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Mind Control

Mind Control

Titel: Mind Control Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Flinn
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zu schieben. Anschließend bezogen sie mit ihren Velocs hinter der Deckung Stellung.
    Hassan konnte die Angst seiner Leute spüren. »Der Energieausfall ist auf der Führungsebene längst bemerkt worden«, machte er ihnen Mut. Er versuchte selbst daran zu glauben. Auch er duckte sich und nahm die Highfire in Anschlag. »Und da sind auch noch unsere Betas. Wir müssen bloß lang genug ausharren.« Erst jetzt brachte er die Flamme seines Feuerzeugs zum Erlöschen. Atemlos lauschten sie in der Finsternis auf die Geräusche. »Feuer erst auf mein Kommando!«
    Weiter hinten, im Korridor zur Kommandozentrale, kreischte es laut auf, und grelle Funken stoben von der Decke.
    Sprengstoff detonierte, und die schwere, stählerne Bunkertür wurde aus ihrer Verankerung gerissen. Sturmgeheul wurde laut, und Sand fegte ins Innere des Kommandostands. Dazwischen klapperte es. »Runter!«, brüllte Hassan geistesgegenwärtig.
    Sekunden später explodierte im Gang ein greller Lichtblitz. Eine Blendgranate.
    »Scheiße!«, heulte einer seiner Leute auf. Afrikanische Dialekte drangen an ihre Ohren, und sie konnten hören, wie eine unbekannte Anzahl Kämpfer durch die freigesprengte Öffnung in den Gang sprang.
    Hassan öffnete die Augen wieder und entdeckte menschliche Silhouetten mit Gewehren und klobig wirkenden Helmen. Nachtsichtgeräte?
    »Feuer!«, brüllte Hassan und betätigte den Abzug. Um ihn herum hämmerten die Velocs, und im Schein ihrer Mündungsfeuer konnte er sehen, wie eine der eindringenden Gestalten zu Boden gerissen wurde. Im nächsten Moment ratterten im Gang mehrere Maschinengewehre, deren Salven Holz und Metall ihrer improvisierten Deckung zersiebten. Sein Elektronikoffizier brüllte auf und stürzte röchelnd zur Seite, als die gegnerischen Feuerstöße jäh abrissen. Hassan legte abermals mit seiner Highfire an, als ihm die Waffe von einer unsichtbaren Kraft aus der Hand gerissen wurde. »Was…?«
    Weitere Klapperlaute ertönten, und Hassan begriff, dass es seinen übrigen Leuten mit ihren Waffen nicht anders ergangen war. Bevor er einen klaren Gedanken fassen konnte, flammten im Gang Scheinwerfer auf, deren greller Lichtschein ihre improvisierte Stellung aus dem Dunkeln riss. Geblendet riss Hassan die Hände vors Gesicht.
    Schon wurde er von kräftigen Pranken gepackt, auf die Beine gerissen und gegen die Wand geworfen. Beißender Raubtiergeruch drang an seine Nase, und ein fürchterliches Brüllen brachte seine Ohren zum Klingen. Ein Beta.
    Löwe. Verflucht!
    »Hände über den Kopf, Sonny!«, grollte die Raubtierstimme in seinem Rücken. Die warme Mündung eines Gewehrlaufs drückte gegen sein Genick, und Hassan folgte dem Befehl. Zu seinem Erstaunen sprangen die Computer und Monitore im Raum wieder an. Aus den Augenwinkeln sah er, wie drei Schwarzafrikaner in Tarnanzügen die Computerterminals hinter ihm besetzten. Zulus! Sie waren auf eine Weise überrumpelt worden, wie es Hassan niemals für möglich gehalten hätte. Verzweifelt verschaffte er sich einen Überblick. Einer seiner Männer war tot, und sein Elektronikoffizier krümmte sich wimmernd am Boden. Abgesehen von ihm selbst war nur noch Gazzem auf den Beinen, der ebenso wie er von einem weiteren Löwen-Beta gegen die Wand gepresst wurde.
    Der Mann schluchzte. Elender Feigling!
    Schlagartig wurde es still im Raum. Nur das hilflose Stöhnen des Elektronikers am Boden war noch zu hören.
    Seltsam. Selbst der Sturm draußen vor der Bunkertür schien verebbt zu sein. Jedenfalls konnte Hassan keine Windgeräusche mehr hören. Stattdessen spürte er eine fast greifbare Spannung. Schritte ertönten. Leise Schritte. So als würde jemand barfuß nahen.
    »Ich verlange …«, setzte Hassan an, doch ein brutaler Schlag mit dem Gewehrkolben setzte seiner Forderung ein jähes Ende. Hassan ächzte.
    »Du sprichst nur, wenn der Sanusi es gestattet!«, röhrte der Löwen-Chim hinter ihm und warf die Mähne zurück.
    Sanusi? Soweit Hassan wusste, entstammte dieses Wort dem Zulu-Dialekt und bedeutete »Schamane«.
    »Natürlich gestatte ich es«, sprach eine irritierend helle Stimme. Sie klang fast wie die eines Kastraten. Zugleich war sie ruhig. Selbstsicher. Irgendwie … gefährlich. »Der Mann ist Krieger wie wir. Ehre, wem Ehre gebührt.«
    Der Löwen-Beta packte seinen Gefangenen im Genick, zwang ihn herum und zugleich auf die Knie. Hassan landete unmittelbar neben seinem verwundeten Elektronikoffizier, um dessen Brustkorb sich eine Blutlache ausbreitete. Jetzt sah

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