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Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan

Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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schrill.
    »Viele Sachen, Daddy. Über Darryl konnte sie mit dir nich reden. Du schreist sie nur an, sagst ihr die ganze Zeit, sie soll beten.«
    »Ich muss doch an ihre Seele …«
    »Hat Tamela mit Ihnen über ihre Beziehung zu Darryl Tyree gesprochen?« Slidell schnitt Banks das Wort ab.
    »Ein bisschen.«
    »Hat Sie Ihnen gesagt, dass sie schwanger ist?«
    »Ja.«
    »Wann?«
    Geneva zuckte die Achseln. »Letzten Winter.«
    Banks sackte sichtbar in sich zusammen.
    »Wissen Sie, wo Ihre Schwester ist?«
    Geneva ignorierte Slidells Frage.
    »Was haben Sie in Darryls Holzofen gefunden?«
    »Verkohlte Knochenfragmente«, erwiderte ich.
    »Sind Sie sicher, dass sie von einem Baby sind?«
    »Ja.«
    »Vielleicht war es eine Totgeburt.«
    »Diese Möglichkeit besteht immer.« Ich bezweifelte es, noch während ich es aussprach, aber ich konnte den traurigen Blick in Genevas Augen nicht ertragen. »Deshalb müssen wir Tamela ja finden, um aufzuklären, was wirklich passiert ist. Für den Tod des Babys könnte auch etwas anderes als Mord die Erklärung sein. Ich hoffe sehr, dass sich das so erweist.«
    »Vielleicht kam das Baby zu früh.«
    »Ich bin Expertin für Knochen, Geneva. Ich erkenne Veränderungen, die im Skelett eines sich entwickelnden Fötus stattfinden.«
    Denk an das KUSS-Prinzip, schalt ich mich. Kein unnötiger Schnickschnack.
    »Tamelas Baby war voll ausgereift.«
    »Was heißt das?«
    »Die Schwangerschaft dauerte volle achtunddreißig Wochen oder zumindest fast. So lange, dass das Baby lebensfähig gewesen wäre.«
    »Vielleicht hat es Probleme gegeben.«
    »Vielleicht.«
    »Woher wissen Sie, dass es Tamelas Baby war?«
    Slidell meldete sich zu Wort und zählte die Argumente an seinen Wurstfingern ab.
    »Erstens, mehrere Zeugen haben angegeben, dass Ihre Schwester schwanger war. Zweitens, die Knochen wurden in einem Ofen in ihrer Wohnung gefunden. Und drittens, sie und Tyree sind verschwunden.«
    »Hätte auch das Baby von jemand anderem sein können.«
    »Und ich könnte Mutter Teresa sein, bin es aber nicht.«
    Geneva wandte sich wieder an mich.
    »Was is mit diesem DNS-Zeug?«
    »Die Fragmente waren zu wenig und zu stark verbrannt für einen DNS-Test.«
    Geneva zeigte keine Reaktion.
    »Wissen Sie, wohin Ihre Schwester verschwunden ist, Miss Banks?« Slidells Ton wurde schärfer.
    »Nein.«
    »Gibt es sonst noch irgendetwas, das Sie uns sagen können?«, fragte ich.
    »Nur noch eins.«
    Geneva schaute von mir zu ihrem Vater und zu Slidell. Weiße Frau. Weißer Polizist. Keine tollen Alternativen.
    Anscheinend fühlte sie sich bei einer Frau sicherer, denn sie warf die Granate in meine Richtung.

3
    Während Slidell mich zu meinem Auto zurückfuhr, versuchte ich, meine Gefühle in Schach zu halten, und schärfte mir ein, mich wie ein Profi zu verhalten.
    Ich war traurig wegen Tamela und ihrem Baby. Verärgert über Slidells gefühlloses Auftreten bei den Banks. Und beunruhigt wegen der vielen Dinge, die ich in den nächsten beiden Tagen erledigen musste.
    Ich hatte Katy versprochen, den Samstag mit ihr zu verbringen, am Sonntag erwartete ich Besuch, am Montag wollte ich in den ersten Urlaub ohne Familie seit Jahren aufbrechen.
    Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich liebe meinen alljährlichen Familientreck an den Strand. Meine Schwester Harry und mein Neffe Kit kommen aus Houston, und die litauische Verwandtschaft meines Exgatten aus Chicago. Wenn er nicht gerade einen Prozess zu führen hat, gesellt sich auch Pete für ein paar Tage zu uns. Wir mieten ein Haus mit zwölf Schlafzimmern in der Nähe von Nags Head oder Wilmington oder Charleston oder Beaufort, fahren Rad, liegen am Strand, sehen uns What about Bob? an, lesen Romane und frischen Verwandtschaftsbeziehungen wieder auf. Die Woche am Strand ist eine Zeit des entspannten Zusammenseins, die wir alle genießen.
    Doch dieser Urlaub sollte anders werden.
    Ganz anders.
    Wieder und wieder ging ich im Geiste meine Checkliste durch.
    Berichte. Wäsche. Einkäufe. Putzen. Packen. Birdie zu Pete.
    Einschub. Von Pete hatte ich seit über einer Woche nichts gehört. Das war merkwürdig. Obwohl wir seit Jahren getrennt lebten, sah oder sprach ich ihn regelmäßig. Unsere Tochter Katy. Sein Hund Boyd. Meine Katze Birdie. Seine Verwandten in Illinois. Meine Verwandten in Texas und Carolina. Irgendeine Gemeinsamkeit brachte uns immer für ein paar Tage zusammen. Außerdem mochte ich Pete, fühlte mich in seiner Gesellschaft immer noch wohl. Ich konnte nur nicht

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