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Menschen wie Götter

Menschen wie Götter

Titel: Menschen wie Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Snegow
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an. Ich versuche zu ergründen, woran es liegt, daß er unweigerlich diesen Eindruck machte. Und ich frage mich, ob sich die Empfindung bei eingehendem Betrachten nicht ändert, bei langem Studieren. Gar nichts ändert sich.
    Alles ist richtig. Es gibt keine Fehler. Wenn ich in meinem Leben ein Wesen getroffen habe, das im vollen Sinne des Wortes ungewöhnlich ist, so heißt es Ellon!
    Zunächst einmal ist er genauso wie alle Zerstörer wie alle Demiurgen, korrigiere ich mich, um keinen von ihnen zu beleidigen -, und schon allein dies ist ungewöhnlich für unseren Menschenblick. Er kam mir nicht entgegen, er wandte nur den Kopf auf dem langen, schlangenhaften Hals. Orlan hebt ihn und läßt ihn zwischen die Schultern klappen, Ellon würdigte uns keines Grußes. Er weiß einfach nicht, was Begrüßen ist, er ist in solchem Anstand nicht unterrichtet.
    Er beschränkte sich darauf, uns stumm anzusehen.
    Nein, das war kein Ansehen - er durchbohrte, blendete, vernichtete uns mit den phosphorig lohenden Augen; solche hochtrabenden Vergleiche sind in diesem Falle angebracht.
    Orlan wirkte verschüchtert. Ich hatte ihn in Schlachten gesehen, bei diplomatischen Verhandlungen und auf wichtigen Konferenzen, stets war er ruhig, objektiv, entschlossen und unerschrocken gewesen.
    Ich hatte geglaubt, ihn gut zu kennen. Nun war er mir völlig unverständlich. Er hob nicht den Kopf, sondern zwängte ihn zwischen die Schultern, und seine Stimme er sprach für uns in ausgezeichneter Menschensprache klang ängstlich, fast schmeichlerisch.
    „Ellon, die Menschen sind gekommen, um deine Arbeiten kennenzulernen“, sagte Orlan in diesem sonderbaren Ton. „Hoffentlich stört dich unser Besuch nicht?“
    „Seht und begeistert euch!“ antwortete Ellon in ebenso vortrefflicher Menschensprache, und mit einer weiten Geste seines langen knochenlosen Armes umfaßte er den Raum. Sein Mund grinste breit, das bläuliche Gesicht rötete sich, wahrscheinlich vor Vergnügen.
    Doch zu sehen gab es nichts. Ringsum waren Mechanismen, und um sie herum huschten Demiurgen.
    Der ganze Planet stellt eine Ansammlung von Mechanismen dar, äußerlich war nicht festzustellen, wodurch sich diese im Saal von denen unterschieden, die die Tausendkilometerschichten des Planeteninneren bilden. Orlan spürte unsere Unzufriedenheit und sagte: „Es wäre besser, du würdest Erläuterungen geben.
    Ellon.“
    Flatternden Schritts ging Ellon an den Saalwänden entlang und tippte die Mechanismen an, deren Bestimmung und Konstruktionsbesonderheiten er erklärte. Den Kopf hatte er um volle hundertachtzig Grad nach hinten, zu uns, gedreht, das macht ihm sonst kein Demiurg nach. Ich hörte Ellon nicht zu, ließ jedoch ihn, sein Gesicht, nicht aus den Augen.
    Nicht seine Erklärungen versuchte ich zu verstehen, sondern den Klang der Stimme. Das erschien mir seltsamerweise wichtiger. Von den Mechanismen hätte ich ohnehin wenig begriffen, da ich ein schlechter Ingenieur bin. Und je länger ich Ellon anschaute, desto ungewöhnlicher fand ich ihn.
    Er lachte, brach in lautloses Gelächter aus. Seine Erläuterungen waren zweifellos ernsthaft, hochqualifiziert, seine Grimasse jedoch war spöttisch. Sein Krötenmund war doppelt so groß wie bei anderen Demiurgen und beängstigend beweglich. Und über der lippenlosen dunklen Höhlung, die, sich verzerrend, von einem Ohr zum anderen zu strömen schien, leuchteten starre blauviolette Augen. Ich bin nicht zaghafter Natur und nicht charakterschwach, dennoch war ich fast hypnotisiert von der Kombination teuflisch sarkastischer Grimassen und unheilvoller Augen.
    Nach dem Rundgang durch den Saal sagte Ellon (nur diese Worte habe ich mir von all seinen Erläuterungen gemerkt): „Weder die Menschen noch die Demiurgen und schon gar nicht die Galakten haben jemals so vollkommen ausgerüstete Schiffe gehabt.
    Hätten wir wenigstens eins dieser Sternenflugzeuge besessen, als die Geschwader der Menschen in den Perseus eindrangen, wären die Ereignisse anders verlaufen.“
    Ich fragte trocken: „Betrübt es dich, Ellon, daß die Ereignisse nicht anders verlaufen sind?“
    Er lachte eine Weile lautlos, bevor er antwortete:
    „Es betrübt mich nicht, und es entzückt mich nicht.
    Ich konstatiere lediglich eine Tatsache.“
    Olga stellte Ellon eine Frage, doch Irina, die auf merkwürdige Weise ungestüm emotional wie ihr Vater und technisch gründlich wie ihre Mutter ist, fiel ihr ins Wort.
    Ich führte André beiseite. „Die von den Demiurgen

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