Mit Liebe gestrickt
alles ist einfach rundherum perfekt.
Trevor bleibt im Meer, aber Archie kommt mit pitschnassen Hosenbeinen zurück.
»Das ist wirklich sehr kindisch, Archie.«
»Ich weiß, tut mir leid.«
»Zappel nicht so, während ich dir die Socken ausziehe.«
Ich trockne ihn in der Strandhütte ab, während Martin es schließlich schafft, Trevor an die Leine zu legen.
Ich glaube, er versucht, eine ernste Miene aufzusetzen.
»Böser Hund. Ganz böser Hund.« Trevor leckt ihm die Hand. »Tut mir leid, Jo. Und du hast es versprochen, Archie; du hast mir gesagt, dass du nicht wieder ins Wasser gehst.«
»Ich weiß, Martin, und es tut mir sehr leid. Ganz doll leid. Aber manchmal kann ich einfach nichts dafür. Ich will gar nicht, und dann kommen die Wellen, wenn ich mal nicht hinsehe. Das tun sie manchmal, weißt du.«
Martin versucht, nicht zu lächeln.
»Nun komm, Trevor. Und benimm dich, geh anständig, nicht an der Leine ziehen. Ich meine es ernst.« Er pfeift, als sie die Treppe zum Strand hinaufgehen.
Der Eintopf ist perfekt, als wir zu Haus sind und uns entsandet haben, genau richtig durchgegart. Ich habe im Wohnzimmer den Kamin angezündet und genieße einen ruhigen Moment mit The Antiques Roadshow , bevor ich mich mal wieder auf die Suche nach irgendwelchen fehlenden Turnsachen begebe. Aber die Pausenbrote sind bereits fertig gepackt, sodass alles für einen schmerzfreien Schulanfang morgen früh spricht, nur Archies fehlendes Turnhemd muss ich noch finden.
Ich gebe ihnen noch zehn Minuten, bevor ich nach oben gehe und sie ins Bett stecke. Ich könnte auch mit dem Rest der Zeitung früh zu Bett gehen. Da sind auch noch einige ungelesene Zeitschriften, und meine Füße sind wund, und mein Rücken tut weh, sodass ein Bad und früh schlafen gehen vielleicht das Beste wäre. Das Baby kann seine nächtlichen Stretchübungen machen, während ich mich auf dem Laufenden halte, was ich tragen könnte, wenn ich noch eine Taille hätte. Perfekt.
K APITEL NEUN - Oktober
Nadeln und Perlen
In der ersten Oktoberwoche wird die Liste der wichtigsten noch vor dem entscheidenden Krankenhaustermin zu erledigenden Dinge länger und länger. Ich versuche, Ruhe zu bewahren, aber diese Nestbaunummer hat immer noch nicht eingesetzt. Immerhin habe ich es am Wochenende geschafft, mit Jacks und Archies »Hilfe« das Kinderbett aufzustellen. Und ich stricke wie eine Besessene; das ist quasi alles, was ich im Moment schaffe. Babydecken und Babyoberteile mit extraweiten Halsausschnitten, um möglichst diese Schreianfälle von Neugeborenen zu vermeiden, wenn man versucht, ihnen etwas über den Kopf zu ziehen und sie einen daran zu hindern versuchen, indem sie so laut brüllen, dass man glaubt, man würde sie gerade bis ans Lebensende traumatisieren.
Wir kommen von der Schule zurück, und Connie erzählt den Kindern von der Eisdiele ihres Onkels in Florenz.
»Und wir kriegen unsere eigene Eisdiele, Mum?«
»Ja, Archie.« Er hüpft auf und ab. »Und wir kriegen jeden Tag Eis?«
»Vielleicht nicht jeden Tag.«
»Aber beinahe jeden Tag.«
»Vielleicht.«
Ich frage mich, ob man sich an Eis überfressen kann, so wie
es Leuten geht, die in Süßwarenfabriken arbeiten und dann keine Schokolade mehr sehen können. Aber bei Archie wird es wahrscheinlich nicht funktionieren.
»Wann ist sie denn fertig?«
»Was, Schätzchen?«
»Die Eisdiele.«
»Dauert noch eine Weile; erst müssen wir noch alles aufräumen und den Laden fertig machen.«
»Zum Wochenende vielleicht?«
Sehr wahrscheinlich wird es ein bisschen länger dauern.
»Nach Weihnachten.«
»Also, beeil dich, Mum, ich kann es kaum erwarten. Was gibt’s zum Abendbrot?«
»Omelettes.«
»Igitt.«
Es ist kurz nach Mitternacht, und ich habe einen meiner Ichbin-sehr-schwanger-und-es-wird-alles-nur-noch-schlimmer- Panikanfälle. Ich schaffe das alles nicht, nicht mit dem Laden und allem, ich weiß, dass alles in Tränen enden wird. Und von Daniel habe ich immer noch nichts gehört, also weiß der Himmel, ob er es Liv schon erzählt hat. Und weiß der Teufel, was ich mir dabei gedacht habe, den Laden zu erweitern; ich schaffe es ja im jetzigen Zustand schon kaum. Ich muss mir ein stilles Plätzchen suchen und mich da verstecken, das ist es, was ich brauche. Irgendetwas, wo es sicher und dunkel und ruhig ist.
»Mum.«
Na toll. Das fehlte mir gerade noch.
»Ja, Jack.«
»Ich hatte wieder meinen bösen Traum.«
»Schon wieder, Schätzchen? Na komm, erzähl ihn mir.«
»Es war
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