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Mein Hund Mister Matti

Titel: Mein Hund Mister Matti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerard Bauer
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nach Hause kam, lief Mat aus dem Dunkeln auf ihn zu. Mr. Lafranchi sagte, er hätte fast einen Herzinfarkt bekommen, weil er nur eine weiße Gestalt sah, die auf ihn zuschwebte. Da Mum wusste, wo Mr.Lafranchi normalerweise seine Abende verbrachte, meinte sie, es sei ein Wunder, dass er nicht zwei Mister Mattis gesehen hatte, die sich auf ihn stürzten.
    Jedenfalls war Mat auch nicht ganz und gar weiß wie ein Geist. Er hatte immerhin einige wenige schwarze Flecken. Schwarz an Mister Matti waren zum Beispiel die Hälfte seines linken Ohrs, seine Nase, ein paar kaum sichtbare Punkte auf seinen Hinterbeinen, ein Fleck unter seinem rechten Auge, das wie eine schwarze Träne aussah, und ein paar große schwarze Flecken auf seiner Brust, die ineinanderliefen und ein schiefes Herz bildeten. Mum meinte, sein Herz sei einfach zu groß, um ganz in sein Inneres zu passen. Sonst waren an Mister Matti nur noch seine großen runden Augen dunkel. Der Rest von ihm war weiß.
    Aus diesem Grund sah Mister Matti einem echten Dalmatiner nicht besonders ähnlich. Er war einfach zu groß und zu weiß. Außerdem war sein Fell, wie Onkel Gavin meinte, länger, als es sein sollte, und sein Kopf war zu »kastig« und hatte nicht das »klassische Dalmatiner-Profil«.
    Mir war das alles egal. Ich mochte Mister Matti genau so, wie er war. Wenn ich die Wahl gehabt hätte zwischen ihm und einem richtigen Dalmatiner – auch einem, der viel Geld kostet und bei Hundeschauen haufenweise Preise und Schleifen einheimst –, ich hätte mich immer für Mister Matti entschieden. So wie damals, als er noch ganz klein war.
    Ganz schlimm fand ich es, als Onkel Gavin Mister Matti einmal als »Frankenstein« bezeichnete, weil er Mat ebenso groß und furchterregend fand. Beide seien »aus übrig gebliebenen Teilen« zusammengesetzt worden.
    Das war dummes Zeug. Mat war überhaupt kein Monster! Niemand, der ihn kannte, hat sich jemals vor ihm gefürchtet. Nicht einmal Amelia. Nicht einmal, als sie so klein war, dass sie sich auf die Zehenspitzen stellen und sich richtig strecken musste, wenn sie seinen Rücken streicheln wollte und Mat sie mit zwei Bissen verschluckt haben könnte, wenn er gewollt hätte.
    Amelia hatte nie Angst vor Mister Matti. Aber ich glaube, Mister Matti hätte gut daran getan, sich vor ihr zu fürchten.

 
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   6  MISTER MATTI UND AMELIA
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    Meine Schwester Amelia tat Mister Matti oft schreckliche Dinge an.
    Als sie klein war, kletterte sie auf ihm herum, hob seine Ohren hoch und verwandelte ihn in ein Kaninchen. Oder sie zog die Haut an seinem Maul und seinen Augen herab, sodass er total dämlich aussah.
    Ein paar Jahre später wurde es noch schlimmer. Da fing sie nämlich an, ihn zu verkleiden. Sie setzte ihm Perücken und blöde Hüte auf und wickelte Schals um seinen Hals. An die Ohren klipste sie große Plastikohrringe und schmückte ihn mit Blumen und Lametta und solchem Kram. Mat ließ Amelia gewähren. Er blieb einfach sitzen und wartete, bis sie keine Lust mehr hatte oder jemand kam und ihn rettete.
    Besonders schrecklich war es, als Amelia in Mums Kramschublade einmal ein Päckchen Glitter fand und Mister Matti damit bestreute. Dann führte sie ihn herein und zeigte allen, wie »glänzend« er aussah. Mat hinterließ überall eine Glitterspur. Bevor wir ihn aus dem Haus befördern konnten, schüttelte er sich, wie er das immer tut, wenn man ihn gebadet hat, und der ganze Glitter stob in alle Richtungen. Dad fand das besser als das große Silvesterfeuerwerk auf der Harbour Bridge in Sidney.
    Mum hingegen war nicht sehr angetan von all dem Glitterzeug überall, aber Amelia meinte, das sei Feenstaub. Mister Matti sei ein magischer Feenhund und verbreite seine »Glücksmagie« auf der ganzen Welt.
    Das Glück war für Mum und Dad jedoch nicht besonders groß. Sie mussten die Sauerei im Haus aufräumen, und ich sollte Mister Matti baden, um den Glitter aus seinem Fell zu waschen. Das war gar nicht so leicht. Sogar nach zwei Durchgängen glitzerte er noch ein bisschen. Ich übrigens auch, denn mitten im ersten Waschgang schüttelte er sich wieder, und ich wurde klatschnass.
    Der Glitzer war jedoch nicht das Schlimmste, was Amelia Mister Matti jemals antat. Die Sache mit den Filzstiften war viel schlimmer. Eines Tages, als niemand aufpasste, schnappte Amelia sich ein paar

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