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Mitch

Mitch

Titel: Mitch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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ihrem Vater begegnet und hatte etwas zu essen bestellt.
    Nein, er ist nicht mein Vater, verbesserte sie sich. Ihr Vater war Peter Ross – der Mann, der sie liebte und wie seine eigene Tochter großgezogen hatte, der Mann, der abends an ihrem Bett gesessen und ihr eine Gutenachtgeschichte vorgelesen hatte, der Mann, der auf dem Abschlussball des zweiten Studienjahrs auf der High School mit ihr getanzt hatte – wie alle anderen Väter mit ihren Töchtern.
    Ben Hamilton dagegen war der Mann, der sie gezeugt hatte, mehr nicht.

3. KAPITEL
    A m ersten Schultag musste seine Tochter schon vor dem Morgengrauen aufgestanden sein, denn als Mitch nach unten kam, war Chrissie schon angezogen. Sie trug ihre neue Jeans und ein Sweatshirt und saß im Wohnzimmer, ihr Lunchpaket in der Hand.
    „Morgen, Daddy.“
    „Morgen, Schatz. Bist du nicht ein bisschen früh auf?“ Gähnend ging er in die Küche, und sie folgte ihm.
    „Heute ist doch der erste Schultag.“
    „Ich weiß.“
    „Miss Ross hat gesagt, dass ich ihr wieder helfen kann.“
    Er hatte es mittlerweile aufgegeben, seiner Tochter zu sagen, dass er nicht an einer Heirat interessiert war. Chrissie wollte ihm einfach nicht glauben, und er hatte keine Lust, mit ihr darüber zu diskutieren. Irgendwann würde sie einsehen, dass es keine Beziehung zwischen Bethany und ihm geben würde.
    Mitch hatte gehört, dass viele der Junggesellen in Hard Luck sich für Bethany interessierten. Ihm konnte das nur recht sein. Er wollte seine Tochter zwar nicht enttäuschen, aber das Leben war nun mal nicht immer leicht. Je eher sie einsah, dass sie beide allein bleiben würden, desto besser.
    „Ich hab’ mein Lunchpaket schon gemacht.“ Stolz hielt sie die Dose mit dem Barbie-Aufdruck hoch.
    „Toll.“
    Stolz zeigte sie ihm, was sie eingepackt hatte: ein Sandwich mit Schinken und Käse, das sie sorgfältig in eine Serviette gewickelt hatte, einen Apfel, Saft und einen Vollkornkeks. Mitch freute sich darüber, dass sie eine so gesunde Mahlzeit zusammengestellt hatte, und sagte es ihr auch.
    Schließlich warf er einen Blick auf seine Armbanduhr. „Willst du frühstücken?“
    Obwohl sie erklärte, sie wäre zu aufgeregt, um etwas zu essen, bestand er darauf, dass sie es wenigstens versuchte. „Wie wär’s mit einer Schale Müsli?“ fragte er, während er einige Dosen aus dem Schrank nahm. Er selbst frühstückte normalerweise erst gegen zehn, und meistens aß er nur ein Stück Kuchen, wenn er bei Ben Kaffee trank.
    „Ich kann’s ja mal versuchen“, meinte Chrissie alles andere als begeistert, bevor sie sich Müsli und Milch in eine Schale füllte. Mitch war stolz darauf, dass seine Tochter mit sieben Jahren schon so selbstständig war und gut allein zurechtkam.
    Nachdem er sich angezogen hatte, war sie fertig und saß auf der Couch. Wie immer wartete sie darauf, dass er sie zur Schule brachte.
    „Soll ich dich wirklich zur Schule begleiten? Du bist jetzt immerhin schon in der zweiten Klasse.“ Er hatte zwar nichts dagegen, sie zu begleiten, doch er hatte den Verdacht, dass sie darauf bestanden hätte, allein zu gehen, wenn ihre Lehrerin nicht die reizende Miss Ross gewesen wäre.
    „Ich möchte, dass du mich hinbringst“, verkündete Chrissie mit einem gewinnenden Lächeln.
    Mitch nahm sich vor, sie lediglich bis zum Eingang zu bringen. Da sie ihm aber unbedingt ihren Tisch zeigen wollte, musste er sie ins Gebäude begleiten.
    Im Klassenraum nahm sie seine Hand und führte ihn zur ersten Reihe. „Hier sitz’ ich. Ich konnte mir den Platz aussuchen.“
    Bevor er die Flucht ergreifen konnte, betrat Bethany den Raum.
    „Guten Morgen, Mitch.“
    „Morgen.“ An diesem Tag wurde sie ihrem Image als Paradiesvogel wieder gerecht, denn sie trug einen pinkfarbenen Rock und eine ärmellose Bluse mit einem auffallenden Blumenmuster. Das lange Haar hatte sie zu einem dicken Zopf geflochten.
    Unwillkürlich dachte er daran, wie schön ihr Haar war. Er stellte sich vor, wie er den Zopf löste und sie an sich zog, um sie zu küssen. Ihre Lippen würden sich samtweich anfühlen und süß schmecken …
    „Holst du mich nachher wieder ab?“ fragte Chrissie und riss ihn damit aus seinen Gedanken.
    Mitch war ihr dafür dankbar, denn das Herz klopfte ihm bis zum Hals, und sein Puls raste.
    Bethany und Chrissie sahen ihn erwartungsvoll an. „Abholen?“ wiederholte er erstaunt. Normalerweise ging Chrissie nämlich nach der Schule zu Louise Gold.
    „Ausnahmsweise.“
    „Na gut“, stimmte

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