Mit Resilienz leichter durch den Alltag
Unsicherheiten, die das für alle mit sich bringen kann.
Frauke besinnt sich auf ihre Stärken. Gleichzeitig ist ihr klar, dass sie auch gut für sich selbst sorgen muss, damit sie diesen Anforderungen gerecht werden kann.
Auf jeden Fall will sie Harald und Mareike einbeziehen, damit alle gemeinsam ihr Ziel erreichen und sich gegenseitig unterstützen können. Deshalb will sie am Abend Harald mitteilen, wie sie die Situation erlebt hat, und mit ihm gemeinsam die Verantwortung für den Umgang mit solchen Situationen klären. Dann können sie auch Mareike hinzuziehen, um weitere Lösungsmöglichkeiten zu planen.
Reflexionsfragen
An welche Rückschläge in Ihrem Leben erinnert Sie das Beispiel?
Was fühlen, denken oder tun Sie, wenn eine beschlossene Sache nicht glatt läuft oder wenn Sie den Eindruck haben, dass andere Beteiligte nicht (mehr) mitspielen?
Wie steuern Sie Ihre Gedanken und Gefühle, wenn ein Vorhaben zu misslingen droht und Ihre Stimmung gegen null tendiert?
Was hilft Ihnen, sich zu motivieren, wenn es mühsam oder schwierig wird?
Was tun Sie dafür, dass Sie (wieder) in eine Verfassung kommen, in der Sie Zuversicht haben und an das Gelingen glauben?
Übungsvorschläge
Rückschläge, Scheitern und Krisen passieren bei vielen Vorhaben. Sie gehören zum Leben wie Siege und Erfolge. Entscheidend ist, dass Sie Ihre »Bewältigungs- und Lernmuskel« für diesen Lebensbestandteil gut trainieren.
Zuversicht und Optimismus können Sie trainieren, indem Sie ihre alten Denkgewohnheiten in kleinen Schritten verändern. Sie können das immer wieder an typischen Beispielen Ihres Alltags üben. Vorbeugend haben Sie dafür mehr Zeit und Kraft, als wenn Sie schon in der Krise stecken.
Ist Ihnen etwas misslungen, fragen Sie sich:
Was ist das Gute am Schlechten?
Was kann ich daraus lernen?
Wie kann es jetzt und von hier aus positiv weitergehen?
Wenn Sie in Mutlosigkeit oder Hilflosigkeit zu versinken drohen, verordnen Sie sich einen Gedankenstopp! Bewegen Sie sich und befassen Sie sich für einige Zeit mit etwas anderem.
Geben Sie nicht gleich auf! Viele gelungene Vorhaben brauchen mehrere Anläufe und Umwege, bis sie zum Erfolg werden. Denken Sie lieber locker über alle möglichen Lösungen nach.
Vergessen und unterschätzen Sie nicht, was Sie schon alles geschafft haben – und feiern Sie diese Erfolge.
Optimismus – Quellen für Zuversicht
Episode: Augen zu und durch?
Renate ist seit einigen Wochen nicht so recht auf dem Damm und ständig müde. Es gelingt ihr nur noch mit großer Anstrengung, ihre täglichen Aufgaben zu erledigen und sich ihrer Familie zu widmen. »Mama, schau mal!«, zeigt ihre Tochter stolz ihre Bastelarbeit aus der Schule vor. Doch Renate kann für Amelies Erfolge nur noch halbherziges Interesse aufbringen. Oft versinkt sie stundenlang in sinnlosen Grübeleien. Ihr Ehemann Achim ist mittlerweile ratlos, weil er Renate so niedergeschlagen nicht kennt.
Vor acht Wochen hat Renate ihre Freundin Ulrike verloren. Sie ist an Lungenkrebs gestorben. Einerseits kann sie Schmerz und Trauer über den Verlust ihrer besten Freundin nicht überwinden. Andererseits quält sie der Gedanke, dass Ulrike ihre Krankheit selbst verschuldet hat. Renate befürchtet, dass ihr als Raucherin das Gleiche widerfahren könnte.
Ihre Mutter Thea, die mit im Haus lebt, nimmt Renate täglich sehr in Anspruch. Seit einem Jahr zeigt sie starke Anzeichen der Alzheimer-Erkrankung. Der zunehmende geistige Verfall der Mutter und die gestörte Kommunikation mit dem geliebten Menschen, der sich so fremdartig verhält, drücken ebenfalls auf Renates Stimmung und lassen sie manchmal verzweifeln.
Zu ihrer Entlastung rät Achim, die Mutter in eine gute Betreuungseinrichtung zu geben. Doch Renate fühlt sich ihr gegenüber in der Pflicht. Sie hat früh gelernt durchzuhalten, ohne Hilfe in Anspruch zu nehmen. Trotz ständiger Erkältungen und ihres schlechten Gesundheitszustandes nimmt sie lieber ihre eigene Überlastung in Kauf, als der Mutter den Umzug und das Leben in einem Heim zuzumuten.
Kommentar
Renate macht vor allem die mehrfache Belastung durch ihre demenzkranke Mutter, die Trauer um ihre Freundin und die Angst um ihre eigene Gesundheit zu schaffen.
Bei bis zu 80 Prozent der pflegenden Angehörigen von Alzheimer-Kranken wurde chronischer Stress als Ursache für depressive Störungen festgestellt. Die meisten beklagten sich nicht über ihre Belastung und teilten ihre Schwierigkeiten nicht mit. In einer
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