Mitch
dafür geben, um mich zu Fall zu bringen – und das alles nur, weil Sie Ihrem Vater etwas beweisen wollen!“
„Ich werde mich um alles kümmern“, versprach Mariah. „Machen Sie sich keine Sorgen. Ich habe nicht vor, Sie zu verklagen, also wird es auch keine Klage geben.“
„Sie wollen sich um alles kümmern?“ Christian lachte schallend. „Da bin ich ja beruhigt!“
Zum dritten Mal innerhalb kurzer Zeit warf Lanni Caldwell einen Blick auf ihre Armbanduhr. Charles hatte sich verspätet. Er hatte versprochen, sie vor dem Gebäude der
Anchorage News
abzuholen, wo sie als Redaktionsassistentin arbeitete. Seit zehn Tagen hatte sie ihn nicht gesehen, und noch nie hatte sie jemand so vermisst.
Charles und sie hatten sich darauf geeinigt, erst in der ersten Aprilwoche zu heiraten. Mittlerweile hatte sie allerdings ihre Meinung geändert. Wenn die nächsten acht Monate ohne ihn genauso schrecklich sein würden wie die letzten zehn Tage, würde sie sie nicht überstehen. Ihr einziger Trost war, dass Charles oft beruflich in Valdez zu tun hatte, von wo er mit dem Flugzeug einen Abstecher nach Anchorage machen konnte.
Lanni begann bereits, sich Sorgen zu machen, als sie ihn auf sich zukommen sah. Da sie es nicht erwarten konnte, schlängelte sie sich an den Passanten vorbei und lief auf ihn zu. „Charles! Oh, Charles!“
Er umfasste ihre Taille und hob sie hoch. Lanni war so glücklich, wieder in seinen Armen zu sein, dass sie ihn küsste. Charles O’Halloran war so attraktiv und stark – und er gehörte ihr!
Sobald er seine Lippen auf ihre presste, verschwanden ihre Zweifel, und sie nahm ihre Umgebung kaum noch wahr.
Schließlich ließ er sie langsam herunter und atmete tief durch. „Bei dir verliere ich immer sofort die Beherrschung, Lanni“, flüsterte er. Dann nahm er sie bei der Hand und ging mit ihr los.
„Wohin gehen wir?“ fragte sie.
„Ach, irgendwohin?“
Sie lehnte den Kopf an seine Schulter. „Nein, aber ich hätte Lust, etwas zu essen. Ich sterbe nämlich vor Hunger.“
„Ich auch, aber ich habe noch mehr Appetit auf dich.“
Lanni lächelte. „Was ist eigentlich aus dem Besuch dieser Anwältin in Hard Luck geworden? Ich kenne Mariah zwar kaum, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie Midnight Sons verklagen will.“
Charles legte ihr den Arm um die Taille und zog sie an sich. „Das erzähle ich dir später.“
„Christian geschieht es jedenfalls recht. Er hat überhaupt keine Geduld mit ihr.“
„Auf wessen Seite stehst du eigentlich?“
„Auf deiner natürlich. Ich finde das alles nur ziemlich amüsant.“
„Ach ja?“ Er führte ihre Hand an die Lippen und küsste sie. „Christian meint, dass wir uns in einer ausweglosen Situation befinden.“
„Wirklich?“ Nun wurde ihr klar, dass das Ganze möglicherweise doch ernster war, als sie gedacht hatte. „Bekommt ihr rechtliche Probleme?“
Sie standen jetzt vor Lannis Lieblingsrestaurant, einem Chinesen, und Charles hielt ihr die Tür auf. „Keine Ahnung. Ich halte mich sowieso da raus, denn schließlich war es Sawyers und Christians Idee, Frauen nach Hard Luck zu holen. Bestimmt finden die beiden eine Lösung.“
Nachdem der Kellner sie zu einem Tisch geführt hatte, nahm er ihre Bestellung entgegen.
„Mach dir keine Sorgen.“ Über den Tisch hinweg nahm Charles Lannis Hand. „Ich glaube, es ist alles halb so schlimm. Da Mariahs Eltern alles in die Wege geleitet haben, ist es wohl das Beste, wenn Mariah sich darum kümmert. Ihrem Vater kommt es einzig und allein darauf an, dass es seiner Tochter gut geht.“
„Mariah kann doch gut auf sich selbst aufpassen. Sie ist clever, verantwortungsbewusst und …“
„Christian denkt da vielleicht anders, aber ich bin ganz deiner Meinung.“
Lanni lächelte. „Du bist bestimmt ein guter Ehemann, Charles O’Halloran.“
Einen Moment lang schauten sie sich nur an. Für Lanni gab es keinen besseren Mann als Charles, und sie war sehr stolz auf ihn. Dass er sich ausgerechnet in sie verliebt hatte … Allerdings war sie davon überzeugt, dass das Schicksal sie zusammengeführt hatte.
„Ich habe mit deiner Mutter geredet“, sagte Lanni, da sie sich plötzlich an das lange Gespräch erinnerte, das sie vorher mit Ellen Greenleaf geführt hatte. Ellen hatte vor einigen Jahren wieder geheiratet und lebte nun in British Columbia in Kanada.
„Und?“
„Sie ist überglücklich, dass du mir einen Heiratsantrag gemacht hast.“
„Ich soll dir einen Heiratsantrag
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