Mein Seelenauftrag

arbeitete. Da wir zusammenarbeiten wollten, hielten wir nichts davon, dass Ron als Therapeut oder Wissenschaftler in das angeschlossene Beratungszentrum wechselte (obwohl ihm beides angeboten worden war). Ich hatte keine Ahnung, wie es weitergehen sollte, aber ich kündigte.
    Die gute Nachricht lautet, dass darauf einjährige Flitterwochen folgten, in denen wir uns an unseren beiden Hunden und unseren beiden Katzen erfreuten, viel lasen, die herrlichen Sonnenuntergänge im Südwesten genossen und einen großen Teil der Fertigkeiten entwickelten, die später in die von uns entwickelten Programme einfließen sollten.
    Irgendwann im Laufe des Jahres hatten wir das Bedürfnis, uns mit John-Roger zu treffen. Bei dieser Gelegenheit erzählte er uns, dass er vor einigen Jahren eine Universität namens Koh-E-Nor initiiert habe, was »Berg des Lichts« bedeute. Wir schenkten dieser Information kaum Beachtung, da keiner von uns eine Schule ins Leben rufen wollte oder Erfahrung auf diesem Gebiet hatte.
    Ein paar Monate später erwachte ich eines Morgens sehr früh. Ich hatte geträumt, Ron und ich sollten der von John-Roger erwähnten Schule Leben einhauchen. Ich sprach mit Ron darüber, und um Punkt 9 Uhr griffen wir zum Telefon, um einen Termin mit John-Roger zu vereinbaren. Bereits am nächsten Morgen waren wir auf dem Weg zum Flughafen El Paso und nach Kalifornien, um uns mit ihm zu treffen. Im Osten stand lange ein wunderschöner Doppelregenbogen am Himmel, was wir als gutes Omen werteten.
    Während des Gesprächs berichtete ich von meinem Traum und brachte wie Ron die Bereitschaft zum Ausdruck, mich an Koh-E-Nor zu beteiligen. John-Roger erklärte, die Schule sei vom Staat Kalifornien bereits als gemeinnützige Institution anerkannt, obwohl bislang kein Unterricht stattfände. Wie es in dem berühmten Zitat aus dem Film Der Pate so schön heißt, machte er uns ein Angebot, das wir nicht ablehnen konnten: »Falls ihr je davon geträumt habt, eine eigene Schule zu gründen, und zwar so, wie ihr euch das immer gewünscht habt, ist dies eure Chance.«
    Schon bald boten wir unser Haus in New Mexico zum Verkauf an und zogen nach Kalifornien, um uns auf ein erstaunliches Bildungsabenteuer einzulassen. Im Jahr 1982 machten die ersten elf Schüler ihren Abschluss. Vor etwa fünfzehn Jahren wurde das Institut in University of Santa Monica ( USM ) umbenannt. Der Rest ist Geschichte, wie es so schön heißt. Heute besuchen zwischen 450 und 550 Studentinnen und Studenten die monatlichen Kurse in Spiritueller Psychologie.
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    In den vergangenen dreißig Jahren dachten wir auch gelegentlich daran, ein Buch zu schreiben. Wir entschieden uns jedoch stets dagegen. Wir konnten uns einfach nicht vorstellen, wie wir das, was im Grunde ein Erfahrungsprozess ist, in Worte fassen sollten. Dann aber hatte Ron eines Nachts einen lebhaften Traum, in dem ihm John-Roger ein Buch überreichte, auf dessen Umschlag das Wort Seele zu lesen war. Die Bedeutung war klar. Als wir mit John-Roger darüber sprachen, erwiderte er nur: »Das war kein Traum.«
    Seit jenem »Traum« sind zwölf Jahre vergangen, und das vorliegende Buch ist das Ergebnis. Es enthält viele der Prinzipien und eine Auswahl der Übungen, die im Rahmen des zweijährigen Magisterstudiengangs in Spiritueller Psychologie an der University of Santa Monica vermittelt werden, deren Präsident Ron ist und an der ich als Chief Academic Officer tätig bin.
    Dieses Buch ist unser gemeinsames Werk. Da viele Geschichten aus Rons Erfahrungsschatz stammen, verrät die Verwendung des Personalpronomens »ich«, dass er das Wort hat. Das Wörtchen »wir« zeigt, dass wir gemeinsam sprechen. Unabhängig davon handelt es sich bei allen dargestellten Prinzipien und Fähigkeiten um eine Auswahl des Materials, das wir in den vergangenen dreißig Jahren gemeinsam entwickelt haben.
    Da wir gerade dabei sind, möchten wir darauf hinweisen, dass das Wörtchen wir auch in einem allgemeineren Sinne verwendet werden und die gesamte Menschheit gemeint sein kann. Wir haben versucht, die beiden Verwendungsmöglichkeiten so deutlich wie möglich voneinander abzugrenzen, und hoffen, dass Sie erkennen werden, welche Bedeutung im Einzelfall gemeint ist.
    Wir möchten Ihnen an dieser Stelle einen letzten Hinweis geben, der Ihnen vielleicht von Nutzen sein wird: Die eingestreuten Geschichten sollen einen bestimmten Standpunkt verdeutlichen. Einige davon funktionieren eher wie Koans (wie Paradoxa, die als