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Meridian - Flüsternde Seelen

Meridian - Flüsternde Seelen

Titel: Meridian - Flüsternde Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Kizer
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aufgehört, für dich zu beten. Und jeden Tag habe ich dafür gebetet, Gott möge einen Engel, eine ganze Armee von Engeln, schicken, um dich zu leiten und zu beschützen und dir zu helfen, zu überleben, bis ich dich wiederfinde.« Tränen liefen ihm übers Gesicht. Er kniete sich ihr zu Füßen. »Bitte verzeih mir, dass ich nicht mehr getan habe. Wenn ich dich nach New York mitgenommen hätte, wäre das alles nie passiert. Und wenn ich deine Mutter dazu gebracht hätte, mir alles anzuvertrauen, hätte ich ihr auch helfen können.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Die Aternocti haben mehr Macht, als du ahnst. Wenn sie ihre Hände im Spiel hatten, hast du Glück, dass du überhaupt noch lebst.«
    Juliet nestelte an ihrem Zopf herum. »Und du hast wirklich nach mir gesucht?«
    »Ja. Ich habe sogar einen Privatdetektiv angeheuert. Er durchsuchte sämtliche Transaktionen und Aufzeichnungen im Internet. Alles, worin dein Name erwähnt sein könnte. Ich fasse es nicht, dass es bereits zehn Jahre sind. Ich war im selben Bundesstaat und bin dir nie begegnet. Es tut mir so leid, dass du diese schrecklichen Dinge ertragen musstest. Wenn ich vielleicht als Priester hier in der Kirche geblieben wäre … ich weiß nicht.« Er streckte die Hand nach Juliet aus und hielt mitten in der Bewegung inne. »Ich hoffe, dass du mir eines Tages verzeihst.«
    Sanft berührte Juliet seine Finger. »Ich erinnere mich an dich und an meine Mutter. Das hast du mir zurückgegeben. Und du hast versucht, mich zu finden.« Sie nickte. »Hättest du mich aus dem DG rausgeholt, wenn du gewusst hättest, dass ich dort bin?«
    Minerva rieb sich an Tonys Händen und Schienbeinen.
    »Bei allem, was mir heilig ist, das schwöre ich dir. Nie hätte ich dich dort gelassen. Oder sonst irgendwo. Ich habe dich und deine Mutter wirklich als meine Familie betrachtet. Ich gehe nie wieder fort. Solange du mich in deinem Leben haben willst, bleibe ich. Wir bekämpfen die Bösen und retten deine Freunde.«
    »Es gibt nichts zu verzeihen, T.« Ein Lächeln huschte über ihre Lippen.
    »Du weißt es noch!« Tony lachte auf. »Sie hat mich immer T. genannt«, erklärte er den anderen.
    Ich fühlte mich, als würde ich Zeugin, wie Juliet genas, vielleicht nur ein wenig, aber ihr Herz fügte sich allmählich wieder zusammen.
    Rumi kippte den Rest seines Kaffees hinunter. »Ich hole uns zwar nur ungern zurück in die Gegenwart, aber wir müssen zwei Kinder finden. Wie sollen wir sie retten?«
    Der Ernst unserer Lage sorgte dafür, dass wir alle sorgenvoll die Gesichter verzogen.
    Tony stand auf und sah Tens an. »Dein Großvater hätte uns geraten zu kämpfen.«
    Tens nickte. »Richtig.«
    Rumi rieb sich die Hände. »Ich konnte in meiner Jugend ziemlich gut zuschlagen.«
    »Ich glaube nicht, dass es zu einer Prügelei kommen wird.« Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Custos sprang Rumi an, stemmte die Pfoten gegen seine Brust und schob ihn wieder in seinen Sessel. Dann leckte sie so hingebungsvoll sein Gesicht, dass wir alle lachen mussten.
    Das Telefon läutete und erinnerte uns daran, worauf wir warteten. Ich saß dem Apparat am nächsten. Rumi schlängelte sich um Custos herum, die auf seinem Schoß saß. »Auf dem Zettel steht, dass wir rangehen sollen.« Ich tat es, während Tens mir die Hand auf die Schulter legte und sie beruhigend tätschelte. »Rumis Glasatelier, was kann ich für Sie tun?« Rumi musste wieder lachen, und auch ich grinste.
    Bis ich hörte: »Hier ist Kirian. Kann ich mit Juliet sprechen?«

[home]
    Kapitel 43
    Juliet
    M eridian hielt mir das Telefon hin, doch Rumi schaltete rasch den Raumlautsprecher ein, damit alle mithören konnten.
    »Juliet?« Kirians Stimme klang gleichzeitig ängstlich und entschlossen.
    Mein Herz klopfte, mein Magen krampfte sich zusammen. Am liebsten hätte ich mich zusammengerollt und erst einmal alle Informationen verarbeitet. Meine Mutter hatte mich geliebt. Sosehr ich gebetet hatte, dass es wahr sein möge, war es mir schwergefallen, daran zu glauben. Sie hatte mich geliebt.
    »Juwel, sprich mit mir«, drängte Kirian.
    »Woher weißt du, dass ich hier bin?«, fragte ich. Meridian hatte die Frage auf ein Blatt Papier geschrieben und hielt es hoch. Ich war froh, dass sie noch in der Lage war, klar zu denken, denn mir fehlte die Kraft dazu.
    »Ich weiß nicht, wo du bist. Ms. Asura hat die Nummer gewählt. Du musst herkommen. Ich kann dir alles erklären.«
    »Erklär es jetzt. Ich will mit Nicole reden.

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