Menschheit im Aufbruch - Teil 2
Ende, und er hatte das Empfinden, als verfüge er wieder allein über sein Hirn. Freude herrschte, wo zuvor Qual gewesen war. Zusammengekauert saß er auf seinem Sitz und wagte kaum zu glauben, daß es vorbei war.
Vorsichtig streckten seine Gedanken ihre Fühler aus, bereit, beim ersten Hauch des Argwohns zurückzuweichen.
„Mehr werden wir nicht von ihm erfahren. Es ist klar, daß er nur ein unbedeutender Offizier in der Streitkraft der Erde ist.“
„Wir haben eine ganze Menge erfahren“, warf ein anderer Rihnaner ein.
„Ich würde mir wünschen, es wäre mehr.“
„Sind Sie sicher?“
„Als wir aufhörten, war er nahe daran, den Verstand zu verlieren. Kein Wesen könnte in diesem Zustand noch Widerstand leisten. Ich bin auch der Ansicht, daß wir genug erfahren haben.“
„Was werden wir nun tun?“
Es entstand eine Pause, und Brady bemerkte, daß der Präsident ihn mit seinen großen, leuchtenden Augen ansah. Einen Augenblick befürchtete er, daß er entdeckt worden sei. Aber die Furcht wich sogleich, als er in des anderen Hirn nur die Betrachtung der Probleme sah, welche die irdische Eroberung des centauranischen Systems für das ganze rihnanische Imperium aufgeworfen hatten.
„Es ist selbstverständlich, daß die Erdbewohner bald Vorkehrungen treffen müssen, um die gemachten Eroberungen zu sichern.
Ich glaube, daß sie in andere Teile der Milchstraße einbrechen werden, um sich mehr Territorium zu verschaffen und noch mehr Schiffe und Waffen zu erbeuten, denn je mehr Rassen sie sich unterwerfen, desto mehr Verbündete werden sie im Kampf gegen uns haben.“
„Sicher werden sich keine Rassen gegen uns wenden!“
„Die Centauraner haben es getan, nicht aktiv, das gebe ich zu, aber wenn die Erdbewohner mehr Erfolge zu verzeichnen haben, werden sie alles, was in ihrer Macht steht, tun, um ihre Situation durch aktive Teilnahme zu verbessern. Wir müssen daher unsere gesamte Flotte mobilisieren und sie in drei Gruppen bereithalten, damit wir sie zur Hand haben, wenn ein irdischer Angriff erfolgen sollte. Von ihrer Lage ausgehend, würde ich sagen, daß sie in einer von den drei Richtungen vorstoßen müssen, entweder in das galaktische Zentrum Richtung Raygol oder in die westlichen Sektoren Richtung Arakos oder östlich nach Menator. Halten wir diese drei Anmarschwege unter Bewachung, ist es gleich, in welcher Richtung sie vorstoßen, denn wir werden stets genügend Kräfte haben, um sie so lange aufzuhalten, bis die beiden anderen Flotten in die Schlacht eingreifen können.“
Die Namen sagten Brady nichts, aber er erkannte die Bedeutung der Gedanken, die er mitgehört hatte. Obwohl der Plan einfach war, würde es von unschätzbarem Wert für Sherman sein, wenn er Einzelheiten darüber erfahren würde. Hierauf könnte er seine eigenen strategischen Pläne aufbauen, statt blindlings vorzugehen.
„Was ist mit den irdischen Waffen?“ fing er einen Gedanken auf, der von einem der Rihnaner an den Präsidenten gesandt wurde.
„Von den Centauranern haben wir etwas darüber erfahren. Diejenigen, welche zusammen mit dem Erdbewohner gefangen wurden, wußten zwar nicht viel, doch genug, um daraus entnehmen zu können, daß sie sich unseren eigenen Waffen in einer Art angepaßt haben, die wir nie für möglich gehalten hätten. Sie sind uns in allem, was wir haben, überlegen.“
Brady fühlte die Verwirrung, welche sich der anderen Rihnaner bei dieser Neuigkeit bemächtigte. Es war ihnen augenscheinlich zuvor nichts davon gesagt worden.
Ein Hauch des Entsetzens war vernehmbar, als einer von ihnen meinte: „Wenn das so ist, wie können wir dann erwarten, sie zu besiegen?“
Ein dünnes, verächtliches Kichern begleitete die Antwort des Präsidenten: „Habt keine Furcht, unsere Wissenschaftler arbeiten bereits daran, dieses Problem zu lösen. Wir besitzen einen wertvollen Vorteil, von dem die Erdbewohner noch nichts wissen, unser Unsichtbarkeitsfeld …“
„Darüber müßten sie doch bestimmt Bescheid wissen.“
„Wäre das der Fall, hätten wir diesen Erdbewohner niemals gefangennehmen können. Unsere Techniker arbeiten bereits an zusätzlichen Energiequellen, so daß unsere Schiffe bald in der Lage sein werden, sich innerhalb des Feldes zu bewegen. Die Forschungsarbeiten zeitigen bereits Erfolge. Dieses Element der Überraschung, verbunden mit unserer zahlenmäßigen Überlegenheit, stimmt mich zuversichtlich. Wir werden siegen. Unsere Verluste werden groß sein, das gebe ich zu, die
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