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Mit Liebe gestrickt

Mit Liebe gestrickt

Titel: Mit Liebe gestrickt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gil McNeil
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ich mir nur dabei gedacht?«
    »Ellen, du bist das Gegenteil von einem hoffnungslosen Fall.«
    »Und es tut mir wirklich leid, dass ich in letzter Zeit so selten hier war, mit dem Feuer und allem.«
    Da steckt definitiv etwas anderes dahinter.
    »Ich weiß nicht, was du meinst.«
    »Aber bei Nick war ich gut, oder?«
    »Du warst brillant.«
    »Und damals, als du dachtest, dass Jack irgendwas Schlimmes hat und wir nachts mit ihm ins Krankenhaus gefahren sind und sich herausstellte, dass es Windpocken waren - da war ich auch gut, oder? Also zwei von drei Malen ist gar nicht so übel.«
    »Was meinst du mit zwei von drei Malen?«
    »Ich war nicht da für dich, als das mit dem Baby passierte, oder als es gebrannt hat, nicht wirklich. Ich bin zu egoistisch. Das ist das Problem.«

    »Ellen, hör auf. Erzähl mir, was dich wirklich beschäftigt.«
    »Ich war eifersüchtig.«
    »Eifersüchtig auf das Feuer?«
    »Andauernd passiert dir irgendwas. Mir passiert nie was. Meine Güte, ich bin so durch den Wind, was soll ich nur tun? Es ist nicht seine Schuld, weißt du. Er liebt mich, auf seine ureigene, pflegeleichte Art. Und komm mir jetzt bloß nicht mit diesem Blödsinn, dass Glücklichsein von innen kommt, sonst haue ich dir eine runter.«
    »Verstehe.«
    »Also?«
    »Glücklichsein kommt von innen.«
    »Danke, wirklich spitze.«
    »Es liegt an dir, wieder glücklich zu werden; das ist das, was du mir gesagt hast, als Nick starb.«
    »Also, das war Schwachsinn.«
    »Nein, war es nicht.«
    »Weißt du noch, als wir hierher gezogen sind und du mir gesagt hast, wie sehr du mich um meinen Neuanfang beneidest?«
    »Ja.«
    »Also, wenn es das ist, was du willst, dann schmeiß den Job hin, und such dir was anderes. Es sollte einen Versuch wert sein.«
    »Ich mag meinen Job. Es ist mein Leben, das ich nicht mag. Ich vermisse es, einen neuen Mann am Horizont auftauchen zu sehen, all das Flirten und die Frage, wie er wohl ohne Klamotten aussieht. Immer dasselbe alte Lied.«
    »Sprechen wir jetzt über Harry?«
    »Ja.«
    »Ellen, du liebst ihn, du weißt, dass du das tust.«
    »Ja, aber das ist Teil des Problems. Himmel, was sollen wir nur tun?«

    »Uns durchwurschteln, wie immer?«
    »Mit unserem Strickzeug?«
    »Ja.«
    »Toll. Keine Nachrichten von Daniel, nehme ich an?«
    »Nein.«
    »Wichser.«
    »Und was ist noch los, Ellen?«
    »Nichts. Nur mein Leben. Und du eröffnest also definitiv dieses Café? Du willst nicht mit mir abhauen und in einem Weinberg in Frankreich oder so leben? Eine Farm bewirtschaften? Wir könnten Schafe züchten und du die Wolle spinnen. Um diese Stricknummer am Laufen zu halten.«
    »Nein, danke. Schafe sind bekanntlich sehr dumm.«
    »Das sind die meisten Menschen, die beim Fernsehen arbeiten, auch, Darling, das weißt du. Und in deiner Eisdiele wird es wahrscheinlich auch den einen oder anderen langweiligen Moment geben.«
    »Ja, sicher. Aber ich kann mir jederzeit eine Kugel Eis genehmigen, um mich aufzumuntern.«
    »Mann, ich brauche einen Drink.«
    »Dann mach dir einen. Du hast noch etwas Wodka übrig gelassen, er steht im Schrank, glaube ich.«
    »Nein, du hast ganz recht.«
    Ich glaube, ich habe erraten, was sie derartig ins Trudeln gebracht hat.
    »Ellen, du bist doch nicht schwanger, oder?«
    »Ich möchte nicht darüber reden.«
    »Du meine Güte, das ist ja wunderbar. Warum hast du das nicht gleich gesagt?«
    »Weil ich davor fliehe, deshalb. Es ist alles zu real für mich, und ich habe Angst.« Sie fängt an zu weinen.

    »Schätzchen, alles wird gut.«
    »Aber vielleicht auch nicht.«
    »Dann bin ich da, und wir schaffen es schon irgendwie, so wie wir alles andere auch geschafft haben.«
    »Versprochen?«
    »Versprochen.«
    Sie stellt ihre Tasse ab.
    »Fühlst du dich jemals wie in einer Falle?«
    »Nein, nicht wie in einer Falle. Panisch manchmal. Eigentlich sogar ziemlich häufig.«
    »Panisch weswegen?«
    »Wegen Geld, weil ich mich um die Sicherheit der Kinder sorge, solche Sachen. Aber nichts, was mir das Gefühl gibt, in einer Falle zu sitzen.«
    »Weil du glücklich bist.«
    »Ich nehme es an, ja.«
    »Du glaubst also, ich sollte zurückgehen zu Harry und mich durchwurschteln?«
    »Wann habe ich das gesagt? Nein, ich glaube, du solltest ehrlich sein, und wenn es nicht das ist, was du möchtest, dann verschwende nicht deine Zeit oder seine. Das Leben ist zu kurz.«
    »Und woher soll ich das wissen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Danke, das ist toll. Wir sollten dir eine verdammte Kolumne

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