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MK Boeckelberg

MK Boeckelberg

Titel: MK Boeckelberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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Abschluss der Bauarbeiten auf seinen Konten gelandet waren.
    Aber was die IEA jetzt von ihm verlangte, drohte über seine Kräfte zu gehen. Wie sollte er seiner Fraktion schmackhaft machen, dass die IEA für die Entscheidung pro Zentrum vertraglich festgelegt haben wollte, Nordpark-Grundstücke zum Vorzugspreis zu bekommen, um sie mit Profit weiterverkaufen zu können? Und zwar nicht nur zwei oder drei Grundstücke, sondern mehrere Dutzend Filet-Stücke aus dem 150 Hektar großen Areal zwischen dem Stadtkern und Rheindahlen.
    Seine Fraktion würde protestieren: Das Verlangen wäre ein Ausverkauf und eine Abhängigkeit von der IEA auf Jahre hinaus.
    Hünner seufzte. Der Dezernent war nicht das Problem, das Studium der Akten hatte ihn nicht weitergebracht. Die Lösung seiner Probleme hatte er in den Gutachten jedenfalls nicht gefunden. Er brauchte einen Erfolg. Wenn es denn sein musste, um jeden Preis. Schließlich war sein Kampf für das neue Zentrum grundlegend für seinen Wahlkampf.
    Die kritischen Analysen der Projektgegner, dass es schwierig sein würde, die Innenstadt nachhaltig durch eine neue Einkaufsmeile zu beleben, hatte er für sich längst beiseite geschoben. Und sollte wirklich der ein oder andere Einzelhändler aufgeben müssen – als Oberbürgermeister würde er schon Mittel und Wege finden, um die umgelenkten Käuferströme mit dem Wandel der Zeit zu erklären. War das Zentrum erst einmal im Bau, würden auch die Kritiker verstummen. Diese Stadt brauchte ein so großes Projekt wie das der IEA, anders würde der Handel in dieser Stadt dauerhaft keine Chance haben. Und er brauchte ein solches Projekt für seine Karriere und für sein Konto.
    Daniel C. Hünner hatte eine Idee. Ein ausgedehntes Mittagessen mit dem Planungsdezernenten würde ihn der Lösung seiner Probleme sicher ein Stück näherbringen. Er drückte die Taste der Gegensprechanlage. »Katja, frag doch mal beim Planungsdezernenten nach, ob er gleich mit mir essen gehen will. Sag ihm, es ist dringend. Und sag bitte alle weiteren Termine für heute ab. Auch den mit der CDU. Ich komme heute nicht mehr ins Büro. Ich fahre direkt zur Fraktionssitzung. Wenn was ist, schreib’s auf, ich stelle mein Handy aus.«
    * * *
    Keine 200 Meter von Hünners Büro entfernt saß Alexander Rauh in der Kabine nackt auf der schmalen Bank. Er achtete nicht auf den Schweiß, der immer noch von seiner Stirn tropfte und in seinen Augen brannte. Seine Fußballschuhe hatte der Abwehrspieler schon im Spielertunnel ausgezogen. Achtlos lagen sie neben der feuchten Trainingswäsche.
    Alexander Rauh war beim Spiel Vier gegen Vier mit einem Fuß im Rasen hängen geblieben und an die Seitenlinie gehumpelt. Sein Trainer hatte ihn vorsorglich zum Duschen geschickt. Er wollte kein Risiko eingehen, denn er konnte beim wichtigen Spiel gegen Leverkusen nicht auf seinen Routinier in der Abwehr verzichten.
    Alexander Rauh war fassungslos. Der 32jährige rieb sich schniefend den Schweiß und die aufkommenden Tränen aus dem Gesicht. Na, mein süßer Puppenspieler? stand auf dem weißen Papier, das in seinem frischen Handtuch eingefaltet gewesen war. Er biß sich auf die Unterlippe und zitterte vor Wut. Wer, verdammt noch einmal, steckte hinter diesen Zetteln? Könnte er doch mit Pascal sprechen.
    Den ersten DIN-A4-Bogen mit den wenigen gedruckten Zeilen hatte er kurz vor Ende der vergangenen Saison gefunden, die letzte für den Verein und die Fans im alten Bökelbergstadion. Alexander Rauh war in dem unseligen Heimspiel gegen Wolfsburg Mitte der zweiten Halbzeit verletzt ausgewechselt worden. Er hatte zunächst erschöpft in der Kabine gesessen und versucht, zur Ruhe zu kommen. Und er hatte gegen seine Angst vor einer schweren Verletzung anzukämpfen versucht. Er wusste ganz genau, dass eine lange Pause das Ende seiner Karriere bedeuten konnte. Aber er wollte nicht abtreten. Noch nicht und vor allem nicht so. Er hatte seinen Abschied aus der Bundesliga schon genau geplant. Wenn er ging, würde das wie eine Bombe einschlagen und die Medien würden endlich die ganze Wahrheit erfahren. Das hatte er sich geschworen.
    Er war damals nur langsam zur Ruhe gekommen. Zu sehr wirkte die Anspannung aus dem Spiel noch nach. Und auch die Angst. Obwohl der Doc noch auf dem Platz gemeint hatte, »alles halb so wild, Alex. Du musst nur die Zähne zusammenbeißen. In ein paar Tagen bist du wieder auf den Beinen. Hör die Pfiffe! Die sind für die Acht, die dich umgesäbelt hat. Und für den

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