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Menschenopfer - Gibert, M: Menschenopfer

Menschenopfer - Gibert, M: Menschenopfer

Titel: Menschenopfer - Gibert, M: Menschenopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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Schuh dabei besudelt wurde, holte erneut aus und traf die Frau diesmal auf der rechten Rippenseite. Es krachte deutlich hörbar, doch die Wut des von Schmerzen gepeinigten Mannes kannte in diesem Moment keine Grenzen. Er beugte sich stöhnend nach unten, griff Watane an den Füßen und zog sie in die Mitte des breiten Ganges.
    »Und jetzt«, tänzelte er vor ihrem Kopf hin und her, »wirst du ausprobieren, wie Blei schmeckt, du Fotze.«
    Er watschelte ein paar Meter in Richtung Ausgang, beugte sich zu einem silbernen Koffer, öffnete die Verschlüsse, klappte den Deckel hoch und entnahm dem Behälter eine große, klobige Waffe. Watane hatte jede seiner Bewegungen mit dem rechten Auge verfolgt, das linke konnte sie nicht mehr öffnen.
    Mit einem feisten Grinsen im Gesicht brachte der gewalttätige Mann die wenigen Meter hinter sich, die zwischen ihm und ihr lagen, ließ sich auf die Knie fallen, riss mit der linken Hand Watanes Mund auf und schob den Lauf der Waffe so weit hinein, dass die Japanerin erneut würgen musste.
    »Na, wie gefällt dir das?«, höhnte er.
    Watane nickte.
    »Gefällt dir, was?«
    Wieder nickte die Frau, was ihn dazu brachte, den Lauf ein weiteres Stück nach vorn zu schieben.
    »Immer noch schön?«
    Wieder ihr Nicken.
    Nun riss Miura die Waffe so schnell aus ihrem Mund, dass er ihr mit der Kimme eine tiefe Risswunde am Schnittpunkt von Ober- und Unterlippe zufügte, die sofort stark zu bluten begann.
    »Was willst du, du blöde Schlampe? Wenn du glaubst, dass es durch dein arrogantes Nicken schneller geht, bist du auf dem Holzweg. Du wirst leiden und du wirst Schmerzen haben, das verspreche ich dir.«
    Watane beugte sich hoch, griff mit der rechten Hand an seinen Kragen und zog ihn langsam zu sich hinunter. Der von seinem Gesicht zurückprallende Geruch ihres Atems erschien ihr abenteuerlich, der Situation jedoch angemessen.
    »Du kannst mir keine Angst mehr machen, du Bastard, ich bin nämlich schon so gut wie tot«, hauchte sie tonlos. »Und auch, wenn du mich nicht sofort erschießt, werde ich dir nicht den Gefallen tun, dich um irgendetwas zu bitten.«
    Sie schob seine Pistole weg, hustete kehlig, lehnte sich zurück und bedachte ihn mit einem Lächeln aus ihrem blutigen, geschundenen Gesicht.
    »Wie du willst!«, schrie er, presste ihr erneut die Waffe in den Mund und spannte den Hahn.
    »Dann bringen wir es jetzt hinter uns, was meinst du?«
    Watane brachte es fertig, trotz der Waffe in ihrem Mund zu lächeln. Gleichzeitig nickte sie erneut.
    »Na los!«, nuschelte sie und sah schielend seinem Zeigefinger zu, der sich wie in Zeitlupe krümmte.

36
     
    Lenz sah Mata Aroyo irritiert an.
    »Was wollen Sie?«
    »Ich will mit Ihnen reden. Unter vier Augen, sofort.«
    »Ich glaube nicht, dass Sie in der Position sind, Forderungen zu stellen.«
    »Wollen Sie die Kleine lebend finden oder wollen Sie es nicht?«
    »Sie wissen, wo sie ist?«
    »Ja, klar«, mischte Yoko Tanaka sich ein. »Sie war mit im Kühlhaus, sie weiß, wo Watane ist.«
    Der Hauptkommissar sah die beiden Frauen abwechselnd an und warf danach Hain einen fragenden Blick zu, der kaum sichtbar nickte.
    »Gut, kommen Sie mit«, forderte Lenz sie auf und zwängte sich durch den Spalt in der Mauer ins Freie. »Die anderen bleiben hier«, rief er noch nach hinten.
    Draußen erwartete die beiden eine riesige Horde von Gaffern, die von einem halben Dutzend Uniformierter und jeder Menge Absperrband auf Abstand gehalten wurde. Ein demolierter Kiosk war in Kassel offenbar eine Megasensation. Der Hauptkommissar schob Frau Aroyo nach links und zerrte sie anschließend in einen Hauseingang.
    »Sie wissen, dass alles, was Sie jetzt zu unserer Unterstützung tun, in einem zu erwartenden Verfahren zu Ihren Gunsten ausgelegt wird. Also, klären Sie mich umfassend auf, damit ich vor Gericht für Sie sprechen kann.«
    Mata Aroyo sah sich vorsichtig um, bevor sie anfing zu sprechen.
    »Die Kleine ist in einem Kühlhaus in Baunatal. Aber das ist nicht das Wichtigste, um das es hier geht. In diesem Kühlhaus lagern etwa 120 Tonnen an tiefgefrorenem Fisch, der schwach bis mittel radioaktiv verseucht ist. Dieser Fisch ist der Hintergrund zu allem, um das es hier geht. Und es ist nur ein kleiner Teil einer ganzen Schiffsladung, die Tondo in mehreren Kühlhäusern in ganz Deutschland verteilt hat.«
    »Wie kommt er an radioaktiv verseuchten Fisch?«, wollte Lenz wissen.
    »Das ist eine lange Geschichte, Herr Polizist. Wollen wir es so machen, dass ich

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