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Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Titel: Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Überzeugung gelangt, daß Gabriel auf sich allein gestellt für die Blaise und Garvin wahrscheinlich kein ebenbürtiger Gegner mehr war. Angesichts dessen, was sich während der vergangenen Stunde ereignet hatte, war er wirklich froh, daß es jemand gab, den man den beiden wesentlich wirkungsvoller entgegenstellen konnte.
    «Dem Dicken wird das nicht gefallen», bemerkte er vorfühlend.
    «Lachen wird er.» Gabriels Stimme enthielt einen Anflug von Wut.
    Er würde lachen. Das ist wahr, dachte McWhirter mit verdrossener Erleichterung. Der Dicke würde sich über Gabriels Mißerfolg mehr amüsieren als über die Tatsache murren, daß es ein Mißerfolg geworden war.
    Er würde lachen und es dann selbst übernehmen, des Mädchens habhaft zu werden. Aber vielleicht kam es gar nicht dazu …
    «Er ist doch jetzt in London?» fragte McWhirter.
    «Müßte er eigentlich sein. Dieser Aaronson soll doch umgelegt werden.»
    «Ach ja, der kleine Dr. Aaronson.» McWhirter dachte nach. «Nun, dann wird er uns noch ein paar Tage in Ruhe lassen. Und das Mädchen kann ja nicht weit sein.» Er beschattete seine Augen, um zu zwei Fischerbooten hinüberzuschauen, die langsam Kurs nach Süden einschlugen.
    Gabriel nickte. «Wir werden Ausschau halten, bis es dunkel ist. Dann fahren wir nach Panama zurück. Ich brauche jedes Paar Augen, das wir für diesen Job mieten können, deshalb sorgen Sie dafür, daß die Meldung schnell herausgeht. Stellen Sie Abfangposten an den Flughäfen und an der Schnellstraße auf, und dann bringen Sie die örtlichen Organisationen auf Trab, damit die die Häfen und Städte durchkämmen. Geben Sie eine Beschreibung von Garvin durch.»
    «Garvin? Das ist doch nur eine Vermutung.»
    Gabriel blickte auf den Toten zu seinen Füßen herunter, trat ihn ohne Anzeichen von Gefühl und wandte sich ab. «Das ist keine Vermutung», sagte er.

2
    In einem raschen Gewirr der Bewegungen glitten die langen Klingen aneinander.
    «
No, no, no
!» schrie Professor Giulio Barbi leise auf, trat zurück und senkte die Spitze seines Degens auf die asphaltierte Fläche des flachen Daches. «Ich habe Ihnen doch gesagt, Signorina – unternehmen Sie nie eine Umgehung in Flachparade gegen einen qualifizierten Fechtpartner! Bei der Sixteinladung – gewiß. Schon bei der Quarteinladung ist es schwierig, die Klinge des Gegners aufzuhalten. Aber in der Flachparade ist es geradezu töricht!»
    «Immerhin hat es geklappt», erwiderte Modesty Blaise sanft hinter ihrer Gesichtsmaske. «Ich habe einen Treffer erzielt.»
    «Treffer erzielt! Treffer erzielt!» Die Stimme des Fechtlehrers wurde schrill. Er lüftete seine Maske. «Sie erhalten hier Unterricht, oder nicht? Ich komme doch nicht her, um mit Ihnen Duelle auszutragen, Signorina! Ich komme, um Sie in der Kunst des Degenfechtens zu unterrichten – in der Taktik, der Handhabung, dem Stil, der Kunst! Und während dieser Unterweisung fechten wir, um Treffer auf die korrekte Art zu erzielen, Signorina!»
    «Tut mir leid», sagte Modesty Blaise fügsam. «Ich vergaß.»
    Professor Barbi warf ihr einen ärgerlichen Blick zu, setzte seine Maske wieder auf und stieß ein «
En garde
!» hervor.
    Die Klingen kreuzten sich.
    Sir Gerald Tarrant, der auf einem Schaukelstuhl in einer Ecke des Dachgartens saß, beobachtete die Bewegungen der weißgekleideten Gestalten mit leisem Amüsement. Es war nicht das erste Mal, daß er hier oben an einem angenehmen Frühlingsmorgen eine halbe Stunde verbrachte, ehe er zu seinem Büro in Whitehall weiterfuhr.
    Weng, der Hausboy, erschien in der Tür, die von dem darunterliegenden Penthouse zum Dachgarten führte. Ihm folgte ein Mann von hochgewachsener, schlanker Statur mit ansprechendem Gesicht und humorvollem Blick.
    Tarrant hob grüßend die Hand und verbeugte sich.
    Er hatte Stephen Collier schon zweimal getroffen – einmal beim Dinner hier in Modestys Penthouse und das andere Mal mit ihr zusammen in Wimbledon.
    Lächelnd umschritt Collier den als Fechtplatz markierten Bezirk des Daches. Nach einem Händedruck mit Tarrant nahm er Platz.
    «Kaffee?» fragte Tarrant und wandte sich zu der Kaffeemaschine, die auf einem Tisch neben ihm stand.
    «Modesty erwähnte, daß sie Sie erwartet.»
    «Ja, ich habe vor einer Stunde vom Flugplatz aus angerufen.» Colliers Blick war bei den Fechtenden. «Bitte ganz schwarz.»
    «Waren Sie drüben in den USA?»
    «Ja, für sechs Wochen. An der Duke University.
    Habe an einer langen statistischen Ermittlung

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