Mission auf Leben und Tod: Roman (German Edition)
Hierher!«
»Sprichst du mit mir, Kumpel?«, sagte Mack ohne stehen zu bleiben.
»Gunther Rock, wir sind von der französischen Polizei, und auf Sie passt die Beschreibung einer Person, der Piraterie und Mordversuch an der Besatzung zur Last gelegt wird. Stellen Sie die beiden Taschen ab und heben Sie die Hände.«
Raymond, keine zehn Meter von Mack entfernt, zog seine Pistole und richtete sie direkt auf Mack Bedfords Herz.
KAPITEL ZEHN
Mack versuchte eine resignierte Miene aufzusetzen, als hätte er sich mit seinem Schicksal abgefunden. Er sah zu Boden, nickte, als wollte er genau das tun, was ihm gesagt wurde, beugte sich langsam nach vorn und stellte die Tasche und den Werkzeugkoffer ab, als wären sie wertvolle Gegenstände. Als er sich wieder aufrichtete, nahm er die Hände hoch und ließ dabei Raymond nicht aus den Augen.
Und dann schlug er mit irrwitziger Geschwindigkeit zu, umklammerte mit beiden Händen Raymonds rechten Arm, schwang ihn zur Seite und knallte ihn gegen die Kante der Strandmauer. Der Ellbogen splitterte wie ein morscher Ast.
Raymond schrie auf, die Waffe flog über die Mauer auf den Strand, und Mack verpasste ihm einen harten Tritt in den Unterleib, der ihn flach auf den Rücken legte. Er krümmte sich vor Schmerzen.
Marcel hatte keine Zeit mehr, die Waffe zu ziehen. Er sprang Mack von hinten an und rammte dem ehemaligen SEAL den Unterarm gegen den Nacken. Aber Marcel fehlte es dazu schlicht an Kraft. Mack verdrehte nur den Oberkörper und schlug mit dem angewinkelten Ellbogen zu.
Es war mehr als ein Schlag, es war unbewaffneter Nahkampf, ein Leben lang trainiert. Macks Hand bewegte sich mit rasender Geschwindigkeit, als er Marcel zwei Finger in die Augen rammte, so hart, dass er sein Leben lang blind gewesen wäre. Aber das spielte keine Rolle mehr. Marcel versuchte noch, sich von diesem Monstrum zu lösen, hatte aber nicht die geringste Chance. Mack
packte ihn an den Ohren, verdrehte ihm blitzschnell den Kopf, erst nach links, dann nach rechts, und brach ihm dabei den Hals.
Marcel war tot, bevor er am Boden aufschlug. Dann zog Mack Raymond an den Ohren hoch und machte mit ihm dasselbe. Er hatte genau 9,7 Sekunden gebraucht, um die beiden zu töten. Darauf warf er sie beide über die Mauer.
Mack hörte noch Marcels Handy klingeln, als der Leichnam dumpf im Sand aufschlug. Diesmal würde niemand mehr auf Pierre Savarys Anruf antworten. Natürlich wusste der Polizist zu diesem Zeitpunkt nicht, dass in Foches Sicherheitsstab soeben zwei Stellen frei geworden waren. Aber das war auch schon egal, schließlich kochte er vor Wut über diesen erbärmlichen Marcel, der es noch nicht einmal schaffte, an sein gottverdammtes Handy zu gehen.
Mack nahm seine Tasche und den Werkzeugkoffer auf, murmelte noch was von »verdammten Amateuren« und warf einen letzten Blick auf die beiden Killer, die man geschickt hatte, um ihn zu töten. Das Bild seines geliebten Tommy stand ihm vor Augen, und leise fügte er hinzu: »Das hab ich wohl für dich gemacht, Junge.«
Er wusste sehr gut, dass er sich über Anne und Tommy nicht den Kopf zerbrechen durfte. Er konnte nichts für sie tun. Die beiden stumpfsinnigen Typen hier waren ihm scheißegal, für seine Frau und ihren gemeinsamen Sohn aber hätte er sich auf der Stelle hinsetzen und hilflose Tränen vergießen können. Tief in seinem Herzen wusste er, dass Carl Spitzbergen Tommy retten würde, sie würden wieder zusammen angeln gehen und Baseball spielen und sich die Red Sox ansehen. Sein Sohn würde nicht sterben. Mack rang um Fassung, damit die Tränen versiegten, die ihm ungehemmt in den Vollbart strömten, während er zum Dorf hinaufschlenderte.
Quer über der sich verengenden Straße waren zwischen den Geschäften Banner gespannt, auf denen zu lesen war: Henri
Foche – Pour la Bretagne, pour la France. Ein, zwei frühe Kunden kauften in einer Boulangerie bereits warme Baguettes, aber keiner achtete sonderlich auf den großen Mann mit dem Vollbart, der mit einer Tasche und einem Werkzeugkoffer die Hauptstraße hochkam.
Mack hatte vor, so lange durch die Stadt zu gehen, bis er auf eine Tankstelle oder einen Gebrauchtwagenhändler traf – was sich als ein ziemlich langer Fußmarsch von gut eineinhalb Kilometern herausstellte. Aber dann fand er einen: Laporte-Auto. Auch hier war über dem Vorplatz ein Foche-Banner gespannt. Neben der Tankstelle war ein halbes Dutzend Gebrauchtwagen aufgereiht.
Es gab einen dunkelblauen Peugeot für 14 000 Euro
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