Mister Matti zum ersten Mal, kurz nachdem Onkel Gavin aufgehört hatte zu filmen. Er war nicht mit seinen Geschwistern zusammen herausgerannt, sondern saß abwartend an der Zwingertür neben Madonna und beobachtete, was um ihn herum passierte. Er war ganz weiß, und sein Fell glänzte im Licht der Sonne.
    Ich mochte ihn sofort. Vielleicht, weil er einfach dort sitzen blieb. Als ob er wartete, dass ich ihn entdeckte. Mum meint, ich hätte auf ihn gezeigt und gesagt: »Ich will den.«
    Dad hielt nicht viel von meiner Wahl. Ich sollte einen Hund aussuchen, der ein bisschen mehr »Pfeffer im Hintern« hat. Mein Welpe würde ein bisschen »verpeilt« aussehen. Außerdem sollten wir lieber einen Gepunkteten nehmen, einen, der eher wie ein richtiger Dalmatiner aussieht, meinte er. »Du willst doch nicht im Ernst den da haben«, versuchte er mir einzureden. »Der taugt nichts. Er hat fast gar keine Punkte! Er sieht überhaupt nicht aus wie ein Dalmatiner. Er ist fast weiß!«
    Aber ich wollte ihn haben, und das sagte ich Dad auch.
    Â»Ich will ihn aber. Ich will den! Den weißen Matti!« Und das wiederholte ich wohl immer und immer wieder: »Ich will den weißen Matti! Ich will den weißen Matti!«
    Was dann folgte, weiß ich nicht mehr genau, aber Mum sagt, Dad hätte meinen Welpen hochgehoben, ihn angeschaut und gesagt: »Tja, mein lieber Mister Matti, sieht ganz so aus, als wärst du es. Sieht aus, als wärst du der Auserwählte.« Dad sagte später immer im Scherz, er habe damals nur nachgegeben, damit ich endlich »den Schnabel halte«.
    Egal. Jedenfalls konnte ich das Wort Dalmatiner nicht richtig aussprechen, weil ich noch so klein war. Ich wollte zwar Dalmatiner sagen, wie ich es bei Dad gehört hatte, verschluckte aber immer einzelne Silben, sodass nur Matti übrig blieb. Weil ich es immer wieder sagte, und weil es Mum und Dad so gut gefiel, gewöhnten wir uns alle daran, ihn Mister Matti zu rufen - außer wenn wir ihn einfach Mister Mat oder nur Mat nannten. Zu Hause malte Dad mit großen Buchstaben den Namen M-A-T-T-I auf einen großen silbernen Fressnapf, den wir gekauft hatten.
    So kam Mister Matti zu seinem Namen. Heute kann ich mir keinen anderen Namen mehr für ihn vorstellen.

 
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   4  DER WELPE MISTER MATTI
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    Ich erinnere mich kaum noch an die Zeit, als Mister Matti ein Welpe war. Wahrscheinlich, weil er nicht besonders lange klein blieb. Ich weiß nur, dass er überall Pfützen und Häufchen auf dem Boden hinterließ. Mum gefiel das gar nicht. So kamen wir zu der Regel: »Keine Hunde im Haus.«
    An den ersten Abend mit Mister Matti erinnere ich mich jedoch sehr gut. Er verlief nicht ganz unproblematisch. Dad richtete Mat unten in der Waschküche einen recht gemütlichen Platz ein, wo er schlafen sollte. Aber Mum fand das keine so tolle Idee. Sie meinte, Mister Matti sei an Menschen gewöhnt und würde sich ganz allein dort unten einsam fühlen und Angst bekommen.
    Sie hatte recht. Kaum hatten wir Mister Matti allein gelassen, fing er kläglich an zu heulen und zu

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