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Microsoft Word - Atlan 028 - Die Sandgeister von Occan.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 028 - Die Sandgeister von Occan.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
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Druckanzug merkwürdig verformt war. Hinter der Klarsichtscheibe war kein Gesicht zu entdecken; wo der Oberkörper sein sollte, wirkte der Druckanzug leer. Dafür waren die Beine und das Unterteil des Druckanzuges prall gefüllt.
Das konnte nur bedeuten, daß Corteen die gleichen Gedankengänge gehabt hatte wie er :selbst.
Noah-Noah atmete erleichtert auf. Wenn dieser Trick ihnen nicht die Rettung brachte, dann ...
Er starrte gebannt auf das Tor vor ihm. Noch drei Meter—die Ränder der Torbögen begannen zu glühen, erstrahlten in gleißendem Licht. Noch zwei Meter— Blitze sprangen von einem Torbogen auf den anderen über, bis sie die dazwischenliegende Fläche ausfüllten.
In diesem Augenblick wurde NoahNoah angehalten. Einige Sekunden lang blieb er in der Schwebe. Vollkommene Stille herrschte, dann drang ein fremder Gedanke in sein Gehirn:
Keine Körper!
Was dann mit ihnen geschah, konnte Noah-Noah mit seinen Sinnen nicht mehr erfassen. Als er wieder klar denken konnte, fand er sich in jenem Gewölbe wieder, von dem aus sie in die automatische Station eingedrungen waren. Neben ihm lag Rubber Corteen, ein unförmiges Etwas in einem Druckanzug.
“Sie haben unsere Chance gerade noch rechtzeitig erkannt, Rubber”, sagte Noah-Noah in sein Helmmikrophon.
“J-jawohl”, erklang jetzt Corteens schwache Stimme in Noah-Noahs Kopfhörern. “Ich habe es absichtlich getan.”
Diese Behauptung machte NoahNoah mißtrauisch.
“Oder war es gar kein Täuschungsmanöver?” erkundigte er sich. “Hatten Sie einen Rückfall, Rubber?”
“Nein, nein”, beharrte Corteen und fand langsam zu seiner gewohnten Körperform zurück. “Es war kein Rückfall !”
Noah-Noah glaubte ihm nicht recht. Er dachte schaudernd daran, daß der schwierigste Teil ihres Unternehmens noch vor ihnen lag.
    9.
    Sie verließen die Ruine und stellten erleichtert fest, daß der Sturm noch nicht zugenommen hatte. Es gab zwar auch jetzt noch Böen, die mit einer Geschwindigkeit von 120 bis 150 Stundenkilometern über die Sanddünen fegten, alles in allem hatte der Wind ein erträgliches Maß angenommen.
    Noah-Noah und Corteen setzten sich in Bewegung. Da ihre Beobachtungsgeräte wieder funktionierten, konnten sie die Richtung leicht feststellen, in der der mutmaßliche Stützpunkt der Wasserstoffatmer lag.
    Durch das Nachlassen des Sturmes waren auch die statischen Störungen zurückgegangen. Die Sichtweite betrug fünfzig Meter. Die beiden Spezialisten hätten mit diesen Bedingungen zufrieden sein können, doch über ihnen schwebte ständig eine unsichtbare Drohung. Sie wußten beide, daß sie am Ende ihrer Kräfte waren. NoahNoah konnte jeden Augenblick zusammenbrechen, Corteen besaß zwar noch genügend physische Kraft, aber er konnte sich nicht mehr voll auf seine parapsychische Fähigkeit verlassen.
    “Die letzte Etappe, Rubber”, versuchte Noah-Noah den Gefährten aufzumuntern. “Es kann sich höchstens noch um zehn Kilometer handeln.”
Eine Sturmbö stieß seitlich auf ihn nieder, und er mußte sich in den Sand werfen, um nicht davongeweht zu werden. Er blieb einige Zeit reglos liegen, bevor er sich aufrappelte und weiterstolperte.
“Schalten Sie Ihren Schutzschirm ein, Noah”, schlug Corteen vor. “Solange wir aufrecht gehen können, bietet uns der Schutzschirm Vorteile. Zumindest dämpft er die Wucht der Böen.”
Noah-Noah befolgte Corteens Ratschlag. Als ihn die nächste Bö in den Rücken traf, konnte er sich tatsächlich erfolgreich dagegenstemmen. Es fiel ihm nach einiger Zeit auf, daß Corteen immer in seiner unmittelbaren Nähe blieb. Noah-Noah vermutete, daß er dies tat, um ihm notfalls beistehen zu können. Er war darüber verärgert, äußerte sich aber nicht.
Er war froh, nicht sprechen zu müssen. Sein Verlangen nach Wasser hatte sich weiterhin gesteigert. Er wußte, daß selbst eine geringe Menge Flüssigkeit ihn wieder aufgerichtet hätte. Nur einige Schluck—und er hätte die schlimmste Krise überstanden.
Aber woher sollte er Wasser nehmen?
Vor seinen Augen entstanden verlockende Bilder. Die Lagunen von Paron tauchten auf—die Korallen von Ars-na-Aldaya—die subozeanischen Hochhäuser von Oru-on-Ogniac, der Hauptstadt seiner Heimat ...
Ein Windstoß kam und vertrieb die Bilder.
Noah-Noah fand zurück in die Realität. Er stolperte, taumelte einige Schritte vor dem Wind her, verlor den Halt und fiel in den Sand, wurde herumgewirbelt und davongetragen. Zehn Meter segelte er durch die Luft, bevor er auf einer Düne

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