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Mission auf Leben und Tod: Roman (German Edition)

Mission auf Leben und Tod: Roman (German Edition)

Titel: Mission auf Leben und Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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können.
    Die SEALs waren stinksauer, nicht nur auf die Aufständischen, die die Rakete abgeschossen hatten. Sie waren wütend auf die Iraner, die die mittlerweile illegale Rakete geliefert hatten. Das war bekannt und auch nie dementiert worden. Vor allem aber richtete sich die Wut gegen den Rüstungskonzern, der die Diamondhead produzierte. Das US-Oberkommando mutmaßte, dass ein französisches Unternehmen dahinterstand, war aber nicht in der Lage, die Firma zu benennen. Was nicht überraschte.
    Das Pentagon nahm an, dass die Entwicklung der Rakete ursprünglich von dem europäischen Rüstungsunternehmen MBDA angestoßen worden war, in dem die führenden europäischen Lenkflugkörper-Hersteller aus Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Spanien und Italien zusammengeschlossen waren. MBDA S.A.S. beschäftigte an die 10 000 Mitarbeiter, besaß zahlreiche Tochtergesellschaften und war zweifellos der weltweit führende Hersteller von Lenkwaffensystemen. Zu den wichtigsten Anteilseignern gehörte unter anderem die European Aeronautic Defence and Space Company (EADS), der wiederum die französische Aérospatiale-Matra Missiles gehörte.
    Laut Pentagon führte die Spur zur MBDA-Tochter Euromissile mit Sitz im französischen Fontenay-aux-Roses. Sie hatte die Mittelstrecken-Panzerabwehrwaffe MILAN entwickelt, den Urahn der Diamondhead.
    Die neueste MILAN verfügte über eine unglaubliche Durchschlagskraft. Bis zu einer Reichweite von drei Kilometern konnte sie Reaktivpanzerung mit einer Dicke von einem Meter oder mehr als drei Meter dicken armierten Beton durchdringen. Sie war hervorragend gegen elektronische Störmaßnahmen geschützt, wog lediglich 45 Kilo und konnte von zwei Männern bedient werden, wobei einer die Startplattform, ein Dreibein, trug und der andere zwei Raketen.
    Wer für die Entwicklung der stark verbesserten Diamondhead verantwortlich zeichnete, musste ein Genie gewesen sein. Hier kam der zwielichtige, nur als Yves bekannte Wissenschaftler ins Spiel. Die Diamondhead, sein ganzer Stolz, war allem, was Euromissile für die MILAN auf dem Reißbrett hatte, mindestens acht Jahre voraus. Allerdings enthielt sie eine Treibsatzkomponente, die das große europäische Konglomerat niemals verwendet hätte.
    Durch die UN-Resolution war die Rakete allerdings selbst im schändlichsten, unmoralischsten Gewerbe der Welt zu einem heißen Eisen geworden. Sollte jemals herausgefunden werden, wo die Diamondhead produziert wurde, würde es das sofortige Aus für die Fabrik bedeuten.
    Nur hatte niemand auch nur die leiseste Ahnung, woher die neue »SuperMILAN« stammte, noch nicht einmal die peniblen Mitarbeiter des umfangreichen Sicherheitsdienstes von MBDA. Die Diamondhead war ein internationaler Paria und stand unter dem Schutz eines der mächtigsten Männer Frankreichs, eines Mannes, der in kurzer Zeit unangreifbar sein dürfte.
    Für die US-Soldaten im Irak waren das nicht die besten Neuigkeiten. Wie alle Armeen auf Terroristenjagd hatten die Amerikaner
mit einem gewaltigen Nachteil zu kämpfen: Sie konnten weder ihren Feind noch dessen Stellungen ausmachen. Ohne wirksame Aufklärung waren die Einheimischen, die ihren Tod wünschten, nicht zu lokalisieren. Es gab keine Kasernen, auf die das Feuer gerichtet werden konnte, der Feind trug keine Uniform, selbst das eigene Leben bedeutete ihm häufig wenig. Oft schlug er aus dem Nichts zu und zog sich wieder zurück. Manchmal ergab er sich überraschend und verlangte unter den Schutz der Genfer Konvention gestellt zu werden, deren Unterzeichner 60 Jahre zuvor von modernen Dschihadisten noch nichts gewusst hatten.
    Im Allgemeinen waren die Aufständischen und Terroristen mit ihren alten Kalaschnikows und unzuverlässigen, selbst gebauten Granaten waffentechnologisch enorm im Nachteil. Hatten sie jedoch Zugriff auf hochmoderne, frisch aus dem Iran angelieferte Lenkraketen wie die Diamondhead, verschob sich das Spiel in dramatischer Weise zu ihren Gunsten.
    Genau darüber machte sich der Navy SEAL Lieutenant Commander Mackenzie Bedford Gedanken, als er seiner Frau Anne in Dartford, Maine, schrieb. Ausgestreckt auf einem der großen olivfarbenen Kissen, die in der Ecke seines Zeltes gleich neben der Klimaanlage lagen, hatte er bislang Folgendes verfasst:
    Wahrscheinlich hast du von der neuen Panzerabwehrrakete gehört, die diese Wahnsinnigen gegen uns einsetzen. Es gibt keinen Grund zur Sorge, die Ächtung durch die UN ist mittlerweile in Kraft, und in den vergangenen zwei

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