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1288 - Das Barbarentor

Titel: 1288 - Das Barbarentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Das Barbarentor
     
    Vironauten im Ghetto – und in der Gorim-Station von Mliron
     
    von H. G. Francis
     
    Nicht nur das Jahr 429 NGZ ist als kosmisch bedeutsam einzustufen - auch Anfang und Mitte des Jahres 430 tut sich einiges in der Milchstraße und ihrer Umgebung. Da sind politische Bestrebungen im Gang, die Sternenvölker enger zusammenzubringen; da droht ein kriegerischer Konflikt mit den Kartanin; und da zieht Stalker, der Gesandte der Mächtigkeitsballung ESTARTU, seine Fäden und spinnt seine Intrigen. Stalker, oder besser: Sotho Tal Ker tauchte überraschend in der Milchstraße auf. Er gab sich als Freund aus und pries beredt die Wunder EST ARTUS, was schließlich dazu führte, dass die meisten Vironauten noch im Jahr 429 Stalkers Mächtigkeitsballung zum Ziel ihrer Expeditionen wählten. Die Euphorie, mit der die Vironauten in das große Sternenabenteuer aufbrachen,. ist längst einer realistischnüchternen Beurteilung der Lage gewichen. Die vielgepriesenen Wunder von ESTARTU enthüllen ihr wahres Gesicht - ein Gesicht, das Düsternis und tödliche Bedrohung ausstrahlt. Die Vironauten erleben Dinge, die ihrer ganzen Einstellung zuwiderlaufen - doch sie müssen jetzt mitmachen, ob sie wollen oder nicht. Das gilt auch für Roi Danton und Ronald Tekener. Obwohl sie als Permitträger Privilegierte sind, werden sie gegängelt. Das zeigt ihr Weg in Siom Som - er führt sie schließlich durch DAS BARBARENTOR...  
     
Die Hauptpersonen des Romans:
     
    Roi Danton und Ronald Tekener - Zusammen erreichen die Permitträger das Barbarentor.
    Susa Ail und Luzian Bidpott - Die beiden Siganesen unterwegs in geheimer Mission.
    Dokroed - Ein Kodexwahrer.
    Istra Feta - Eine „Berechtigte" unter den Mlironern.
    Ropha Kherthrai - Ein Vertreter der Gewaltlosigkeit.
    Reginald Bull - Der Geächtete auf einer Gorim-Station.
    Du musst dich mit dem Kriegerkodex auseinandersetzen.
    Du musst seine Gebote kennen. Das Gebot des Gehorsams.
    Das Gebot der Ehre.
    Das Gebot des Kampfes.
     
    1.
     
    Ronald Tekener, Roi Danton, die beiden Permitträger, und ihre Frauen Demeter und Jennifer Thyron kamen in einem Heraldischen Tor heraus. Es hätte kaum anders sein können, nachdem sie vom Sapphad-Tor abgestrahlt worden waren. In den Jackentaschen des Galaktischen Spielers steckten die beiden Siganesen Susa Ail und Luzian Bidpott, aber davon wusste Kodexwahrer Dokroed nichts. Der Somer ging ihnen voran in eine exotische Welt von betörender Schönheit. Etwa zwanzig Meter vom Tor entfernt blieb er stehen und breitete die Arme mit dem gelben Gefieder aus.
    Schweigend blickte er in die untergehende Sonne, die das Land mit ihrem roten Lichtüberschwemmte. Sie war riesengroß und beherrschte den Horizont. Schwärme von großen Vögeln stiegen aus den tropischen Wäldern auf. Mit trägem Flügelschlag zogen sie am Heraldischen Tor vorbei.
    Eine etwa dreißig Meter hohe Graspflanze, die kaum hundert Meter vom Tor entfernt war, reckte sich plötzlich in die Höhe, und ihre kolbenförmige Spitze explodierte mit einem lauten Knall. Hunderttausende von Blättern schossen in die Höhe, um dann langsam herabzutaumeln. Daumenlange Insekten stoben zirpend aus dem Dickicht der Wälder und stürzten sich auf die Blätter, um sie im Flug abzufangen. „Wo sind wir hier?" fragte Demeter kühl. Sie ließ sich von dem Naturschauspiel keineswegs beeindrucken. Kodexwahrer Dokroed drehte sich um. Er blickte sie mit großen, glänzenden Augen an. „Auf Camat", antwortete er, und abermals breitete er die Arme aus. Im nächsten Moment war er verschwunden. „Hey, was soll das?" fragte Jennifer Thyron. „Wieso lässt er uns allein?" Die Sonne spiegelte sich in ihren Augen und rief eigenartige Reflexe hervor. „Mich musst du nicht fragen", erwiderte Roi Da1'1ton. „Ich weiß es ebensowenig wie du."
    „Mir gefällt das nicht", bemerkte Demeter unwillig. Sie streckte die Hände aus und fing einige Blütenblätter auf. Ihre Hände sahen ungemein zart, fast zerbrechlich aus. Tekener hatte den Eindruck, dass sie durchscheinend waren. „Er wird gleich zurückkommen", sagte er ohne rechte Überzeugung. „Es wäre nicht besonders sinnvoll, uns allein zu lassen. Es sei denn..."
    Demeter ließ die Blütenblätter fallen. Sie hob ihre Hände vor das Gesicht und drehte sie staunend hin und her. Sie konnte die Adern im Inneren der Hände sehen. „Was geschieht denn hier?"
    „Ich fühle mich so leicht", wunderte sich Jennifer. Sie lachte irritiert. „Mir ist, als ob alle

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