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Meridian - Flüsternde Seelen

Meridian - Flüsternde Seelen

Titel: Meridian - Flüsternde Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Kizer
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erzeugten, war so hell, dass ich die Augen gleich wieder zusammenkneifen musste. Nicoles Kette an meinem Hals leuchtete ebenfalls. Nicole war nicht mehr da.
    Ms. Asura schrie. Es war ein animalisches Geräusch, das bei mir Gänsehaut auslöste.
    »Was ist da los?«, rief ich Meridian zu.
    »Ich glaube, sie verbrennt. Keine Ahnung«, erwiderte sie, ohne den Blick von Ms. Asura abzuwenden.
    Tony sprach das Vaterunser auf Latein, während Rumi Worte in einer mir unbekannten Sprache murmelte. Tens und Meridian starrten geradeaus. Custos bellte. Mini fauchte.
    Wir sind das Licht. Heller als die Sonne, wenn sie sich in Silber oder Glas fängt. Eine Million Megawatt Gutes.
    Ms. Asura kochte. Ihre Haut warf Blasen, als sie vor uns in den Wald floh.
    »Sollen wir sie verfolgen?«, fragte ich.
    »Nein, ohne die Hilfe eines Kriegerengels können wir sie nicht töten. Außerdem müssen wir die Kinder finden. Vielleicht sind sie schon stundenlang hier draußen.«
    »Was, wenn sie zu ihnen will? Sie könnte ihnen etwas antun.« Rumi steuerte auf die verkohlte Spur zu, die sie hinter sich hergezogen hatte. Wir ließen einander los.
    Das Licht wurde schwächer, bis es wieder seine gewöhnliche Stärke erreicht hatte.
    »Wir haben den Transporter entdeckt«, sagte Tens. »Aber die Kinder waren nicht darin. Er steht da drüben.«
    Im nächsten Moment bemerkte ich, dass ich Tonys Hand hielt. »Wo ist Nicole?«
    Alle schüttelten den Kopf. Niemand wusste es. »War sie überhaupt hier?«, fragte ich.
    Meridian nickte. »Ja, aber du hast sie zusammen mit meiner Tante und deiner Mom gesehen. Sie ist fort, zumindest für den Augenblick …« Sie hielt inne.
    Ich würde später darüber nachdenken. Nun lief ich zu Kirians Leiche hinüber. »Kirian? Kirian? Helft mir!«, flehte ich. Tony fühlte ihm den Puls, während ich seinen leblosen Körper auf meinen Schoß zog.
    »Es tut mir so leid. Wir konnten ihn nicht retten.« Tony hielt mich im Arm, als ich in Tränen ausbrach.
    »Wie finden wir jetzt die Kleinen?«, fragte Rumi.
    Meridian blickte zum Mond und den Sternen empor, die am Himmel standen. »Wir … äh … brauchen Hilfe. Tante? Josiah? Roshana? Nicole?«, rief sie in die Nacht hinein und wartete dann ab. Schließlich drehte sie sich zu Tens um. »Hast du einen Vorschlag, wo wir anfangen sollen?«
    Ich wischte mir dir Augen. Bodie und Sema waren auf mich angewiesen. Für Kirian konnte ich nichts mehr tun. Wenn er im Sommer und am Fluss war, hatte sich sein Leben vielleicht doch noch zum Guten entwickelt.
    Ein Funkeln im Wald ließ mich aufmerken.
    »Was ist das?« Meridian hatte es auch gesehen.
    Ein weiteres Blinklicht näherte sich aus dem Wald.
    »Und das da?« Tens wies auf ein drittes.
    »Das sind Glühwürmchen«, erwiderte Rumi und ging darauf zu.
    »So früh im Jahr?«, wunderte sich Tony.
    Dann umschwärmten unzählige Glühwürmchen uns. Die Temperatur stieg, und die Nacht wurde zum hellen Tag. Ich schnappte nach Luft.
    »Denkt ihr, was ich denke?«, wandte sich Rumi an Meridian und Tens.
    Sie nickten. Ich hätte auch gern gewusst, was hier gespielt wurde.
    »Die Geschichte vom Glühwürmchenfest. Von dem kleinen Jungen, der der Seele seiner Mutter gefolgt ist.«
    Ein Glühwürmchen blieb vor meiner Nase stehen, schwebte auf der Stelle und schien darauf zu warten, dass ich es zur Kenntnis nahm. »Was machen wir jetzt?«, fragte ich.
    »Wir folgen ihnen«, hallte Rumis Stimme dröhnend durch die Nacht.
    Die Glühwürmchen bildeten einen erleuchteten Pfad den Bach entlang und durch den Wald, so dass sie gleichzeitig als Beleuchtung und als girlandenähnliche Wegbegrenzung dienten.
    »Bodie? Sema?«, riefen wir.
    Ich weiß nicht, wie lange wir gingen. Es fühlte sich gleichzeitig wie Stunden und wenige Sekunden an. Die Zeit stand still.
    Der Weg endete in einem pulsierenden Lichtbündel. Die Luft war so mild, dass mir die Jacke beinahe zu warm wurde. Weder Waldboden noch Bäume waren mit Reif bedeckt. Die Kinder lehnten, eng zusammengedrängt, an einem umgestürzten Baumstamm. Ihre Münder waren mit Isolierband zugeklebt, ihre Hände gefesselt. Ihre Wangen und Knie waren mit Erde verschmiert. Sie sahen aus, als wären sie in eine Schlammgrube gefallen.
    Ich lief auf sie zu, umarmte sie fest und zerrte dann an ihren Fesseln. »Ist alles in Ordnung? Seid ihr verletzt?«
    Jemand löste Klebeband und Stricke, und Bodie schlang mir die Arme um den Hals.
    »Ich wollte mit dir mitkommen. Es tut mir so leid, dass ich ins Auto

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