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Mit 13 hat man täglich Ärger

Mit 13 hat man täglich Ärger

Titel: Mit 13 hat man täglich Ärger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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können kein Englisch. Und
die Margot interessiert sich nicht besonders für die Schule. Das hat sie von
mir.“
    Frau Haller lachte schallend,
und Katja starrte fasziniert auf die dreireihige Perlenkette, die auf dem
gewaltigen Busen von Margots Mutter hüpfte, wie von einem Erdbeben geschüttelt.
    „Ist ja auch alles nicht so
wichtig“, meinte Frau Haller fröhlich, „wenn sie sich den richtigen Mann sucht.
Ihr Mädchen heiratet ja doch.“
    Katja war anderer Ansicht, aber
sie hütete sich, Frau Haller zu widersprechen. Zum Glück klingelte in diesem
Augenblick das Telefon.
    Frau Haller sprang mit
erstaunlicher Behendigkeit aus ihrem Sessel und hob den Hörer ab.
    „Entschuldigung“, sagte sie zu
Katja gewandt, „das geht bei uns den ganzen Tag so. Man kommt nicht zur Ruhe.“
    Katja sah verlegen auf ihre
Schuhspitzen, während Margot unbeteiligt auf der Sofalehne hockte und in einer
Illustrierten blätterte.
    Sobald Frau Haller sich am
Apparat gemeldet hatte, verfiel sie in breiten Dialekt. Offensichtlich ging es
um einen säumigen Handwerker, dem sie die Meinung sagte. Katja verstand kaum
ein Wort, aber so gefiel ihr Frau Haller wesentlich besser, als bei dem
gezierten Getue vorher.
    An der Haustür läutete es
zweimal kurz und Margot sprang auf.
    „Das ist Liz. Komm Katja. Wir
gehen in mein Zimmer rauf, ja Mutti?“
    „Ja, geht nur. Also Katja — es
hat mich gefreut!“ Wieder reichte sie Katja förmlich die Hand.
    Katja stakste vorsichtig über
das glatte Parkett hinter Margot her, sie war heilfroh, daß die Audienz beendet
war. Gemeinsam mit Liz stiegen sie in den oberen Stock hinauf.
    Margots Zimmer war ein
merkwürdiges Mittelding zwischen Kinderzimmer und Filmdekoration. In der Mitte
stand ein rosa Himmelbett mit weißer Felldecke, auf der Dutzende von Puppen und
Stofftieren aufgebaut waren. Auch der Fußboden war mit weißem Fell belegt. Dort
lagen zwischen Kleidungsstücken haufenweise Schallplatten. Die Wände waren rundherum
mit Fotos von Schlagerstars beklebt.
    Katja deutete auf die Puppen
und Tiere. „Mußt du die jeden Tag so schön aufbauen?“
    „Ach wo, das macht Mutti. Es
macht ihr Spaß.“
    Liz und Margot saßen bereits
auf dem Boden und wühlten in den Schallplatten herum.
    „Du bist heute Ehrengast — was
möchtest du hören?“
    „Irgendwas, ich versteh nichts
davon.“
    Liz und Margot wechselten einen
mitleidigen Blick und vertieften sich in die Titel der Platten. Katja fragte
sich, was sie hier eigentlich sollte.
    „Also, die Generalprobe hat ja
prima geklappt!“ sagte Margot zufrieden, nachdem sie den neuesten Hit aufgelegt
hatte. „Du siehst so brav und wohlerzogen aus, daß meine Mutter bestimmt nicht
mißtrauisch wird.“
    „Wieso eigentlich mißtrauisch?“
    „Ach weißt du“, sagte Margot
ausweichend, „es hat da mal Stunk gegeben mit unseren Eltern. Sie sind eben
hoffnungslos altmodisch. Wir sind ein bißchen zu spät nach Hause gekommen, und —
na ja, da kann man nichts machen. Jedenfalls haben sie uns verboten, noch mal
allein nach München zu fahren. Aber jetzt mit dir — das ist natürlich was
anderes.“
    Liz hatte sich die Schuhe
ausgezogen und tanzte mit geschlossenen Augen durchs Zimmer. Ihr Gesicht hatte
einen so verzückten Ausdruck, als hätte man ihr nach einwöchigem Fasten eine
doppelte Portion Eiscreme mit Früchten und Sahne serviert. Auch Margot begann,
sich mit geschlossenen Augen im Takt zu wiegen.
    Katja fühlte sich höchst
überflüssig. Der Nachmittag versprach, stinklangweilig zu werden, wenn das so
weiterging.
    „Nun erzählt doch mal, was wollt
ihr mir in München zeigen?“
    „Wie? Ach so. Das ist unser
Geheimnis.“
    „Laß dich überraschen.“
    „Jedenfalls kannst du dich auf
einen ganz duften Nachmittag gefaßt machen.“
    Die beiden versanken wieder in
ihren Schlagerträumen.
    „Ich würde gern mal ins Deutsche
Museum gehen“, versuchte Katja das Gespräch wieder in Gang zu bringen.
    „Deutsches Museum? Das ist doch
was für kleine Kinder“, sagte Liz gedehnt, ohne ihren Tanz zu unterbrechen. „Du
hast keine Ahnung von München.“
    Katja stand auf und setzte sich
zu den Puppen und Teddybären aufs Bett. Zu blöd, wie die beiden da tanzten,
ohne sich um sie zu kümmern. Sollte sie lieber gleich nach Hause gehen?
    „Sagtmal — was ist eigentlich
mit dieser Petra?“ fragte sie schließlich.
    Margot blieb stehen.
    „Wieso? Was soll sein mit ihr?“
    „Na ja, dies Affentheater um
sie rum. Ist sie irgendwas

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