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Merlin - Wie alles begann

Merlin - Wie alles begann

Titel: Merlin - Wie alles begann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron
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    And of his wisdoms also
    And othre happes mony mo
    Sum whyle byfeol in Engelonde.
     
    Aus ›OF ARTHOUR AND OF MERLIN‹,
    eine Ballade aus dem dreizehnten Jahrhundert
     
    Er, der schuf mit seiner Hand
    Wind und Wasser, Wald und Land;
    Gib dem ein gutes Ende,
    Der jetzt zu hören ist bereit,
    Und ich will reden von der Zeit,
    Als Merlin wurd’ empfangen und gebor’n,
    Von seiner Weisheit, die ihn auserkor’n,
    Und anderem, was noch bekannt
    Aus jener Zeit in Engelland.

PROLOG 
    W enn ich die Augen schließe und zum brausenden Rhythmus des Meeres atme, kann ich mich immer noch an diesen längst vergangenen
     Tag erinnern. Rau, kalt und still war er, die Hoffnung fehlte ihm wie meinen Lungen die Luft.
    Seit jenem Tag habe ich viele andere gesehen, mehr als mir die Kraft zu zählen bleibt. Doch jener Tag strahlt so hell wie
     der Galator selbst, so hell wie der Tag, an dem ich meinen eigenen Namen fand, oder der Tag, an dem ich zum ersten Mal ein
     Baby wiegte, das den Namen Artus trug. Vielleicht erinnere ich mich so deutlich daran, weil der Schmerz wie eine Narbe auf
     meiner Seele nicht verschwinden will. Oder weil er das Ende von so vielem bedeutete. Oder weil er sowohl ein Anfang wie ein
     Ende war. Der Beginn von allem.
     
    Aus dem tosenden Meer stieg eine dunkle Welle und daraus hob sich eine Hand.
    Als die Welle höher stieg, einem Himmel entgegen, der so rauchgrau war wie sie, hob sich auch die Hand höher. Ein Armband
     aus Schaum wirbelte um das Handgelenk, während die Finger verzweifelt nach etwas griffen, das sie nicht finden konnten. Es
     war die Hand eines kleinen Menschen. Es war die Hand eines schwachen Menschen, zu schwach, um noch länger zu kämpfen.
    Es war die Hand eines Jungen.
    Mit einem tiefen, saugenden Geräusch wogte die Welle auf und neigte sich stetig der Küste zu. Einen Moment hielt sie inne
     zwischen Ozean und Land, zwischen dem dunklen Atlantik und der gefährlichen, felsengesäumten Küste von Wales, das damals Gwynedd
     genannt wurde. Dann schwoll das Saugen zu einem krachenden Donnern, während die Welle brach und den schlaffen Körper des Jungen
     auf die schwarzen Felsen schleuderte.
    Sein Kopf schlug so heftig gegen einen Stein, dass sein Schädel bestimmt gebrochen wäre, hätte ihn das dichte Haar nicht geschützt.
     Der Junge lag völlig still da, nur der Luftzug des nächsten Brechers zerzauste seine Locken, die unter den Blutflecken schwarz
     waren.
    Eine zerrupfte Möwe sah seine bewegungslose Gestalt und kam über das Felsengewirr angehüpft, um sie aus der Nähe zu betrachten.
     Sie neigte den Schnabel zum Gesicht des Jungen und versuchte einen Strang Seetang wegzuziehen, der sich um sein Ohr gewickelt
     hatte. Die Möwe zog und zerrte, wobei sie wütend schrie.
    Endlich riss der Tang. Triumphierend sprang der Vogel auf einen der nackten Arme des Jungen. Unter den braunen Tunikafetzen,
     die immer noch an ihm klebten, schien er klein zu sein, selbst für einen Jungen von sieben. Doch etwas in seinem Gesicht –
     die Form seiner Stirn vielleicht oder die Linien um seine Augen – wirkte viel älter.
    In diesem Augenblick hustete er, erbrach Meerwasser und hustete erneut. Mit einem Schrei ließ die Möwe den Tang fallen und
     flatterte auf einen Stein.
    Der Junge blieb noch einen Moment regungslos. Alles, was er schmeckte, war Sand, Schleim und Erbrochenes.Alles, was er fühlte, war ein schmerzhaftes Klopfen im Kopf und die Felsen, die in seine Schulter stachen. Dann kam wieder
     ein Hustenanfall, wieder ein Schwall Meerwasser. Ein stockender, mühsamer Atemzug. Dann ein zweiter Atemzug, ein dritter.
     Langsam ballte sich seine schmale Hand zur Faust.
    Wellen drängten heran und fluteten zurück, hin und her. Lange Zeit flackerte sein Lebenslicht schwach am Rande der Dunkelheit.
     Unter dem Schmerz schien sein Kopf seltsam leer, fast als hätte er einen Teil seines Selbst verloren. Oder als trennte ihn
     etwas von einem Teil seiner selbst und ließe ihm nichts als ein anhaltendes Gefühl der Angst.
    Sein Atem ging langsamer. Seine Faust entspannte sich. Er keuchte, als wollte er wieder husten, wurde aber still.
    Vorsichtig näherte sich die Möwe.
    Dann lief von irgendwoher ein dünner Energiestrom durch seinen Körper. Etwas in ihm war noch nicht bereit zu sterben. Er regte
     sich wieder, atmete.
    Die Möwe erstarrte.
    Er öffnete die Augen. Schaudernd vor Kälte rollte er auf die Seite. Er spürte den rauen Sand im Mund und versuchte zu spucken,
     aber der

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